Bremisches Amtshaus

Bremisches Amtshaus
Das Bremische Amtshaus in Bremerhaven um 1900

Das Bremische Amtshaus (auch Bremisches Amts- und Hafenhaus oder kurz Bremisches Haus) war das erste in Stein errichtete Gebäude des 1829 neugegründeten Ortes Bremerhavens.

Inhaltsverzeichnis

Das Gebäude

Das Bremische Amtshaus wurde im Jahr 1829 von dem niederländischen Baumeister van Limbeck (oder van Limbeek)[Anmerkung 1][1][2] in klassizistischen Stil nahe der Schleuse zum ersten Hafenbecken Bremerhavens (später „Alter Hafen“ genannt) errichtet – etwa dort, wo sich heute das Gebäude des Alfred-Wegener-Instituts befindet.

Das zweistöckige Hauptgebäude wurde aus hellen Stein mit einem parallel zur Straße angelegten (traufständigen) Satteldach errichtet. Es hatte eine Länge von 16,20 Metern und eine Breite von 9,90 Metern. Die Front war in sieben Fensterachsen aufgeteilt, wobei den mittleren drei ein Portikus mit vier ionischen Säulen und einem Dreiecksgiebel vorgesetzt war. Am Kopf des Vorbaus stand die Inschrift „HANSESTADT · BREMISCHES · AMT“ und direkt über den Eingangsportal war das Bremer Wappen angebracht. Flankiert wurde der Hauptbau von zwei identischen einstöckigen Seitengebäuden.

Beim Bau des Amtshauses traten Schwierigkeiten auf, als die Ausführenden nach Beginn der Bauarbeiten die Kosten für den Säulenportikus erhöhten, woraufhin die Deputation beschloss, den Vorbau ganz wegzulassen. Durch die Vermittlung von Hafenbaumeister Jacobus Johannes van Ronzelen konnte das Gebäude jedoch wie geplant vollendet werden.

Das Bremisches Amtshaus war der Sitz der bremischen Dienststellen, der Hafenverwaltung und der Polizei in Bremerhaven und somit in den Gründungsjahren Bremerhavens das bedeutendste Wahrzeichen ziviler Hoheit des Ortes.[3] Erster Amtmann in Bremerhaven war Johann Heinrich Castendyk.

Das Gebäude wurde während des Zweiten Weltkriegs bei einem Luftangriff am 18. September 1944 zerstört.[4]

53.540468.58034

Einzelnachweise

  1. Calender der Freien Hansestadt Bremen auf das Jahr 1842. Johann Georg Heyse, Bremen 1842, S. 52.
  2. Rudolf Stein: Staats-Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens. Hauschild Verlag, Bremen 1964, ISBN 3-86108-693-X, S. 513.
  3. Cornelia Jöchner (Hrsg.): Politische Räume: Stadt und Land in der Frühneuzeit. Akademie Verlag, Berlin 2003, ISBN 9783050037745, S. 61.
  4. Harry Gabcke (Hrsg.): Bremerhaven in zwei Jahrhunderten. 1. Band, Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft, Bremerhaven 1996, ISBN 3-927857-00-9.

Anmerkungen

  1. Möglicherweise handelt es sich um den späteren Schleusenwärter Andreas van Limbeck, einem direkten Mitarbeiter von Jacobus Johannes van Ronzelen bei Planung und Bau des Hafens.

Literatur


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