- Brockhaus (Industrieunternehmen)
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Brockhaus Rechtsform GmbH Gründung 1864 Sitz Plettenberg, Deutschland Leitung Dirk E. Brockhaus, Caspar N. Brockhaus, familienfremde Geschäftsführer, Beirat Branche Stahl, Maschinen- und Anlagenbau Website www.brockhaus.com Brockhaus ist eine international agierende, mittelständische Unternehmensgruppe mit rund 180 Mitarbeitern und Stammsitz in Deutschland. Die der Gruppe zugehörigen Gesellschaften befinden sich in der derzeit fünften und sechsten Generation zu 100 % in Familienbesitz. Die Haupttätigkeitsfelder sind die Stahlverarbeitung und der Anlagen- und Gerätebau. Die Unternehmensgruppe ist Inhaber der Marke Brockhaus für industrielle Güter und Dienstleistungen. Mit der gleichnamigen Enzyklopädie Brockhaus besteht eine Abgrenzungsvereinbarung unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder.
Inhaltsverzeichnis
Geschäftsfelder
Die Unternehmen der Gruppe sind in drei komplementären Geschäftsfeldern tätig. Die Geschäftsfelder Stahl und Umwelt sind in Plettenberg, Nordrhein-Westfalen ansässig, das Geschäftsfeld Messtechnik sitzt am Standort Lüdenscheid. [1][2][3]
Geschäftsfeld Stahl
Das Geschäftsfeld Stahl gliedert sich in ein Kaltwalzwerk und ein Stahl Service Center. Im Kaltwalzwerk wird Kaltband für spezifische Kundenanforderungen hergestellt, beispielsweise Sicherheitsteile für die Automobilindustrie, welche besondere mechanische Eigenschaften besitzen sollen. Das Abmessungsspektrum erstreckt sich von üblichen bis hin zu extremen Breiten-Dicken-Verhältnissen (beispielsweise 14 mm Dicke bei 30 mm Breite). Im Stahl Service Center werden Kunden just-in-time mit Feinblech als Zuschnitt (Tafel) und Spaltband (Coil) beliefert. Diese Kunden sind in diversen Industrien tätig, beispielsweise Maschinenbau, Schaltschrankbau, Feinmechanik, Stahlmöbel und Lagereinrichtungsbranche.
Geschäftsfeld Umwelt
Das Geschäftsfeld Umwelt gliedert sich in die Bereiche Umwelttechnik und Recycling. Die Umwelttechnik beschäftigt sich mit dem Bau von Anlagen zur Reinigung, Konditionierung und Nutzung von Wasser und Gasen. Die Wertschöpfung beginnt hierbei in der Projektierungsphase, geht über die Herstellung bis hin zum After-Sales-Service. Die Produkte werden gebraucht von unter anderem Bergwerken, Deponien, Raffinerien und Chemieparks. Auch Hersteller und Betreiber von Biogasanlagen benötigen in vielen Fällen eine Reinigung des Gases vor der Einspeisung in das Gasnetz beziehungsweise vor der Umwandlung in Elektrizität. Das Recyclinggeschäft ist die logistische Dienstleistung metallische Produktionsabfälle aus der stahl- und metallverarbeitenden Industrie dem Rohstoffkreislauf wieder zuzufügen. Abnehmer von Schrott sind Gießereien und Stahlwerke.
Geschäftsfeld Messtechnik
Im Geschäftsfeld Messtechnik werden Spezialgeräte zur Bestimmung magnetischer Werkstoffeigenschaften konzipiert und gebaut. Hersteller von Elektroblech sowie Transformatorenbauer und Generatorenbauer benötigen diese Mess- und Prüftechnik um energieeffiziente Werkstoffe beziehungsweise Komponenten herzustellen. Die Messgeräte kommen zur Anwendung in der Forschung und Entwicklung, bei der Wareneingangskontrolle, bei der Qualitätssicherung sowie der Optimierung in der Fertigung. Gemäß Unternehmensangaben ist man im Bereich der Qualitätskontrolle von Elektroblech Weltmarktführer.
Unternehmensgeschichte
Friedrich Brockhaus gründete 1864 ein „Fabrikgeschäft“ mit einigen Webstühlen in Kückelheim. Der Gründer entstammte eben der Familie, die Anfang des 19. Jahrhunderts auch den Verlag gleichen Namens aus der Taufe hob.
Julius Brockhaus errichtete 1874 eine Gesenkschmiede in Oesterau, Plettenberg.
1909 erfolgte die Einrichtung von Kaltwalzen und einer Rohrzieherei. Dies war der Beginn der heute noch bestehenden Kaltbandfertigung.
Im Kaltwalzwerk wurden 1947 alle maschinellen Einrichtungen auf Veranlassung der Besatzungsmächte demontiert.
1958 wurde die Lennetal Eisenhandelsgesellschaft mbH gegründet, die heute Brockhaus Lennetal GmbH heißt.
1964 erfolgte die Gründung der Dr. Brockhaus Messtechnik GmbH & Co. KG in Düsseldorf durch Dr. Jaques G. Brockhaus, Vater von Dirk E. Brockhaus.
In den Jahren 2000 bis 2001 stand der Verkauf der Firmen Brockhaus Söhne GmbH & Co. KG und der Kaltwalzwerk Brockhaus GmbH an, welche zu diesem Zeitpunkt über 1.000 Mitarbeiter beschäftigten und sich im Besitz von rund 70 Gesellschaftern befanden.
Dirk E. Brockhaus war ab 2002 Alleingesellschafter der verbliebenen Unternehmen und kaufte nur kurze Zeit später zwei weitere Werke vom Käufer zurück. Es erfolgte die Neugründung der Brockhaus Stahl GmbH.
Caspar N. Brockhaus trat 2009 als Vertreter der 6. Generation in die Unternehmensgruppe ein.
Ein umfangreiches Re-Branding stellte 2010 den Markennamen Brockhaus in den Vordergrund und unterstreicht die Kompetenzen der Gruppe in den Geschäftsfeldern Stahl, Umwelt und Messtechnik. Die Unternehmensgruppe befindet sich derzeit in fünfter und sechster Generation im Besitz von Dirk E. Brockhaus und Caspar N. Brockhaus.
Literatur
- Florian Langenscheidt und Peter May: Das Lexikon der deutschen Familienunternehmen: Deutsche Familienunternehmen mit allen wichtigen Informationen zu Herkunft, Geschichte, Daten und Fakten. Gabler, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1640-2
- Florian Langenscheidt: Aus bester Familie: 100 vorbildliche deutsche Familienunternehmen. Gabler, Wiesbaden 2011, zweite Auflage Oktober 2011
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Impressum. In: www.brockhaus-stahl.de. Abgerufen am 26. September 2011.
- ↑ Impressum. In: www.brockhaus-umwelt.com. Abgerufen am 26. September 2011.
- ↑ Impressum. In: www.brockhaus.net. Abgerufen am 26. September 2011.
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