- Bruhn-Horch
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Als Bruhn-Horch oder auch als der erste und letzte Horch aus Ingolstadt wurde ein Automobil bekannt, das als Unikat für Richard Bruhn auf dem Kastenprofilrahmen einer Zwickauer Vorkriegs-Pullman-Limousine vom Typ Horch 830 BL im Jahr 1953 in Handarbeit aufgebaut wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Limousine wurde Richard Bruhn, dem vormaligen Betriebsführer der Auto-Union in Chemnitz, im Sommer 1953 zu seinem 67. Geburtstag überreicht. Bereits schon wenige Jahre später, nachdem Bruhn in den Ruhestand gegangen war, verkaufte er den Wagen an einen US-Soldaten. Der zweite Besitzer überführte den Wagen in die USA. Nachdem 1967 ein Getriebeschaden auftrat, kam der Wagen auf einen Autofriedhof in Texas. Der Betreiber der Anlage informierte seinen Schwager, den Autofan Al Wilson aus San Angelo, über das ungewöhnliche Automobil und verkaufte den Horch für 500 Dollar. Wilson stellte das Fahrzeug zunächst auf seinem Farmgelände unter, machte es aber in den späten 1970er Jahren wieder fahrbereit und zog Erkundigungen in Deutschland ein. Zur damaligen Zeit stieß er jedoch auf wenig Interesse und erhielt keine Hinweise zur Identifizierung. Nachdem das Getriebe erneut ausfiel, kümmerte sich Al Wilson nicht mehr um den Wagen.
Audi-Tradition wurde 2007 von Al Wilsons Söhnen informiert und man kaufte dem mittlerweile 78 Jahre alten Besitzer den Horch ab. Das Fahrzeug kam so in betagtem Zustand zu Audi nach Ingolstadt, wo es zunächst im museum mobile in einem eigens für diesen Zweck geschaffenen Prärie-Ambiente präsentiert wurde. Man plante, den Originalzustand des Bruhn-Horch von 1953 wiederherzustellen[1]. Das Vorhaben wurde bislang (Stand: März 2011) nicht umgesetzt. Das Fahrzeug ist noch immer unrestauriert in Ingolstadt ausgestellt.
„ Fast ein Viertel der Deutschen Autoproduktion vor dem Krieg stammte aus Sachsen und mit dem majestätischen Horch 8 Zylinder sicherlich auch die schönsten Autos. Diese Tradition ist nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges abgebrochen. Nicht nur die Maschinen mussten das Land verlassen. Auch das Können und Wissen ging mit vielen Köpfen nach Westen. Für eine Region wie Ingolstadt war das ein belebender Vitaminstoß. Im Übrigen nur als Anekdote: Audi gehörte seit der Weltwirtschaftskrise dem sächsischen Staat und insoweit kaufte VW den Automobilstandort Ingolstadt von uns ab.“
– Georg Milbradt, damaliger sächsischer Ministerpräsident, Ansprache am 11. Mai 2004 zur Veranstaltung „100 Jahre Automobilbau in Zwickau“
Technik
Der Bruhn-Horch wurde in fünf Monaten aufgebaut. Die Blechteile der Pontonkarosserie wurden von ehemaligen Zwickauer Horch-Mitarbeitern mit einer Holzlehre gefertigt. Die Formensprache entsprach dem Zeitgeschmack.
Der Wagen wurde von einem V8-Motor angetrieben, dessen Leistung von 92 PS über die Kardanwelle auf die Hinterräder mit De-Dion-Doppelgelenkachse wirkte. Das Vierganggetriebe hat einen zuschaltbaren Autobahn-Ferngang. Das Fahrzeug, das eine Trennscheibe zwischen Chauffeur und Fahrgastraum und Leseleuchten im Fond besaß, erreichte eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h. Der Verbrauch lag bei der Fahrzeugmasse von 2100 kg bei 19-20 Litern je 100 km. Der Tank fasste 75 Liter.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Einzelautomobil
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