- Burg Niesten
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Burg Niesten Burg Niesten - Ansicht des Burgberges
Entstehungszeit: vor 1128 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Burgstall Bauweise: Buckelquader Ort: Weismain-Niesten Geographische Lage 50° 4′ 18,3″ N, 11° 15′ 46,4″ O50.07174634588711.262896060944420Koordinaten: 50° 4′ 18,3″ N, 11° 15′ 46,4″ O Höhe: 420 m ü. NN Die Burg Niesten war eine im Hochmittelalter bedeutende Burganlage auf dem Gebiet der heutigen Stadt Weismain, Ortsteil Niesten, im Landkreis Lichtenfels in Oberfranken.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die ehemalige Höhenburg befindet sich auf einer markanten Erhebung nordöstlich oberhalb des gleichnamigen Dorfes, heute ein Ortsteil von Weismain, im Krassachtal, einem Seitental des Weismain, südlich des Mains. Sie ist frei zugänglich. Einige wenige Mauerreste sind noch erkennbar.
Geschichte
1128 war die erste Erwähnung der Burg Niesten anlässlich einer vergeblichen Belagerung durch den staufischen Gegenkönig Konrad III. In einer Urkunde des Klosters Michelsberg wurde 1142 Otto von Nisten als Burgherr genannt. Als letzter Angehöriger des unabhängigen Geschlechts der Herren von Niesten wurde 1188 Fridericus de Niste erwähnt.
Um 1190 gelangte die Burg als bischöfliches Lehen an die Herzöge von Meranien. 1207 erschien ein Diepoldus de Nisten in meranischen Diensten. Am 19. Juni 1248 starb Otto II. von Andechs, Herzog von Meranien und Pfalzgraf von Burgund auf der Burg Niesten, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Damit endete die Ära des Hauses Andechs-Meranien und die Burg gelangte wieder an die Bischöfe von Bamberg.
Anfang des 14. Jahrhunderts gehörte die Burg zum Besitz der fränkischen Adelsfamilie der Modschiedler von Gerau.[1] In den folgenden Jahrhunderten war die Burg immer wieder heftig umkämpft. Im 14. Jahrhundert wurde die Anlage durch den Ausbau der Vorburg stark vergrößert. Der Bauernkrieg hinterließ 1525 große Zerstörungen. Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde die Burg erneut zerstört, auch der Dreißigjährige Krieg hinterließ große Schäden.
Niedergang
Nach Umzug des letzten Amtmanns nach Weismain 1710 setzte ein langsamer Verfall der Anlage ein. 1747 begannen die Abbrucharbeiten. 1872 wurden der Turm und weitere Mauerreste abgetragen von denen die letzten größeren 1882 einstürzten.
Beschreibung
Die Anlage bestand aus einer hochgelegenen Hauptburg mit einem 24 Meter hohen Bergfried und zwei Kemenaten, einer Vorburg mit Amtshaus, drei Gräben, drei Torhäusern und einer St.-Leonhards-Kapelle. Heute ist nur noch ein Mauerrest (Buckelquader) zwischen zwei Felsen erhalten, der zum langen Haus der Vorburg gehörte.
Literatur
- Gustav Voit, Walter Rüfer: Eine Burgenreise durch die Fränkische Schweiz. Verlag Palm & Enke, Erlangen 1984, ISBN 3-7896-0064-4, (Die Fränkische Schweiz - Landschaft und Kultur 2).
- Günter Dippold (Hrsg.): Weismain. Dechant Bau GmbH, Weismain 1996, (Weismain. Eine fränkische Stadt am nördlichen Jura 2, ISBN 3-9804106-0-9).
Einzelnachweise
- ↑ Erwähnungen des Adelsgeschlechtes der Modschiedler, modschiedler.de, abgerufen am 7. April 2011
Weblinks
Commons: Burgstall Niesten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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