Großziegenfeld

Großziegenfeld
Großziegenfeld
Gemeinde Weismain
Koordinaten: 50° 2′ N, 11° 11′ O50.02611111111111.183888888889410Koordinaten: 50° 1′ 34″ N, 11° 11′ 2″ O
Höhe: 410–471 m ü. NHN
Einwohner: 130 (1. Jan. 2011)
Eingemeindung: 1978
Postleitzahl: 96260
Vorwahl: 09504

Großziegenfeld ist ein Stadtteil der Stadt Weismain im Landkreis Lichtenfels in Oberfranken/Bayern mit 130 Einwohnern. [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wann Großziegenfeld gegründet wurde ist unklar. Der älteste Fund, der auf menschliche Besiedlung schließen lässt, ist die rund zwölf Zentimeter lange Klinge eines Tüllenbeils aus der Zeit um 1000 v. Chr.[2]

Um 1240 gehörten Groß- und Kleinziegenfeld als Lehen unter dem Lehensherrn Gottfried von Zigenfeld vermutlich zum Besitz des in Arnstein ansässigen Hermann von Arnstein. Als das Adelsgeschlecht der von Arnstein wenig später, im Jahr 1244, bereits erlosch, erwarb Otto der II. von Meran den Besitz und die Herrschaft des Adelsgeschlechtes, so dass Großziegenfeld fortan den Andechs-Meraniern gehörte. Da Otto 1248 auf der Burg Niesten ermordet wurde, gehörte der ab 1244 erworbene Besitz durch Heirat fortan dem Geschlecht der von Truhendingen.[2]

Im Jahr 1308 kaufte der Bamberger Bischof Wulfing von Stubenberg die oberfränkischen Besitztümer der Truhendinger auf. In einer Urkunde von 1390 ist ein Kaufpreis von 5000 Nürnberger Pfund angegeben. Dass Großziegenfeld aber schon länger zum Hochstift Bamberg gehörte liegt nahe, da der Zehnt auch schon vor 1308 an die Bamberger Bischöfe abgeführt wurde. Die Hälfte dieses Zehntes erhielt Otto VI., der damals auf der Plassenburg residierte, als Lehen. Mit einem Teil davon belehnte er 1301 Albert von Zigenfeld.[2]

Ab 1520 gehörte Großziegenfeld zum Pfarrsprengel Arnstein, der bereits seit 1390 in bischöflichem Besitz war.[2]

Ortsplan von Großziegenfeld im Jahr 1847

Im Jahr 1871 wurde die Freiwillige Feuerwehr Großziegenfeld gegründet. Im selben Jahr wurde per Hand eine Wasserleitung vom Talgrund aus gegraben und in den Ort verlegt. Diese endete in einem Brunnen vor dem Gemeindehaus und wurde durch eine mit Wasserkraft betriebene Turbine mit Wasser versorgt. Knapp 50 Jahre später wurde Großziegenfeld an das Wasserleitungsnetz angeschlossen und der Brunnen stillgelegt. In den 1950er Jahren wurde die Straße nach Großziegenfeld geschottert und 1961 geteert. Die Flurbereinigung bereits Anfang der 1960er Jahre statt,[2] und wurde bis 1965 abgeschlossen.[3]

Der Grundstein für die Mauritius-Kapelle wurde auf Initiative des Kapellenbauvereins am 1. September 1957 gelegt. Eingeweiht wurde die Kapelle rund zwei Jahre später am 6. Dezember 1959.[2]

Bis 1978 war Großziegenfeld eine eigenständige Gemeinde. Im Zuge der Gebietsreform im Jahr 1978 wurde es nach Weismain eingemeindet.[2]Die Kanalisation in Großziegenfeld wurde zwischen 1996 bis 1999 ausgebaut und erneuert.[3] Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde auch die Ortsdurchfahrt und der Dorfplatz erweitert und verschönert und erhielt sein heutiges Aussehen.[2] Im Jahr 2000 fand der Kreisgartentag in Großziegenfeld statt, zu dem rund 15.000 Besucher kamen.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1768 142 [2]
1833 158 [2]
1987 118 [4]
2011 130 [1]

Wissenswertes

Der Ort befindet sich am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz und hat mit dem Klingen-Felsen (auch bekannt als Großziegenfelder Wand oder Lichtenfelser Dach) eine bei Kletterern beliebte und bekannte Klettermöglichkeit. An diesem Felsen bzw. unterhalb davon wurde im Jahr 2006 ein Teil der Pfarrer Braun-Folge mit dem Titel Ein Zeichen Gottes gedreht.

Der Ort ist von der Landwirtschaft geprägt, auch wenn heute nur noch sehr wenige landwirtschaftliche Betriebe im Dorf existieren. Auffällig sind die zahlreichen Solarstromanlagen auf vielen Haus- und Scheunendächern. Auf einem Aussiedlerhof wird eine Biogasanlage betrieben.

Unser Dorf soll schöner werden

Großziegenfeld, bzw. dessen Gartenbauverein, hat des Öfteren am Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft teilgenommen und auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene Preise gewonnen, davon

  • 2. Bundessieger (Silber) 1991,
  • 1. Bundessieger (Gold) 2004,
  • Sonderpreis auf Bundesebene für den Kuckucksgarten der gleichnamigen Jugendgruppe des Gartenbauvereins 2004

Vereine

  • Obst- und Gartenbauverein Großziegenfeld
  • Freiwillige Feuerwehr Großziegenfeld
  • Kapellenbauverein Großziegenfeld
  • Natur- und Wanderfreunde Großziegenfeld e.V.

Regelmäßige Feste

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2011, stadt-weismain.de, abgerufen am 3. April 2011
  2. a b c d e f g h i j Geschichte des Ortes Kleinziegenfeld, gross-ziegenfeld.de, abgerufen am 4. April 2011
  3. a b c Großziegenfeld - Früher - Heute - Morgen, landespflege-lichtenfels.de, abgerufen am 4. April 2011
  4. Genealogisches Orts-Verzeichnis von Großziegenfeld, gov.genealogy.net, abgerufen am 4. April 2011

Weblinks


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