Burgstall Schlossberg (Haidhof)

Burgstall Schlossberg (Haidhof)
Burgstall Schlossberg
Bild 1: Der letzte Mauerrest der Burg in einer Felsspalte

Bild 1: Der letzte Mauerrest der Burg in einer Felsspalte

Alternativname(n): Burgstall auf der Flöss,
Heidenstein
Entstehungszeit: vermutlich während der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts
Burgentyp: Höhenburg in Spornlage
Erhaltungszustand: Burgstall
Ständische Stellung: unbekannt
Bauweise: Kleinquadermauerwerk
Ort: Haidhof
Geographische Lage 49° 41′ 34,1″ N, 11° 13′ 8,6″ O49.69280811.219053560.1Koordinaten: 49° 41′ 34,1″ N, 11° 13′ 8,6″ O
Höhe: 560,1 m ü. NN
Burgstall Schlossberg (Bayern)
Burgstall Schlossberg

Der Burgstall Schlossberg, der auch als Burgstall auf der Flöss oder Heidenstein genannt wird, ist eine abgegangene vermutlich hochmittelalterliche Adelsburg über dem Dorf Haidhof, einem Ortsteil von Gräfenberg im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern.

Der Burgstall der ehemaligen Spornburg ist jederzeit frei zugänglich, und dient heute als Aussichtspunkt.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Der Burgstall Schlossberg befindet sich im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst auf 560,1 m ü. NN[1] auf einem Flöss genannten, felsigen und nach Südosten gerichteten Bergsporn des Haidhofer Schloßbergs (569 m ü. NN[1]), der etwa 3 Kilometer westsüdwestlich von Egloffstein liegt.

Ganz in der Nähe befinden sich auch die Burg Egloffstein, die Burgruine Thuisbrunn im gleichnamigen Ort, ein vermutlicher Burgstall östlich von Thuisbrunn, und der Burgstall Burgstein auf dem gleichnamigen Burgstein bei der Ortschaft Ortspitz.

Ansicht des Haidhofer Schloßbergs mit dem Burgfelsen aus östlicher Richtung

Geschichte der Burg

Es gibt über die abgegangene Burg selbst keine urkundlichen Nachweise, auch der Name der Burg ist nicht bekannt. Der Nürnberger Burgenforscher Hellmut Kunstmann datiert ihre Erbauung in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts, verfallen ist sie wohl schon im frühen 13. Jahrhundert.

Eine indirekte Erwähnung der Burg gibt es in der Gelegenhait der landschaft mitsampt den furthen und helten darinnen, einer Geländerkundung der Reichsstadt Nürnberg vor dem Landshuter Erbfolgekrieg von 1504/05, hier heist es: ein Halt, also eine Verteidigungsmöglichkeit, an der Flöß genannt.

Die Burg lag im Gelände einer vorgeschichtlichen Befestigung, vermutlich einer Höhensiedlung der Urnenfelderzeit, der späten Hallstattzeit oder der frühen La-Tène-Zeit. Von ihr ist westlich der abgegangenen Burg noch ein Abschnittswall mit Außengraben zu sehen.

Das Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege vergab dem Bodendenkmal die Denkmalnummer D-4-6333-0019.

Beschreibung

Bild 2: Der Brückenpfeiler im Halsgraben

Die ehemalige Burg stand auf einem teilweise nur 2 Meter schmalen, aber dafür 130 Meter langen Felskamm, der erst 30 Meter in West-Ost-Richtung verläuft und dann nach Südosten umbiegt. Die Südseite fällt als steiler Hang ab, die gesamte Nordseite des Felskammes fällt als senkrechte Felswand etwa 10 Meter tief ab.

Vor dem Burggelände ist heute eine 2 bis 3 Meter tiefe und sieben Meter breite Grube zu sehen, aus ihr ist wohl Baumaterial für die Burg gewonnen worden.

Das etwas höher liegende Gelände der Burg wurde durch einen vermutlich unfertig gebliebenen Halsgraben, in den heute Stufen führen, vom Bergsporn getrennt. Der Graben verläuft von Nord nach Süd und endet nach etwa zwei Drittel der Breite des Bergspornes, das restliche Drittel ist vermutlich noch in natürlichen Zustand. Er ist vier Meter tief und ebenso breit. Eine ähnliche Situation ist im Ahorntal bei dem Burgstall auf dem Kandelberg bei Körzendorf zu sehen. Auch hier ist der Halsgraben, allerdings von beiden Seiten, begonnen worden, in der Mitte des Bergrückens wurde ein befahrbarer Rest stehen gelassen, er diente wohl zum besseren Transport auf die Burgenbaustelle. Zwischen dem Graben und der Burg ist heute noch ein Absatz zu sehen, der wohl als Zwinger diente.

Im Nordteil des Halsgabens der Burg bei Haidhof wurde ein Felsturm stehengelassen (Bild 2). Der manchmal als Opferstein bezeichnete Fels hatte die Funktion als Brückenpfeiler. Bis zum Brückenpfeiler bestand wohl eine feste Brückenkonstruktion, ab dem Pfeiler führte eine schräg aufwärts führende Zugbrücke zum Burgeingang.

Am Zugang zur Burg, etwa 5,5 Meter nach dem Graben, ist im heute bewaldeten Gelände der Grundriss eines quadratischen Gebäudes mit einer Seitenlänge von circa 12 Metern zu sehen. Die Mauerstärke betrug nach Kunstmann etwa einen Meter. Die Südhälfte des Gebäudes wahr wohl unterkellert, was die hier senkrecht abgearbeiteten Felsen zeigen. Der Burgweg führte über die Brücke und dann nördlich an dem wohl turmartigen Gebäude vorbei in die Vorburg. Der letzte größere erhaltene Mauerrest ist in einem Felsspalt auf der Nordseite der Vorburg zu sehen (Bild 1). Die drei Meter hohe Futtermauer besteht noch aus 5 Lagen behauener Steinquader, die bis zu 50 Zentimeter breit sind.

Auf dem restlichen Gelände der Vorburg sind keine weiteren Gebäudespuren mehr zu sehen, nur eine künstliche Felsbearbeitung. Die Vorburg wird von einem, 3 bis 4 Meter tiefen und drei Meter breiten, zweiten Halsgraben von der Hauptburg getrennt. Er wird heute von einem Holzsteg überbrückt, hier ist wohl eine zweite ehemals vorhandene Zugrücke zu vermuten. Gleich nach dem Abschnittsgraben weisen Felsbearbeitungen auf ein Torhaus hin. Etwas weiter sind die abgerutschten Mauerreste eines etwa 5 Meter breiten, heute abgegangenen Gebäudes zu sehen.

Der letzte Burgabschnitt an der Spitze des Bergspornes besteht aus einem 5 mal 12 Meter kleinen Plateau, auf dem aber keinerlei Mauerspuren mehr zu sehen sind, und das heute als Aussichtspunkt dient.

Literatur

  • Walter Heinz: Ehemalige Adelssitze im Trubachtal. Verlag Palm und Enke, Erlangen/Jena 1996, ISBN 3-7896-0554-9, S. 120-129.
  • Hellmut Kunstmann: Die Burgen der südwestlichen Fränkischen Schweiz. Kommissionsverlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1990, ISBN 3-86652-928-7, S. 236-138.

Weblinks

 Commons: Schlossberg (Haidhof) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kartendienste des BfN

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