- Schnaittenbach
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Wappen Deutschlandkarte 49.54888888888912.001388888889403Koordinaten: 49° 33′ N, 12° 0′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Amberg-Sulzbach Höhe: 403 m ü. NN Fläche: 62,55 km² Einwohner: 4.199 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km² Postleitzahl: 92253 Vorwahl: 09622 Kfz-Kennzeichen: AS Gemeindeschlüssel: 09 3 71 150 Stadtgliederung: 16 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Rosenbühlstraße 1
92253 SchnaittenbachWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Reindl (CSU) Lage der Stadt Schnaittenbach im Landkreis Amberg-Sulzbach Schnaittenbach ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach, ca. 75 km östlich von Nürnberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Stadtgliederung
Die politische Gemeinde Schnaittenbach hat 16 amtlich benannte Ortsteile (Einwohnerzahl in Klammern)[2]:
- Demenricht (35)
- Döswitz (45)
- Forst
- Götzendorf (23)
- Haidhof
- Haidmühle
- Holzhammer (317)
- Kemnath am Buchberg (524)
- Mertenberg (76)
- Neuersdorf (110)
- Schnaittenbach (3135)
- Seblasmühle
- Sitzambuch (66)
- Tradlmühle
- Trichenricht (39)
- Ziegelhütte
Geschichte
Über die Frühzeit der Siedlung Schnaittenbach, vor allem die Gründung, sind keine schriftlichen Zeugnisse vorhanden.
Wohl schon in vorrömischer Zeit lief eine Handelsstraße von Kösching (Römerkastell) über Velburg, Pielenhofen, Rensbach, Heimhof, Erlheim, Amberg, Aschach, Schnaittenbach, Luhe, weiter nach Floß, Tirschenreuth und Eger. Schon früh dürfte an der Stelle, wo diese uralte und zum größten Teil verschwundene Straße den Ehenbach überquerte, eine Siedlung entstanden sein. Dabei handelte es sich vermutlich um eine Ausbau- bzw. Rodungssiedlung, die an einem Grenzbach (sneite : grenze) angelegt worden war und schon lange vor ihrer ersten Erwähnung bestand.
Am 23. April 1271 tritt Schnaittenbach erstmals urkundlich in Erscheinung. In dieser Urkunde, in der die Grafen von Ortenburg-Murach ihre Rechte und Besitzungen rund um den Buchberg an den wittelsbachischen Herzog Ludwig II. verkauften, wird auch das aus den beiden Ortsteilen Obernsneitenbach und Nidernsneitenbach bestehende Dorf Schnaittenbach erwähnt. Die beiden Ortsteile waren nach ihrer Lage am Ehenbach benannt worden. Unter den verkauften Orten befanden sich u. a. auch die heute zum Stadtgebiet gehörenden Orte Sitzambuch, Mertenberg, Döswitz und Trichenricht.
1285 erfolgt die zweite urkundliche Nennung Schnaittenbachs und daraus erfahren wir, dass in Obernsneitenbach zwei Höfe und in Nidernsneitenbach neun Lehen und eine Mühle, die später mit dem Namen "Angermühle" auftaucht, existierten. Der bisherige Ortsteil Nidernsneitenbach hatte in der letzt genannten Urkunde wieder den Namen Sneitenbach angenommen, aus der er entstanden war.
Um 1313 schlossen sich die beiden Ortsteile zum Markt Schnaittenbach zusammen. Mit dem von den wittelsbachischen Herzögen verliehenen Marktrecht war die Magistratsverfassung, die Marktgerichtsbarkeit und die für einen Markt völlig ungewöhnliche Hoch- bzw. Blutgerichtsbarkeit verbunden, die der Markt im Spätmittelalter besaß, aber nicht behaupten konnte und schließlich an den Landrichter von Amberg verlor. Ab dieser Zeit verblieb dem Richter von Schnaittenbach nur das Recht des ersten Zugriffes und des ersten Verhöres; dann musste der Delinquent nach zwei Tagen an den Landrichter von Amberg ausgeliefert werden.
Das 1398 erstmals auftauchende Hammergut Unterschnaittenbach, das mit dieser Urkunde von Pfalzgraf Rupprecht II. an Hans den Kastner von Amberg verkauft worden ist und politisch immer ein eigenes Gemeinwesen geblieben und eigene Wege gegangen ist, war mit dem vorerwähnten Nidernsneitenbach entgegen vielfach geäußerten Vermutungen nicht identisch.
Die Stadtpfarrkirche St. Vitus wurde um 1712 im Zuge einer Erweiterung barockisiert.
Der Markt Schnaittenbach war mit einem Mauerring befestigt. Die Befestigung bestand aus 1/2 m dicken, annähernd vier Meter hohen Ringmauern, die im Norden an den Großen Weiher stießen. Drei Tore riegelten ursprünglich den Markt ab. Das Obere oder Hirschauer Tor im Westen, das Untere Tor im Osten beim Anwesen Heldmann/Poppenwastl und das Lohtor am Ende des Rosenbühls im Süden. Ein verheerender Großbrand, der im Jahre 1817 von 96 Anwesen 79 Wohnhäuser und 49 Scheunen vernichtete, bedeutete auch das Ende der Marktbefestigung. 1830 kam „ein großes Wasser“, der Marktplatz war zwei Fuß hoch überschwemmt. Dann riss der Weiherdamm bei Forst. Mühlen und Häuser wurden beschädigt; der Weiherdamm wurde nicht mehr aufgebaut.
Noch Ende des 18. Jahrhunderts befand sich Schnaittenbach nach urkundlicher Überlieferung in einer ausweglosen wirtschaftlichen Lage und im Jahre 1802 beklagte sich der Magistrat darüber, dass die Bürger ihre Söhne kein Handwerk lernen lassen wollten, sondern sich nur auf die Landwirtschaft verließen. Dabei gab es im Ort im Jahre 1805 mehr als 60 Gewerbetreibende und Handwerker, wie Drechsler, Weber, Strumpfstricker und Rotgerber.
Es war ein Glücksfall für Schnaittenbach, als im Jahre 1833 der mittellose Buchhalter Daniel Christoph Eduard Kick im Stadel des Löwenwirts Johann Popp ein Kaolinwerk errichtete und damit die oberpfälzische Kaolinindustrie begründete. Der Bau der Eisenbahnstrecke Amberg-Schnaittenbach im Jahre 1898 förderte die Entwicklung weiter.
Nach dem Schrecken der beiden Weltkriege nahm der Markt insbesondere nach 1945 (damals hatte Schnaittenbach etwas über 1800 Einwohner) durch die große Zahl der Heimatvertriebenen und durch neue Betriebsansiedlungen, z. B. die Firma Kerb-Konus, einen großen Aufschwung. Dies führte dazu, dass Schnaittenbach am 24. Oktober 1954 durch den damaligen Innenminister Dr. Wilhelm Hoegner zur Stadt erhoben wurde.
Das Stadtgebiet von Schnaittenbach hat sich, beginnend mit dem Jahre 1938, als die bis dahin selbständigen Gemeinden Forst und Unterschnaittenbach aufgelöst und nach Schnaittenbach eingemeindet wurden, erheblich vergrößert. 1946 folgten Demenricht und Holzhammer rechts des Ehenbaches (Schloss).
Eingemeindungen
Im Rahmen der Gebietsreform wurden zum 1. April 1972 Haidhof mit Haidmühle, zum 1. Juli 1972 Holzhammer und Neuersdorf[3] und schließlich zum 1. Mai 1978 Kemnath am Buchberg mit seinen Ortsteilen Sitzambuch, Mertenberg, Döswitz, Trichenricht und Götzendorf eingegliedert. Dadurch erreichte Schnaittenbachs Einwohnerzahl ihr heutiges Niveau von ca. 4.400 Einwohnern.
Politik
Stadtrat
Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Stadtrat 16 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,3 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
CSU 7 Sitze (41,0 %) SPD 4 Sitze (27,4 %) Christliche Wählerschaft Schnaittenbach-Umland 3 Sitze (15,8 %) Freie Wähler Gemeinschaft 2 Sitze (15,7 %) Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Stadtrates ist der Bürgermeister.
Wappen
Blasonierung: In Blau ein aufgerichteter goldener Baumstamm mit gestümmelten Ästen.
Im Jahr 1504 erstmals bezeugt.
Partnerschaftsgemeinden
- Die Gemeinde Buchberg in der Schweiz ist seit 1976 die Partnerschaftsgemeinde von Schnaittenbach.
- Seit der Stadterhebung von Schnaittenbach im Jahr 1954 ist Amberg als Patenstadt partnerschaftlich verbunden.
Denkmäler
- Stadtpfarrkirche St. Vitus (Gotische Mauersubstanz, starke Veränderungen um 1910)
- Rathaus aus dem späten 17. Jahrhundert (Ergänzungen 1817, 1932) mit Kräutergarten
- Ehemaliges Hammerschloss (Walmdachbau Mitte des 18. Jahrhunderts) und die ehemalige Schlosskapelle St. Maria (Ortsteil Holzhammer)
- Vorgeschichtlicher Grabhügel Vogelherd (Ortsteil Kemnath am Buchberg)
- Burgstall Schlossberg (Ortsteil Kemnath am Buchberg)
- Turmhügel am südwestlichen Ortsausgang von Demenricht
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt liegt direkt an der Bundesstraße 14 Nürnberg–Prag und ca. 25 Kilometer östlich der A 6 Amberg–Heilbronn, und ca. 10 Kilometer westlich der A 93 Regensburg–Hof.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/211335&attr=OBJ&val=901
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 419
Weblinks
Commons: Schnaittenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Schnaittenbach: Wappengeschichte vom HdBG
- Luftbilder der Stadt
- Goldene Straße im Amberg Sulzbacher Land
- Schnaittenbach: Amtliche Statistik des LStDV
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