- California High-Speed Rail
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California High-Speed Rail Authority Rechtsform Behörde Gründung 1996[1] Sitz Sacramento, Kalifornien Leitung Curt Pringle (Board-Vorsitzender) [1]
Tom Umberg (Vize-Vorsitzender)[1]
David Crane [1]
Rod Diridon, Sr.[1]
Richard Katz [1]
Lynn Schenk [1]
Fran Florez [1]
Judge Quentin L. Kopp [1]
Russ Burns [1]
Mehdi Morsched (Geschäftsführer)[1]Mitarbeiter Prognose: 160.000 (Bau der Strecke) Umsatz Prognose: 1 Mrd. US-Dollar Branche Transport Website www.cahighspeedrail.ca.gov -
California High-Speed Rail LegendeCalifornia High-Speed Rail ist ein Projekt des Bundesstaates Kalifornien zum Bau einer Schnellfahrstrecke zwischen Sacramento und San Diego, das auch die Städte San Francisco und Los Angeles verbinden soll. Die Realisierung des Projektes wurde am 4. November 2008 durch ein Volksreferendum mit 9,95 Milliarden US-Dollar an Startkapital in Auftrag gegeben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon seit den früheren 1990er Jahren versuchte die kalifornische Regierung eine Hochgeschwindigkeitslinie einzuführen, die per Volksreferendum legitimiert werden sollte. Aus Angst vor einem „Nein“ der Wähler, verschob man das Referendum bis zuletzt auf den 4. November 2008, dem Tag an dem auch Präsidentschaftswahl und die Wahl des Repräsentantenhauses stattfanden.[2] „Proposition 1A“, das 10 Milliarden Dollar Steuergelder für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke garantieren soll, befürworteten 52 % der Wähler.[3]
Finanzierung
Die Baukosten werden von der CHSRA und Goldman Sachs auf 42 Milliarden US-Dollar geschätzt. Im ersten Finanzrahmen von 2008 wird ausgewiesen, dass 12 bis 16 Milliarden US-Dollar aus dem Bundeshaushalt der USA kommen sollen und etwa 7,5 Milliarden US-Doller aus Privatinvestionen, die verbleibenden 10 Milliarden US-Dollar sollen von den Städten und Gemeinden getragen werden.[4]
Am 2. Oktober reichte Gouverneur Schwarzenegger einen Antrag um Baukostenzuschüsse in Höhe von 4,7 Milliarden US-Doller ein, die aus American Recovery and Reinvestment Act Budget entnommen werden sollen. Dies sind mehr als die Hälfte der 8 Milliarden US-Dollar, die in diesem Programm für den Hochgeschwindigkeitsverkehr vorgesehen sind. Am 28. Oktober 2010 wurde aus dem Weissen Haus eine Finanzzusage in Höhe von 2,35 Milliarden US-Dollar gegeben. Am 28. Oktober 2010 wurde der Betrag um 900 Millionen US-Dollar aufgestockt, die speziell für die Strecke im Central Valley vorgesehen sind. Am 10. Dezember 2010 wurden Finanzhilfen für den Eisenbahnausbau, die von anderen Staaten nicht abgerufen wurden (einschließlich Wisconsin und Ohio), dem CHSR zugeschlagen. Insgesamt belaufen sich damit die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt auf 4,3 Milliarden US-Dollar.
Hochgeschwindigkeitslinie
Angelehnt an erfolgreichen Hochgeschwindigkeitsnetzen, wie etwa Shinkansen und TGV, soll auch für einen Teilabschnitt der California High-Speed Rail eine separate Neubaustrecke gebaut werden, um im Betrieb nicht auf langsamer fahrende Nahverkehrszüge und Güterzüge Rücksicht nehmen zu müssen. Auf der Neubaustrecke sollen Züge mit bis zu 250 mph (402 km/h) verkehren. Nur auf den Teilstrecken San José–San Francisco und Anaheim–Los Angeles müssen die Schienen mit herkömmlichen Zügen geteilt werden.[5] Der Zug wird die wichtigsten Städte Kaliforniens miteinander verbinden, insbesondere die Küstenstädte. Diese liegen meistens zu weit voneinander entfernt, um mit dem PKW zu fahren, gleichzeitig aber zu nah, um sie per Flugzeug zu bereisen. Auf diese Weise wird mit dem Bau des neuen Netzes eine wichtige ökonomische Nische in der Infrastruktur des Bundesstaates gefüllt. Nach den Angaben der California High Speed Rail Authority würde eine Fahrt von San Francisco nach Anaheim 2:57 Stunden dauern. Zum Vergleich braucht der derzeitige Amtrak „Coast Starlight“ 12 Stunden von Oakland (Bucht von San Francisco) nach Los Angeles.[6] Nach der Erweiterung dürfte eine Fahrt von Sacramento (nördlichste Station) bis nach San Diego (südlichste Station) 3:35 Stunden dauern.[7] Die Kosten der California High-Speed Rail dürften bis zur Fertigstellung im Jahr 2030 ungefähr 40 Milliarden Dollar betragen. 9,9 Milliarden wurden von der kalifornischen Bevölkerung per Referendum schon bereitgestellt. Weitere Kosten sollen durch staatliche Mittel auf Bundesebene und Staatsebene und privaten Investoren getragen werden. Das Konjunkturpaket unter Obamas Regierung wird zusätzlich 8 Milliarden Dollar für Hochgeschwindigkeitszüge bereitstellen, von dem ein großer Anteil an das bereits gesicherte Projekt in Kalifornien gehen soll.[8] Bei dem etablierten Betrieb der vollständigen Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke erwartet man einen Gewinn von 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr.
Befürworter des Projekts
Kostenaufwändige Projekte werden von der kalifornischen Bevölkerung generell nicht befürwortet. Sowohl der republikanische Gouverneur Kaliforniens, Arnold Schwarzenegger, als auch die große Mehrheit der Demokraten (unter anderem Abgeordnete Fiona Ma)[9] und ein bedeutender Anteil der republikanischen Abgeordneten im kalifornischen Kapitol sowie bekannte Politiker in Kalifornien und anderen Staaten unterstützen jedoch das Projekt. Die breite Unterstützung für California High-Speed Rail basiert auf mehreren Gründen.
Politiker
Politiker befürworten die Kostenersparnis einer 800 Meilen (ca. 1.287 km) langen Hochgeschwindigkeitsstrecke im Vergleich zum Bau und/oder der Erhaltung von Flughäfen oder eines Highways.[10] Als Beispiel, würde die Erweiterung des Interstate-Highways 5 im Central Valley auf vier Spuren je Fahrtrichtung zwischen 20 und 25 Milliarden Dollar kosten. Bis 2030 wird die Bevölkerung Kaliforniens auf 52 Millionen angewachsen sein. Die Kosten zur Erhaltung oder für den Neubau der Highways würden das Budget der Regierung sprengen, Resultat wären zusätzliche Verkehrsstaus.[11]
Interessengruppen
Zum anderen befürworten Interessengruppen, wie der berühmte Sierra Club, die Hochgeschwindigkeitslinie, da sie die einzige umweltfreundliche Alternative zu Passagierflugzeugen und den Highways darstellt. Ein Hochgeschwindigkeitszug würde nicht nur zu Einsparungen bei Kohlendioxid-Emissionen führen, sondern auch die Luftverschmutzung reduzieren.[12][13]
Wirtschaft
Aus wirtschaftlicher Sicht soll Kalifornien ebenfalls profitieren. Man schätzt, dass aufgrund des Baus einer größtenteils völlig neuen Infrastruktur mehr als 160.000 Jobs entstehen werden, die sich allein mit der Planung, der Projektierung und der Errichtung beschäftigen. Weitere geschätzte langfristige 450.000 Arbeitsplätze sollen durch die Erhaltung der Strecke oder indirekt durch Geschäfte und Hotels in den neuen Hauptbahnhöfen entstehen.[13]
Bevölkerung
Aus der Sicht der Bevölkerung bietet die neue Hochgeschwindigkeitslinie eine Alternative zum Auto, die gerade bei den steigenden Benzinpreisen immer attraktiver wird. Da der Zug, nach der Angaben der California High Speed Rail Authority, voraussichtlich 92 Million Passagiere pro Jahr befördern wird, entlastet er auch die Straßen und somit Pendler, die sonst noch mehr Zeit im Stau verbringen würden. Staus kosten schon heute den Kaliforniern 20 Milliarden Dollar pro Jahr aufgrund verlorener Zeit und verschwendeten Benzins.[13]
Zuletzt erhofft man sich durch den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel auch weniger Energienabhängigkeit gegenüber den OPEC-Staaten.
Gegner des Projekts
Allerdings erheben sich auch Stimmen gegen California High-Speed Rail sowohl von konservativen Politikern, als auch von Umweltschützern.
Umweltschützer
So stellt sich die Planning and Conservation League Foundation gegen die geplante Route. Sie befürchtet, dass die Strecke durch unberührte Wildnis laufe und somit Flora und vor allem Fauna störe. Als Alternative schlägt sie eine Route vor, die im Sinne der Trassenbündelung entlang bestehender Autobahnen oder bestehender Bahnstrecken verläuft, um Wälder und Farmland zu erhalten.[14]
Think tanks
Think tanks, wie die libertäre Reason Foundation halten die Prognosen für die Anzahl der Fahrer und die Kosten des Baus für falsch. Nach den Berechnungen der Denkfabrik wird der Bau der kompletten Strecke zwischen 65 und 81 Milliarden Dollar kosten, verglichen mit den 40 Milliarden Dollar, die von der California High Speed Rail Authority prognostiziert wurden. Zusätzlich schätzt man die Anzahl der Passagiere pro Jahr zwischen 23 und 31 Millionen, verglichen zu 92 Millionen was einen Verlust von 4,17 Milliarden Dollar pro Jahr bedeuten würde.[15]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k Board of Directors: http://www.cahighspeedrail.ca.gov/about/
- ↑ High-Speed Rail in California. Institute of Governmental Studies University of California, abgerufen am 11. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Voters indicate they want high-speed rail system. 52% approval for $10 billion bond. San Diego Union Tribune, 6. November 2008, abgerufen am 11. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Financial Plan for the California High-Speed Rail Authority San Francisco to Anaheim Segment, 27. Oktober 2008 (PDF-Dokument)
- ↑ Safety. In: News&Facts. California High-Speed Rail Authority, abgerufen am 11. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Amtrak Fahrtzeit und Ticket-Kosten
- ↑ Interactive Map. In: Routes. California High-Speed Rail Authority, abgerufen am 11. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Huffington Post (Liberaler News-Blog): http://www.huffingtonpost.com/2009/04/16/obama-highspeed-rail-syst_n_187684.html
- ↑ Fiona Mas Internetseite zur Unterstützung des Projekts: http://www.highspeedrailforcalifornia.com/
- ↑ CNN Money: http://money.cnn.com/2009/06/10/news/economy/high_speed_rail/index.htm
- ↑ California Green Solutions: http://www.californiagreensolutions.com/cgi-bin/gt/tpl.h,content=625
- ↑ Sierra Club http://www.sierraclub.org/sprawl/transportation/highspeedrail.asp
- ↑ a b c California Student Public Interest Group: http://www.calpirgstudents.org/high-speed-rail
- ↑ High Speed Rail. Planning and Conservation League, abgerufen am 11. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Chris Mitchell: Study: California's High-Speed Rail System Will Cost Tens of Billions More Than Estimated, Adding to State Deficit. Reason Foundation, 18. September 2008, abgerufen am 11. Juni 2011 (englisch).
Weblinks
Kategorien:- Verkehr in Kalifornien
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