- Carl August Lieberich
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Carl August Lieberich (* 22. Juni 1893 in Neustadt/Haardt (Weinstraße); † 21. Oktober 1970 in Kapstadt, Südafrika) war von 1950 bis 1964 Geschäftsführer im Hauptverband der deutschen Holzindustrie (HDH) in Wiesbaden.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seinem Abitur am humanistischen Luitpoldgymnasium in Neustadt im Jahr 1912 schlug Carl August Lieberich zunächst die Offizierslaufbahn ein, in deren Verlauf er bei Kriegsbeginn 1914 als Leutnant zum Einsatz kam.
1919 absolvierte er ein Volkswirtschaftsstudium in Berlin, das er 1922 beendete. Am 25. Februar 1920 wurde er zum Abteilungsleiter der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände in Berlin ernannt. Darüber hinaus war er maßgeblich an der Gestaltung des ersten nachkriegszeitlichen Arbeitsnachweisgesetzes vom 22. Juli 1922 beteiligt. Am 1. August 1922 wurde Carl August Lieberich zum Geschäftsführer mehrerer Wirtschafts- u. Arbeitgeberverbände des Gebietes Mainz-Wiesbaden berufen, wo er sich Sozial-u. tarifpolitischen Aufgaben stellte, die dank seines Verhandlungsgeschickes die Tarifpartner – ohne Schlichtungsinstanzen – einander näherbrachten. Nach der Zwangsauflösung der Arbeitgeberverbände u. Gewerkschaften durch die NSDAP 1934 übernahm er als Prokurist die Leitung der Sozial- und Personalabteilung der Chemischen Werke Albert in Wiesbaden-Biebrich.
Nach seiner Einberufung 1941 war er als Major in der Festung St. Malo/Normandie als Nachschubkommandant der durch die Wehrmacht besetzten Kanalinseln Jersey, Guernsey und Alderney stationiert. Am 11. August 1944 wurde er als Verteidiger des Fort de la Varde/Paramé mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Durch die Landung der Alliierten in der Normandie und die Schlacht um die Bretagne geriet er im August 1944 in amerikanische Gefangenschaft.
Nach der Repatriierung 1947 bis zu seiner Berufung zum HDH war er zunächst Prokurist in einer Chemikaliengroßhandelsfirma in Wiesbaden. Am 30.Oktober 1963 ist Carl August Lieberich von Staatssekretär Dr. Lutz im Hessischen Wirtschaftsministerium Wiesbaden für seine sozialpolitischen Verdienste das durch den Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreicht worden.
Auszeichnungen
- 1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
- 1963 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, [1]
Literatur
- Franz Kurowski: Deutsche Offiziere in Staat, Wirtschaft und Wissenschaft, Maximilian-Verlag, 1967 [2]
Einzelnachweise
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