Carl Ludwig Gesell

Carl Ludwig Gesell
Gesell-Orgel von 1868 in der Dorfkirche Stücken

Carl Ludwig Gesell (* 24. Januar 1809 in Potsdam; † 7. März 1867 in Potsdam) war ein deutscher Orgelbauer. Aus seiner Potsdamer Werkstatt ging 1894 die renommierte Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH hervor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl Ludwig Gesell lernte bei Friedrich Haas in Luzern, dem wichtigsten Orgelbauer in der Schweiz im mittleren 19. Jahrhundert. Anschließend war er für acht Jahre erster Gehilfe in der 1820 gegründeten Potsdamer Werkstatt von Gottlieb Heise, die er 1847/1848 übernahm und gemeinsam mit Carl Schultze betrieb. Die Firma baute vorrangig einmanualige Werke und gehörte zu den bedeutendsten Landorgelbauern der Mittelmark. Daneben führte sie zahlreiche Umbauten und Reparaturen durch. [1] Nach Gesells Tod 1867 übernahm sein Sohn Carl Eduard Gesell (1845–1894) und 1894 wiederum dessen Schüler Alexander Schuke die Firma.[2]

Werke (Auswahl)

Zu den bekanntesten Werken der Firma gehören die Orgeln für die barocke Kirche in Grünefeld[3] (1850) mit einem Manual, elf Registern und Pedal, für die Babelsberger Friedrichskirche (1852) mit einem Manual, 15 Registern und Pedal und für die Potsdamer Heiliggeistkirche (1860) mit zwei Manualen, 22 Registern und Pedal. Zu den mit Gesell/Schultze-Orgeln ausgestatteten Dorfkirchen in der Mark zählen die Saarmunder Kirche (1848), die Dorfkirche Paretz (1864), die Dorfkirche Kladow (1865)[4] und die Dorfkirche Stücken (1868)[5]. 1855 erweiterte die Firma die Wagner-Orgel von 1727 in der St.-Katharinenkirche in Brandenburg an der Havel auf drei Manuale und 32 Register. Weitere größere Umbauten nahmen die Orgelbaumeister 1860 an dem Werk ihres Vorgängers Gottlieb Heise von 1837 in der Potsdamer St. Nikolaikirche und 1862 an dem Wagner-Instrument von 1731 in der Garnisonkirche vor.[6]

Literatur

  • Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH: 100 Jahre Alexander Schuke Orgelbau in Potsdam. thomasius verlag - Thomas Helms, Schwerin 1994

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Orgellandschaft Brandenburg. Orgelbauer.
  2. Orgelbau Hüfken. Die Orgelbauerfamilie Gesell in Potsdam.
  3. Grünefeld im Havelland, Kirchenorgel
  4. Dorfkirche Kladow
  5. Das Werkverzeichnis enthält diese Angabe 1868; zwar verstarb Gesell bereits 1867, die Orgel wurde aber noch von ihm gefertigt und dann 1868, wahrscheinlich von seinem Sohn, in der Kirche installiert.
  6. Werkverzeichnis der Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH

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