Carl Schmid (Maler)

Carl Schmid (Maler)

Carl Schmid (Schreibvarianten: Carl/Karl Schmid/Schmidt) (* um 1805 in ?; † 1892 in Berlin) war ein deutscher Porträtmaler.

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Leben und Wirken

Ungewiss ist, ob er seine erste künstlerische Ausbildung in Aachen erhielt. Tradiert wird sein Besuch der „Königlich Preußischen Akademie der Künste“ wie die Berliner Akademie der Künste von 1809–1882 bezeichnet wurde. [1] Von Atanazy Raczyński (1788–1874) wurde er als Bildnismaler der Berliner Schule bezeichnet. Laut Raczyński stammte Schmid aus Berlin und er lebte 1839 „seit mehreren Jahren in Aachen.“ [2] Fraglich ist sein Studium der Künste in Paris vermutlich zwischen seinen Lebensabschnitten in Berlin und Aachen.

Montag, den 15. Juni 1829 eröffnete Karl Schmid ein Zeichen- und Mal - Institut in Aachen. Nach der Methode von Peter Schmid verbesserte er den Zeichenunterricht. Es wurde nicht länger kopiert. An Stelle von Vorlegeblättern stand das Naturstudium zur Schulung von Auge und Hand. Sein Unterricht war für Ingenieure geeignet. Karl Schmid unterrichtete montags, mittwochs und samstags von 11 bis 12 Uhr Damen; von 12 bis 13 Uhr junge Mädchen; von 15 bis 16 Uhr junge Knaben und Dienstag, Donnerstag und Freitag von 12 bis 13 Uhr Herren. Zudem erteilte er Privatunterricht. Sein Institut befand sich Komphausbadstraße 31 im Haus des Herrn Dr. Jansen, wo der Maler Karl Schmid täglich von 8 bis 13 Uhr anzutreffen war. [3]

1837 im Spätsommer präsentierte Schmid einige Porträts während der ersten Aachener Gemäldeausstellung zeitgenössischer Künstler im Rathaus. 1841 fertigte er vermutlich auf Order Friedrich Wilhelm IV. die Kopien von den Porträts Kaiser Napoléon und Kaiserin Joséphine von Louis-André-Gabriel Bouchet und Robert Lefèvre (Maler) an, die nach ihrer Deportation von Aachen in das Berliner Schloss 1840 nach Aachen zurückkamen. In Aachen war er als Professor der Zeichenkunst tätig und 1845 im Adressbuch unter Porträtmaler registriert. Tradiert ist sein Porträt von „Johann Peter Joseph Monheim.“ Es befindet sich 1994 im Couven-Museum und trägt die Inventar Nummer NGK 879. [4]

1860 lebte ein Prof. C. F. Schmidt in Berlin und wohnte in der Zimmerstraße 84. Spätestens seit 1860 bis zu seinem Tod 1892 war er Mitglied des Vereins Berliner Künstler. [5] Literarisch tradiert von Raczyński, ist sein Porträt Oberst von Schepeler. [6] Der polnische Adlige und Kunstmäzen bezeichnete seine Porträtkunst als „sehr ausgezeichnet“.

Werke

Porträt Johann Peter Joseph Monheim
  • 12. März 1831 Allegorie Bergbau, Ölgemälde für den Sitzungssaal des Aachener Re-gierungsgebäudes. Der Auftrag von Cremer lautete: neun allegorische Darstellungen in Öl. Ein Werk wurde Bastiné übertragen, er präsentierte seine Aachener Quellen Samstag, den 26. März 1831. Die übrigen acht führten die Düsseldorfer Akademieschüler unter Leitung von Schadow aus. Zwei Werke Unterricht (9. Juli 1831) und Spinnerei (Oktober 1832) erstellte Aloys Hubert Michael Venth.
  • Johann Peter Joseph Monheim, Porträt.

Literatur

  • Johannes Fey: Zur Geschichte Aachener Maler des 19. Jahrhunderts. In: Aus Aachens Vorzeit. Mitteilungen des Vereins für Kunde der Aachener Vorzeit. Zehnter Jahrgang 1897, Nr. 4/8, S. 53; Nr. 26, S. 83-84.
  • Rosa-Marita Schrouff: Das Porträt von Henry Lambertz. epubli Berlin 2011.

Einzelnachweise

  1. Fey, S.83. In den Schülerlisten des Historischen Archivs der Akademie der Künste in Berlin ist er nicht verzeichnet. Frdl. Ausk. v. Dr. Ulrike Möhlenbeck, Leiterin des Historischen Archivs Akademie der Künste. Nagler nennt mehrere Künstler mit dem Namen Schmid/Schmidt, Carl, auch einen Schmid, C. F. (um 1830 bei einem "Prof. Röthig" an der Berliner Akademie; Stillleben) und einen Carl Friedrich Wilhelm (geb. 1812). Fey vermutete bei zwei Schmid, dass es sich um den betreffenden Künstler handle. Die doppelte Namensschreibung Schmid ohne und Schmidt mit dt findet sich im Aachener Adressbuch: 1845 Porträtmaler Schmid, Professor, Carl Ursulinerstr. A777 1848 Porträtmaler Schmidt, Prof. Carl, Ursulinerstr. A777. Nach 1848/spätestens 1855 erfolgte kein Eintrag in Aachen. Den einzigen, den Nagler auch als Professor betitelt, der in Aachen Zeichenkunst lehrt, hat in Aachen seine Grundausbildung im Zeichnen erhalten. Danach ließ er sich an der Akademie der Künste in Berlin ausbilden. Er kopierte Historiengemälde der königlichen Galerie, fertigte Genrebilder aber vor allem Porträts an. 1841 die Kopien von Napoleon und Josephine. Ein weiterer Carl Schmid absolvierte 1820 die Berliner Akademie, schuf Porträts, Kopien von Historien- und Landschaftsdarstellungen, ging nach Paris. Hatte Erfolg mit den Kunstgattungen Porträts, Historien- und Genrebildern. Anschließend ließ er sich in Aachen nieder. „Neues allgemeines Künstler-Lexicon“ oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc.“ Bearbeitet von Dr. Georg Kaspar Nagler. Fünfter Band München, 1845 Verlag von E. A. Fleischmann. Im Adressbuch Aachen 1838 ist nur ein Schmid, Karl unter Maler als Porträtmaler eingetragen. Ab 1843 als Porträtmaler Professor Carl Schmidt in der Ursulinenstraße A 1117 (15).
  2. Fey, S.83.
  3. Beilage zu Nro. 144 der Stadt-Aachener-Zeitung, Aachen, den 18. Juni 1829. Josef Lambertz: Aachener Leben im Spiegel von Zeitungsberichten. Band 2: 1749-1943 –Katalog und Register-. Aachen, 2005.
  4. Abb.M 11 in: Thomas R. Kraus: Auf dem Wege in die Moderne. Bonne ville d'Aix-la-Chapelle. Aachen in französischer Zeit - 1792/93, 1794-1814. Handbuch-Katalog zur Ausstellung im Krönungssaal des Aachener Rathauses vom 14. Januar bis zum 5. März 1995. Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Im Auftrage des Wissenschaftlichen Ausschusses herausgegeben von Herbert Lepper. Bd.4. Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen, 1994, S.661f.
  5. Frdl. Ausk. v. Anke Matelowski, Archiv Bildende Kunst Akademie der Künste Berlin. Laut Fey ging er in den 50er Jahren nach Manchester und ist dort gestorben. Fey, S.83.
  6. 1852 erwirbt Barthold Suermondt die Privat-Galerie mit ca. 150 Bildern des Oberst von Schepeler. Schepeler war preußischer Geschäftsträger in Berlin gewesen und hatte seinen Ruhestand in Aachen verlebt. Seine Galerie wurde im amtlichen „Führer durch die Königlichen Museen zu Berlin" als die beste Privat-Galerie Deutschlands bezeichnet. Sie ging 1874 durch Kauf zum größten Teil in den Besitz des Preußischen Staates über und bildet jetzt (1897) einen Teil der Königl. Gemälde-Galerie in Berlin.“ Fey, S. 232/85.

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