- Carl von Cardell
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Carl von Cardell (* 24. April 1764 in Demmin als Carl Friedrich Kobes; † 17. September 1821 in Stockholm) war ein deutsch-schwedischer Offizier und Erneuerer der schwedischen Artillerie.
Leben
Der Sohn des Demminer Landrats und Bürgermeisters Carl Kobes und dessen Frau Wilhelmine Kohlhard trat zunächst in den preußischen Militärdienst, wo er Ingenieur- und Artillerieoffizier wurde. 1789 trat er im Rang eines Hauptmanns im Hintzensternschen Infanteriebataillon in schwedische Dienste. Nach der Auflösung des Bataillons wurde er Hauptmann im Psilanderhjelmschen Regiment. 1792 wurde er zu den in Schwedisch-Pommern liegenden Artillerieeinheiten abkommandiert. Im folgenden Jahr zog er wieder nach Schweden und wurde Kommandeur der berittenen Artillerie, nachdem er eine Musterkompanie in Stralsund eingerichtet hatte. Als sein Gehilfe begleitete ihn Carl Gottfried Helvig.
1797 erhielt er den Auftrag die Stralsunder Stadtbefestigungen zu bewaffnen. 1799 wurde er, zusammen mit seinem jüngeren Bruder Friedrich Philipp, in den schwedischen Adelsstand erhoben[1] und zum Oberstleutnant im Wendesschen (Wendländischen) Artillerieregiment befördert. 1802 wurde er Oberst und 1807 Generaladjutant und Regimentschef. In dieser Zeit befasste er sich mit der Planung einer vollständigen Reorganisation der schwedischen Artillerie. Während des Krieges 1807 zeichnete er sich in Pommern bei vielen Gelegenheiten aus und kämpfte 1813 in den Befreiungskriegen. 1813 wurde er zu Verstärkung der preußischen Truppen in der Schlacht bei Dennewitz entsandt, wo seine Artillerie die Entscheidung zugunsten Preußens herbeiführte. In der Völkerschlacht bei Leipzig unterstand er mit der schwedischen Artilleriereserve dem Befehl Blüchers und leistete einen wesentlichen Beitrag bei der Verdrängung der französischen Truppen aus ihren Stellungen. Im selben Jahr wurde er zum Generalmajor befördert und vom preußischen König mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet.[2]
1816 erfolgte seine Beförderung zum Generalfeldzeugmeister und Kommandeur der gesamten schwedischen Artillerie, die nun nach seinen Vorschlägen erneuert wurde. 1818 gründete er die Höhere Artillerieschule in Marieberg bei Stockholm. Im selben Jahr wurde er in den schwedischen Freiherrenstand erhoben. Zuletzt wurde er 1820 zum Generalleutnant befördert.
Das Grab Carls von Cardell befindet sich bei der Hedwig-Eleonora-Kirche in Stockholm. Er war seit 1789 mit Caroline Fliess aus Berlin verheiratet.
Literatur
- Cardell, Carl von. In: Svenskt biografiskt handlexikon. 1. Teil A–K, Albert Bonniers, Stockholm 1906, S. 195.
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Bd. 2, Friedrich Voigt, Leipzig 1860, S. 221 (Digitalisat)
- ↑ List of Members Inducted in 1813 bei pourlemerite.org
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