Karl von Closen

Karl von Closen

Karl Friedrich Heinrich Freiherr von Closen (* 1786 in Zweibrücken; † 19. September 1856 in Gern) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Closen war der Sohn des Generals in französischen Diensten Ludwig von Closen († 1830). Karl von Closen studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Landshut. In Landshut war er 1803 Mitstifter des Corps Suevia.[1]

1805 wurde er Accessist im bayrischen Staatsdienst. 1814 nahm er als Freiwilliger am Befreiungskriege teil. 1817 wurde er Regierungsrat. In den Jahren 1819, 1825 und 1828 war er Mitglied des Bayerischen Landtags für die Fraktion der Gutsbesitzer.

1831 trat er aus dem Staatsdienst aus, weil den liberalen Abgeordneten im Staatsdienst wegen eines Konflikts mit der Bayrischen Staatsregierung kein Urlaub gewährt wurde. Closen kritisierte als Abgeordneter das harte Vorgehen der Regierung im Zusammenhang mit dem Münchner Studentenaufstand vom Dezember 1830, der Ausfluss der Julirevolution von 1830 in Paris war. In der Folge wurde gegen ihn Ermittlungen wegen angeblicher staatsfeindlicher Verbreitung des revolutionären Gedichts Lebewohl, Abschied des kranken Dichters von Baiern[2] von Ernst Ludwig Große eingeleitet. Er kam für vier Monate in Haft und wurde anschliessend mit Meldepflichten bei der Polizei belegt. Seinen Wohnort Gern durfte er nur Genehmigung des Untersuchungsrichters verlassen. Die Verfolgungen wurde erst durch Entscheidung des Oberappellationsgerichts München vom 30. Dezember 1839 aufgehoben.

1848 wurde er zum Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und zum Mitglied des Fünfzigerausschusses gewählt, nahm diese Mandate jedoch nur kurzzeitig war, da ihn König Max II. von Bayern zum Gesandten beim Deutschen Bund bestellte. Nach dem Rücktritt des Märzministeriums ernannte Max II. ihn zum Bayerischen Staatsrat in außerordentlichem Dienst. Fortan kümmerte er sich um die Förderung der Landwirtschaft in Bayern.

Schriften

  • Kritische Zusammenstellungen der baierischen Culturgesetze, 1818)
  • Die landwirthschaftliche Erziehungsanstalt in Gern, 1825
  • Bemerkungen über die §§. 2 und 3 des Reichsverfassungsentwurfes mit besonderer Rücksicht auf das Verhältniß Oesterreichs zu Deutschland, 1848
  • Die Armee als militärische Bildungsanstalt der Nation, 1850, mit einem Nachtrag (1851)

Literatur

  • Karl Theodor von Heigel: Closen, Karl Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 339–341.
  • Egbert Weiß: Corpsstudenten in der Paulskirche (= Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Sonderheft 1990). Stamsried: Vögel 1990

Einzelnachweise

  1. Weiß, S. 52; Weiß bezieht sich dabei auf ein unveröffentlichtes Manuskript von Wolfgang Gottwald: Ergänzte Corpsliste der Suevia Landshut-München, dort: Nr. 8 Closen.
  2. Lebewohl, Abschied des kranken Dichters von Baiern (Digitalisat)

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