Carsten Linnemann

Carsten Linnemann
Carsten Linnemann

Carsten Linnemann (* 10. August 1977 in Paderborn) ist ein promovierter Volkswirt und ein deutscher Politiker der CDU. Bei der Bundestagswahl 2009 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis Paderborn (138).[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1997 in Paderborn und dem Wehrdienst 1998 im lippischen Augustdorf studierte Carsten Linnemann Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule der Wirtschaft. Sein Promotionsstudium der Volkswirtschaftslehre an der TU Chemnitz schloss er 2006 mit dem akademischen Grad Dr. rer. pol. Diplom-Volkswirt ab. Parallel zur Promotion war Linnemann 2003 und 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Lehrbeauftragter an der TU Chemnitz beschäftigt. Im Anschluss an die Promotion war er als Assistent des Chefökonomen der Deutschen Bank, Prof. Dr. Norbert Walter sowie als Volkswirt bei Deutsche Bank Research in Frankfurt tätig. Bis zu seinem Einzug in den Bundestag arbeitete Linnemann als Volkswirt im Bereich Konjunktur und Mittelstand bei der IKB Deutsche Industriebank in Düsseldorf.[2]

Politischer Werdegang

Von 1997 bis 2001 war Linnemann Vorsitzender der Jungen Union Egge, dem heimischen Gemeindeverband der Jungen Union im Kreis Paderborn. Von 2006 bis 2007 war er Stipendiat der Zukunftsakademie der CDU Nordrhein-Westfalen. Von 2004 bis 2008 war Linnemann Mitglied des Rates der Gemeinde Altenbeken im Kreis Paderborn. Im Jahr 2008 wurde er von der Mitgliederversammlung des CDU-Kreisverbandes Paderborn zum Bundestagskandidaten für den Wahlkreis 138 (Paderborn/Schloß Holte-Stukenbrock) nominiert. Einer der beiden Gegenkandidaten war der jetzige Landtagsabgeordneter Daniel Sieveke.

Im Deutschen Bundestag ist Linnemann ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss.[3] Zudem ist Linnemann stellvertretender Vorsitzender der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Fraktion.[4] Ferner hat sich Linnemann dem Parlamentarischen Kreis Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Fraktion angeschlossen und ist als Beisitzer Mitglied des PKM-Vorstandes. Der PKM strebt mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen an.

Linnemann ist außerdem seit 2009 Mitglied im Landesvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU NRW.[5] In den Bundesvorstand der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung ist er 2010 kooptiert worden, dort leitet er den Arbeitskreis „Arbeitsmarktreform“. Im November 2010 wurde er als Beisitzer in den CDU-Landesvorstand NRW gewählt.

Bundestagswahl 2009

Bei der Bundestagswahl 2009 trat Linnemann als Bundestagskandidat der CDU für den Wahlkreis Paderborn an und errang das Direktmandat mit 52,1 Prozent der Erststimmen.[6] Es war das zweitbeste Erststimmenergebnis in Nordrhein-Westfalen.[7] Er tritt somit die Nachfolge von Gerhard Wächter an, der seit 2002 für den Kreis Paderborn im Bundestag saß.

Mitgliedschaften

Linnemann ist Mitglied der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag.

Auszeichnungen

Linnemann hat im Jahr 2003 den Forschungspreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten.[8]

Von 2003 bis 2006 war er Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Öffentliche Wahrnehmung

In seiner Ausgabe Dezember 2009/Januar 2010 eröffnete das Magazin Politik_&_Kommunikation einen Beitrag „Rising Stars 2009“ mit dem Porträt Linnemanns. In dem Beitrag wurden die vermeintlich größten politischen Nachwuchshoffnungen der etablierten Parteien in Deutschland vorgestellt.

In seiner Ausgabe Februar 2010 bescheinigte das Magazin Cicero_(Zeitschrift) Linnemann, sich in seiner bisherigen Arbeit politische Unabhängigkeit bewahrt zu haben. In einem Porträt „Seit 100 Tagen abgeordnet“ wurde dieses an der spezifischen Frage von Steuerentlastungen für Hotels im Rahmen des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes der CDU/FDP-Bundesregierung festgemacht. Linnemann hatte dem Gesetz zwar zugestimmt, seine in dieser Frage abweichende Meinung jedoch beim Bundestagspräsidium zu Protokoll[9] gegeben.[10]

In einer Bundestagsabstimmung am 29. September 2011 über eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF votierte Linnemann mit Nein.[11] Er gehörte damit zu insgesamt 15 Abgeordneten in der schwarz-gelben Koalition, die in ihrer Entscheidung von der Regierungsvorlage abwichen. Zuvor hatte Linnemann bereits gegen erneute Griechenlandhilfen gestimmt.[12]

Literatur

  • 2009 Kann, G. und Linnemann, C.: Mittelstandsfinanzierung nach der Krise. Düsseldorf
  • 2008 Kann, G. und Linnemann, C.: Deutschlands Mittelstand – Fit für die Zukunft. Düsseldorf
  • 2008 Böttcher, B. und Linnemann, C.: Erfolgsmodell Mittelstand – Fakten und Irrtümer. In: Finanzbetrieb 2/08
  • 2007 Linnemann, C.: Deutscher Mittelstand vom Aussterben bedroht? Frankfurt
  • 2006 Linnemann, C.: Liberalisierung des grenzüberschreitenden Straßengüterverkehrs vor dem Hintergrund der Welthandelsorganisation (WTO/GATS), Baden-Baden
  • 2004 Bucher, J., Hoeschen, H., Linnemann, C. (Hrsg.): Paderborner Impulse. Paderborn

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.wahlergebnisse.nrw.de/bundestagswahlen/2009/aktuell/dateien/a138bw0900.html
  2. Westfälisches Volksblatt Paderborn vom 29. September 2009 [1]
  3. [2]
  4. [3]
  5. [4]
  6. http://www.wahlergebnisse.nrw.de/bundestagswahlen/2009/aktuell/dateien/a138bw0900.html
  7. http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/brilon/2009/9/28/news-134931388/detail.html
  8. http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/27228/
  9. Plenarprotokoll des Deutschen Bundestags
  10. [5]
  11. Plenarprotokoll des Deutschen Bundestags
  12. Protokollerklärung des Abgeordneten

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