- Castell de Sant Ferran
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Castell de Sant Ferran Festungsansicht
Alternativname(n): Castillo de San Fernando Entstehungszeit: 18. Jahrhundert Ort: Figueres Geographische Lage 42° 16′ 26″ N, 2° 56′ 47″ O42.2738888888892.9463888888889Koordinaten: 42° 16′ 26″ N, 2° 56′ 47″ O Das Castell de Sant Ferran (kastilisch Castillo de San Fernando) ist die größte Festung Europas aus dem 18. Jahrhundert und das größte Bauwerk Kataloniens.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Konstruktion
Das Castell de Sant Ferran liegt in exponierter Lage oberhalb der Stadt Figueres. Die Bollwerkfestung hat einen Außendurchmesser von drei Kilometern und erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 32 Hektar.
Das Kastell bildet ein unregelmäßiges Achteck und wird von einer doppelten Wehrmauer umschlossen. Der militärische Befestigungskomplex besitzt zahlreiche Bauwerke, Zugbrücken und einen großen Waffenhof. In den Zisternen unterhalb des Waffenhofs konnte ein Wasservorrat von neun Millionen Litern gespeichert werden. Der Militärkomplex war für eine Stammbesatzung von 6000 Soldaten und 500 Pferden ausgelegt.
Geschichte
Die Festung Castell de Sant Ferran wurde im 18. Jahrhundert unter anderem von den Militärachitekten Pedro Martín Cermeño und Juan Martín Cermeño geplant und diente zum Schutz vor den Franzosen. Benannt wurde das Kastell nach König Ferdinand, dem Heiligen. Während des Napoleonischen Krieges wurde die Festung von den Franzosen erobert und militärisch besetzt. Der als Held der Region geltende vormalige Verteidiger Gironas, General Alvarez de Castro, starb innerhalb der Festung in Napoleonischer Gefangenschaft. Das Kastell wurde später von spanischen Truppen zurückerobert.
Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs diente Sant Ferran den Internationalen Brigaden als Munitionslager und Depot für Kunstwerke. Auch zahlreiche Kunstwerke aus dem Prado in Madrid wurden während des Bürgerkrieges innerhalb der Festungsmauern untergebracht, um sie vor der möglichen Zerstörung zu bewahren. In der Festung fand im Februar 1939 die letzte Sitzung der republikanischen Regierung statt, deren Parlamentarier sich bereits auf der Flucht vor Francos Truppen befanden. Das Munitionsdepot wurde durch die Republikaner gesprengt, um es nicht den Franquisten zu überlassen.
Nach Ende des Bürgerkrieges wurde die Festungsanlage durch das Franco-Regime übernommen und als militärische Ausbildungseinrichtung sowie Munitionsdepot genutzt. Ab dem Jahre 1966 wurde das Castell de Sant Ferran nicht mehr primär militärisch genutzt und diente unter anderem als Gefängnis. Die Verantwortlichen des Militärputsches vom 23. Februar 1981 wurden in der Festung Castell de Sant Ferran inhaftiert.
Kulturhistorisches Monument
Die Festung Castell de Sant Ferran wurde im Jahre 1949 zum kulturhistorischen Monument erklärt. Seit dem Jahre 1997 ist der ehemalige Militärkomplex der Öffentlichkeit zugänglich.
Besonderheiten
Im Jahre 1927 leistete der surrealistische Maler, Grafiker, Schriftsteller, Bildhauer und Bühnenbildner Salvador Dalí im Castell de Sant Ferran seinen Wehrdienst.
Literatur
- Joan Manuel Alfaro Guixot: El castell de Sant Ferran de Figueres, Figueres, Les Fortaleses Catalanes, 2007 (katalanisch)
- Carlos Díaz Capmany: El castell de Sant Ferran de Figueres: la seva història, Barcelona, Generalitat de Catalunya (spanisch und katalanisch)
- Carlos Díaz Capmany: "Les obres per instal·lar el penal de Figueres a la fortalesa de Sant Ferran", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 32 (1999), 193-214 (katalanisch)
- Carlos Díaz Capmany: "Obres al castell de Sant Ferran després de la voladura de l'any 1939", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 33 (2000), 167-189 (katalanisch)
- Carlos Díaz Capmany: "L'artilleria i el castell de Sant Ferran de Figueres", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 34 (2001), 401-422 (katalanisch)
- Carlos Díaz Capmany: "La construcció de la plaça forta de Sant Ferran a Figueres", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 36 (2003), 265-295 (katalanisch)
- Carlos Díaz Capmany: "La fortalesa de Sant Ferran de Figueres i l'aigua", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 37 (2004), 257-279 (katalanisch)
- Carlos Díaz Capmany: "Els enginyers de la fortalesa de Sant Ferran de Figueres", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 38 (2005), 279-302 (katalanisch)
- Pablo de la Fuente: "Anàlisi d'alguns aspectes sobre la concepció teòrica del projecte del castell de Sant Ferran", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 29 (1996), 177-190 (katalanisch)
- Albert Testart i Guri: "La premsa del castell de Sant Ferran de Figueres durant l'època franquista", Annals de l'Institut d'Estudis Empordanesos, 37 (2004), 345-370 (katalanisch)
Weblinks
Commons: Castell de Sant Ferran – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Festung in Spanien
- Bauwerk in Katalonien
- Erbaut im 18. Jahrhundert
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