- Christian Wurstisen
-
Christian Wurstisen (lat. Christianus Urstisius; * 1544; † 29. März 1588) war ein Mathematiker, Theologe und Historiker aus Basel.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1564 wurde er Professor der Mathematik an der Universität Basel, 1585 Professor der Theologie. 1586 wurde er Stadtschreiber. Er schuf 1580 die Basler Chronik, in der er auch die Tingierung der Heraldik beschrieb.
1566 wurde die zweite Auflage von Kopernikus’ De Revolutionibus Orbium Coelestium in Basel gedruckt. Laut der Kopernikus-Biographie von Pierre Gassendi aus dem Jahr 1654 hatte Wurstisen Kenntnis von Kopernikus’ 1543 veröffentlichtem Hauptwerk und war ein früher Anhänger von dessen Weltbild. Wurstisen hat vermutlich Galileo Galilei zuerst mit diesem Werk bekannt gemacht, obwohl Galileis Annahme des Heliozentrismus oft Michael Maestlin zugeschrieben wurde.[1]
Sein Mathematik-Buch Elementa arithmeticae wurde von John Milton und dem ungarischen Philosophen Andreas Dudith geschätzt.
Sein Sohn Emanuel Wurstisen wurde Mediziner.[2]
Werke
- Bassler Chronick, dariñ alles, was sich in Oberen Teutschë Landen, nicht nur in der Statt und Bistumbe Basel, von ihrem Ursprung her, … biss in das gegenwirtige MDLXXX. Jar, gedenckwirdigs zugetragen: sonder auch der Eydtgnoschafft, Burgund, Elsass und Breissgow … warhafftig beschrieben: sampt vieler Herrschafften und Geschlechtern Wapen und Stambäumen, etc. (Eine Missive Enee Sylvii … darinn die Statt Basel kurtzlich beschrieben. Durch C. Wurstisen … vertolmetscht.) Sebastian Henricpetri, Basel 1580 (Ausgabe 1765: Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Elementa arithmeticae, logicis legibus deducta in usum Academiae Basiliensis. Opera et studio Christiani Urstisii. Sebastian Henricpetri, Basel 1579. (2. Auflage, 1586, online).
- Germaniae historicorum illustrium, quorum plerique ab Henrico IIII Imperatore usque ad annum Christi, MDCCCC … res gestas memoriae consecrarunt, tomus unus [-pars altera], Volume 1. Apud heredes Andreae Wecheli, 1585 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Matthias von Neuenburg, Albert von Straßburg, Johannes Cuspinian, Christian Wurstisen: Matthiae Neoburgensis Chronica, cum continatione et Vita Berchtholdi de Buchegg: Die Chronik des Matthias von Neuenburg nach der Berner- und Strassburgerhandschrift mit den lesarten der ausgaben von Cuspinian und Urstisius, Stämpflische Buchdruckerei (G. Hünerwadel), 1866 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
Literatur
- August Bernoulli: Christian Wurstisen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 346 f.
Weblinks
- Literatur von und über Christian Wurstisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wurstisen beschreibt, wie Grabsteine des jüdischen Friedhofs 1349 für die Stadtmauer verwendet wurden
Einzelnachweise
- ↑ Josef Smolka: Michael Mästlin und Galileo Galilei. In: Zwischen Copernicus und Kepler: M. Michael Maestlinus, Mathematicus Goeppingensis, 1550–1631 – Vorträge auf dem Symposium. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2002, S. 122–140 (online; Abstract).
- ↑ PND-Datensatz
Wikimedia Foundation.