Cima Marmotta

Cima Marmotta
Cima Marmotta
Von Nordwesten: Cima Venezia in der Bildmitte, rechts davon als flacher Rücken erkennbar die Köllkuppe

Von Nordwesten: Cima Venezia in der Bildmitte, rechts davon als flacher Rücken erkennbar die Köllkuppe

Höhe 3.330 m s.l.m.
Lage Grenze Südtirol / Trentino, Italien
Gebirge Ortler-Alpen
Geographische Lage 46° 26′ 59″ N, 10° 40′ 59″ O46.44972222222210.6830555555563330Koordinaten: 46° 26′ 59″ N, 10° 40′ 59″ O
Cima Marmotta (Südtirol)
Cima Marmotta
Erstbesteigung 24. September 1867 durch Julius Payer und den Bergführer Johann Pinggera im Rahmen eines Gratübergangs von der nordöstlich gelegenen Veneziaspitze aus
Normalweg Hochtour vom oberen Martelltal, Marteller Hütte, über den Südwestgrat

Die Cima Marmotte (deutsch: Köllkuppe) ist ein nach italienischer Vermessung 3330, nach österreichischer 3327 Meter hoher Berg im Marteller Hauptkamm, einer von der Fürkelescharte im Westen über die Zufrittspitze bis zum Hasenöhrl im Osten verlaufenden Bergkette der östlichen Ortlergruppe, einem Gebirge der südlichen Alpen. Die Köllkuppe liegt genau auf der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Südtirol und Trentino. Auf ihrem Gipfel treffen drei von Südwesten, von Nordosten und von Südosten verlaufende, teilweise mit Firn bedeckte Grate zusammen. Der leicht erreichbare Gipfel bietet eine gute Rundumsicht und ist im Frühjahr ein oft besuchtes Ziel für Skibergsteiger. Zuerst bestiegen wurde die Cima Marmotta am 24. September 1867 durch den Kartografen und Alpenforscher Julius Payer und den Bergführer Johann Pinggera aus Sulden (Solda) über den Südwestgrat vom Hohenfernerjoch aus.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

An die Köllkuppe reichen im Nordwesten und im Südosten Gletscher. Im Nordwesten liegt der Hohenferner (Vedretta Alta) und im Südosten die Vedretta Careser. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Nordostgrats die drei Veneziaspitzen, und im Südostgrat die Cima Lagolungo (3165 m). Der zunächst nach Südwesten, dann Westen verlaufende geschwungene Grat fällt ab zum Wegübergang Fürkelescharte (3032 m) und steigt dann hinauf zur 3757 Meter hohen Zufállspitze (Cima Cevedale). Die nächste bedeutende Siedlung ist der Wintersportort Sulden, das etwa 12 Kilometer Luftlinie entfernt im Nordwesten liegt. Das Dorf Gand, eine Fraktion der Gemeinde Martell im Martelltal, einem Seitental des Vinschgaus, liegt gut 13 Kilometer in nordöstlicher Richtung.

Stützpunkte und Besteigung

Der Weg der beiden Erstbesteiger im September 1867 führte von Pejo im südlich gelegenen Val di Sole (Sulztal) aus zunächst nördlich durch das Val della Mare hinauf zum Lago Lungo auf 2553 Metern Höhe und weiter über den Gletscher Vedretta Marmotta südlich unterhalb des auf 3153 Metern Höhe liegenden Hohenfernerjochs (Passo Vedretta Alta). Von dort ging man in zunächst südöstlicher Richtung auf dem Grat zum Gipfel der Köllkuppe, und dann weiter zu der nordöstlich gelegenen I. Veneziaspitze. Aus dem Bericht von Louis Friedmann: Auf dem ersteren Gipfel [gemeint ist die Köllkuppe], den Payer nicht als selbständige Spitze betrachtete, hielt er sich nicht auf, verweilte dagegen auf der Veneziaspitze 1½ Stunden und errichtete daselbst einen Steinmann. Payer und Pinggera brauchten für den Aufstieg fast 10 Stunden.[1][2]

Stützpunkte für den leichtesten Anstieg (Normalweg), sind entweder die Zufállhütte (Rifugio Nino Corsi) auf 2265 Metern Höhe oder die Marteller Hütte (Rifugio Martello, 2610 m), beide im nördlich gelegenen obersten Marteller Tal. Der Weg führt in südlicher Richtung als Hochtour mit entsprechender Ausrüstung und Gletschererfahrung über den Hohenferner hinauf zum Hohenfernerjoch, dann entweder über den scharf geformten Firngrat (etwa 30° geneigt) oder direkt nordöstlich zum Köllkuppengipfel. Die Gehzeit beträgt laut Literatur 2 bis 3 Stunden von der Marteller Hütte. Der ursprüngliche Weg von Payer und Pinggera über den Südwestgrat wird heute nur noch selten begangen.[3]

Literatur und Karte

Einzelnachweise

  1. Louis Friedmann in Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen, II. Band, Berlin 1894, S. 151 ff.
  2. August Petermanns Geographische Mittheilungen, Ergänzungsheft 27, Gotha 1869
  3. Peter Holl: Alpenvereinsführer Ortleralpen, München 2003, S. 317 ff., Rz 951 ff.

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