Canberra (Schiff)

Canberra (Schiff)
Canberra
1983 auf den Azoren

1983 auf den Azoren

p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes KönigreichVereinigtes Königreich (Handelsflagge) Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Southampton
Eigner P&O-Orient Line
Bauwerft Harland & Wolff / Belfast
Baunummer 1612
Stapellauf 16. März 1960
Verbleib Abbruch Gadani Beach ab 31. Oktober 1997
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
249,48 m (Lüa)
Breite 31,25 m
Tiefgang max. 9,97 m
Vermessung 45.270 BRT
23.968 NRT
 
Besatzung 500
Maschine
Maschine 2 Dampfturbinen
turboelektrischer Antrieb
Maschinen-
leistung
88.000 PS (64.724 kW)
Geschwindigkeit max. 27,5 kn (51 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 9.910 tdw
Zugelassene Passagierzahl I. Klasse: 556

Touristenklasse: 1735

Die Canberra war eines der letzten Passagierschiffe, das für den Linienverkehr gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kiellegung für das Schiff fand am 23. September 1957 statt. Die Canberra wurde 1961 in Dienst gestellt und fiel durch ihr futuristisches Äußeres auf. Sie wurde im Großbritannien-Australien-Dienst der P&O-Orient Line eingesetzt.

Nach etwa zehn Jahren Einsatz im Linienverkehr war die Canberra nicht mehr konkurrenzfähig. Dies lag maßgeblich auch an der starken Zunahme des Flugverkehrs, der der Linienpassagierschifffahrt zunehmend Kunden entzog. Ein weiterer Grund für die sinkende Rentabilität war die zurückgehende Zahl der Auswanderer nach Australien. Dazu kam noch die Schließung des Suezkanals und der dadurch resultierende weitere Weg um das Kap der Guten Hoffnung. Die Canberra wurde im Innenbereich verändert und ab 1973 ganzjährig als Kreuzfahrtschiff eingesetzt. Ungewöhnlich war der problemlose Übergang in die Reihen der Kreuzfahrtschiffe ohne größere Umbauten.

Falklandkrieg

Gerade von einer Kreuzfahrt zurück, wurde das Schiff am 9. April 1982 von der britischen Regierung beschlagnahmt. Durch den Ausbruch des Falklandkrieges wurde die "Canberra" als Truppentransporter für den Transport von Kampftruppen in den Südatlantik benötigt. Von den Soldaten wurde sie der Große Weiße Wal genannt. Am 21. Mai erreichte das Schiff nach einer Reise von 14.000 km sein Ziel im Südatlantik mit den an Bord befindlichen Fallschirmjägern und Marineinfanteristen. Trotz ihres küstennahen Operationsgebietes blieb die Canberra unversehrt. Obwohl ihre Größe und weiße Farbe sie zu einem guten Ziel für die argentinische Luftwaffe machte, wurde sie nicht angegriffen. Vorsorglich hatte man einen seichten Ankerplatz gewählt. Die argentinischen Piloten konzentrierten ihre Kampfhandlungen aber auf die britischen Fregatten und Zerstörer. Später behaupteten argentinische Piloten, sie hätten Weisung gehabt die Canberra nicht anzugreifen. Nach dem Ende des Krieges wurde ein Teil der argentinischen Soldaten mit der Canberra von den Falklandinseln zurück auf das Festland transportiert. Nach einigen Umbau- und Reparaturarbeiten kehrte das Schiff in das Kreuzfahrtgeschäft zurück.

Ende der Canberra

Im Oktober 1997 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und nach Pakistan überführt. Dort begann man am 31. Oktober 1997 am Gadani Beach mit der Abwrackung des Schiffes . Aufgrund des großen Tiefganges gab es Probleme beim üblichen auf den Strand setzen des Schiffes und durch die stabile Bauweise dauerte die Abwrackaktion fast ein Jahr.

Technik

Fortschrittlich für die Zeit war das turbo-elektrische Antriebssystem. Die Dampfturbinen des Schiffes trieben große Wechselstromgeneratoren an. Mit der erzeugten elektrischen Energie wiederum wurden Elektromotoren betrieben. Über zwei Wellen wurden die Zwillingsschrauben angetrieben, die dem Schiff eine Geschwindigkeit von fast 30 Knoten verliehen.

Literatur

Weblinks

 Commons: Canberra (Schiff) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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