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coop eG Rechtsform Genossenschaft Gründung 1899 Sitz Kiel Leitung Gerd Müller
Detlef SchmidtMitarbeiter 9.024 (2009) Umsatz 1,348 Mrd. EUR (2009) Branche Einzelhandel Website www.alles.coop Die coop eG (bis Juni 2006 noch coop Schleswig-Holstein eG) mit Sitz in Kiel ist ein Konzern in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft, der hauptsächlich im Lebensmittel-Einzelhandel tätig ist. Die coop hat (Stand 2009) rund 49.000 Mitglieder und ist mit ihren mehr als 9.000 Mitarbeitern (darunter etwa 700 Auszubildende) der größte privatwirtschaftliche Arbeitgeber Schleswig-Holsteins. 1,348 Milliarden Euro Umsatz (Stand 2009) machen die coop zu Deutschlands größter Konsumgenossenschaft.
Die coop eG betreibt (Stand Ende 2009) 180 Verbrauchermärkte unter dem Markennamen sky und elf SB-Warenhäuser unter dem Markennamen plaza. Weiterhin zehn plaza-Bau- und Gartencenter und sechs Restaurants, davon fünf unter dem Markennamen Delikatessa Marina, sowie sechs Backgeschäfte unter dem Markennamen Unser Norden-Landbäckerei.[1]
Damit ist die coop eG (Stand 2009) in fünf Bundesländern mit 213 Standorten und 337.000 m² Verkaufsfläche vertreten. 134 Standorte mit 231.000 m² Verkaufsfläche befinden sich in Schleswig-Holstein, 50 Standorte mit 76.000 m² Verkaufsfläche in Mecklenburg-Vorpommern und die restlichen 17 Standorte mit 30.000 m² Verkaufsfläche verteilen sich auf die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Brandenburg. Die Unternehmenszentrale sowie ein Regionallager befinden sich in Kiel, ein weiteres in Güstrow. Die Genossenschaft ist auch als Großhändler auf dem internationalen Markt tätig.
Mitglieder erhalten seit Jahren einen Dividendensatz, der deutlich über dem kapitalmarktüblichen Zinssatz gelegen hat. Für 2005 wurde die Dividende auf vier Prozent gesenkt, vorher betrug sie mehrere Jahre sieben Prozent. Als Gegenleistung erhalten Mitglieder Gutscheine, mit denen vorher festgelegte Produkte günstiger oder gratis erworben werden können. Dies entspricht zum Teil auch dem bekannten „Buy one get one free“-Prinzip anderer Handelsketten.
Die coop Schleswig-Holstein eG war eine der wenigen Konsumgenossenschaften der Bundesrepublik, die in den 70er- und 80er-Jahren eigenständig blieb und nicht mit der Frankfurter co op AG verschmolzen wurde. Die heutige coop eG war daher von dem 1988 aufgedeckten, sogenannten coop-Skandal, in deren Folge die damalige Coop AG schließlich zerschlagen wurde, nicht betroffen.
Geschichte
1899 wurde in Kiel der Allgemeine Konsumverein Kiel (AKVK) gegründet, 1904 der Konsumverein Lübeck. Die Nationalsozialisten liquidierten 1935 den AKVK zwangsweise.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1946 elf Konsumgenossenschaften in Schleswig-Holstein wiedergegründet. Die Selbstbedienung wurde 1953 eingeführt. 1963 eröffnete der erste konsumgenossenschaftliche Supermarkt in Deutschland in Kiel. Sechs Märkte der Eklöh-Gruppe Nord wurden 1965 übernommen.
In der coop Schleswig-Holstein eG waren 1972 alle ehemaligen Konsumgenossenschaften im Land vereinigt. 1986 erfolgte die Übernahme der coop Lüneburger Heide, Wittingen (Niedersachsen), 1988 die Übernahme der Wandmaker GmbH, Tellingstedt. Zusammen mit der Konsumgenossenschaft Dortmund-Kassel wurde 1990 bis 1992 die Produktion der ehemaligen Konsumgenossenschaft in Hamburg (PRO) übernommen. 1993 wurde das Logistikzentrum Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow fertiggestellt. 1994 wurde das Regionallager und Frischezentrum Kiel ausgebaut und die Marke SKY 20 Jahre alt. Außerdem wurde ein Hilfsgütertransport von Kiel nach Kaliningrad mit coop-Lkw erfolgreich durchgeführt.
1995 betrieb die coop Schleswig-Holstein eG in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg mehr als 50 PRO-MV-Supermärkte, SKY-Verbrauchermärkte, plaza-SB-Warenhäuser sowie Bau- und Gartencenter. Die Lebensmittel-Praxis verlieh coop 1996 den Fleisch-Oscar und das Landklasse-Qualitätsprogramm wurde mit dem CMA-Prüfsiegel der agrarwirtschaftlichen Lobby-GmbH CMA ausgezeichnet. Im selben Jahr erfolgte auch die Einführung des PRIMA-Sortiments mit Artikeln zum Preis auf Discounterniveau. 1997 entstand eine Einkaufsallianz mit BBB&R (Bela, Bünting, Ratio, Meyer+Beck); die coop-Märkte wurden nach und nach zu SKY. 1999 wurde das Vertriebsgebiet nach Baden-Württemberg und Bayern – durch Übernahme der coop Ulm – erweitert. Auch diese Märkte wurden zu SKY.
Das Engagement als Produktpartner der Expo 2000 in Hannover für Großhandel blieb weit hinter den Erwartungen der coop zurück. Laut Lebensmittel Zeitung verblieb ein Defizit von einer Million DM. Bis 2005 hat die Genossenschaft jedes Jahr Gewinne erwirtschaftet. 2005 wurde die Eigenmarke Unser Norden bei Wandmaker, Plaza und Sky präsentiert. Im Juni 2006 beschloss die Vertreterversammlung eine Änderung des Unternehmensnamens: die coop Schleswig-Holstein eG wurde zur coop eG. Die unter dem Namen Wandmaker geführten Supermärkte wurden Schritt für Schritt zu SKY bei kleineren Märkten oder zu PLAZA bei größeren Märkten umgewandelt.
Zum 30. November 2009 wurde das Ladennetz des Absatzgebietes Süd mit 39 Verbrauchermärkten (ca. 1.140 Mitarbeiter, 150 Mio. Euro Umsatz) sowie ein Zentrallager (45.000 m², 119 Mitarbeiter) an die Rewe Group in Köln veräußert.[2][3] Das Bundeskartellamt stimmte dem Verkauf zu, woraufhin die Standorte zum 1. Dezember in die Kölner Unternehmensgruppe integriert und auf die Marke REWE umgestellt wurden.[4]
Einzelnachweise
- ↑ coop-Geschäftsbericht 2009 vom April/Mai 2010
- ↑ Rewe übernimmt Sky-Markt. In: Südkurier vom 22. Januar 2010
- ↑ Rewe Group / REWE übernimmt 39 sky-Märkte in Südwest-Deutschland von der .... In: Focus Online vom 1. Oktober 2009
- ↑ Kartellamt stimmte zu. REWE übernimmt Sky-Märkte. In: Rheinische Post Online vom 5. Dezember 2009
Weblinks
54.31972222222210.198055555556Koordinaten: 54° 19′ 11″ N, 10° 11′ 53″ OKategorien:- Konsumgenossenschaft
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