Compagnie Africaine d’Aviation

Compagnie Africaine d’Aviation
Compagnie Africaine d’Aviation
IATA-Code: E9
ICAO-Code: FPY
Rufzeichen: AFRICOMPANY
Gründung: 1992
Sitz: Kinshasa
Heimatflughafen: Flughafen Ndjili
Flottenstärke: 5
Ziele: über 15
Webseite: http://www.caacongo.com/

Compagnie Africaine d'Aviation (kurz CAA; IATA-Code FPY; Rufzeichen: AFRICOMPANY) ist eine kongolesische Fluggesellschaft mit Sitz am Flughafen Kinshasa-Ndjili.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen wurde als regionale Fluggesellschaft im Juni 1991 gegründet und operierte ab 1992 zunächst mit einer Flotte von vier Grumman Gulfstream I. Mit dem Erwerb einer Convair 580 im Jahr 1993 sowie einer weiteren Maschine gleichen Typs 1995 wurde das Frachtgeschäft weiter ausgebaut. Die Einflottung von drei gebrauchten Antonow An-26 sowie von drei gebrauchten Iljuschin Il-18 erfolgte zwei Jahre später.

2005 kam mit einer McDonnell Douglas MD-82 das erste jetgetriene Flugzeug zur CAA und war damit gleichzeitig das erste geeignete Fluggerät für Mittelstrecken. Dazu kamen außerdem eine Boeing 727 sowie ab August 2008 auch eine Douglas DC-8-62 für Frachtflüge zum Einsatz.

Flottenerneuerung und zukünftige Unternehmensziele

Alle Fluggesellschaften der Demokratischen Republik Kongo sind seit Mai 2006 auf der Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union verzeichnet. Damit ist es auch für CAA untersagt, Flüge in die Europäische Union durchzuführen.[1][2]

Ein erster Airbus A320-211 konnte im Mai 2010 von Nouvelair übernommen werden. Das Flugzeug verfügt über 180 Sitzplätze der Economy Class. Damit ist CAA die erste Fluggesellschaft in der Region Zentralafrika, die diesen Flugzeugtyp einsetzt. Eine zweite A320-212 konnte am 16. Juni 2011 in Kinshasa in Empfang genommen werden. Eingesetzt werden diese Flugzeuge auf den Routen von Kinshasa nach Lubumbashi, Mbuji-Mayi und Goma. Auf regionalen Strecken bilden Fokker F-50 einen Ersatz für die An-26 und Il-18.

Durch den Erwerb neuer Flugzeuge soll langfristig ein Aussetzen des bestehenden Verbotes für Flüge in die Europäische Union erzielt werden. Nach dem Unglück einer Boeing 727 von Hewa Bora Airways im Juli 2011 ist CAA die einzige bestehende Airline des Landes, die noch keine Todesopfer durch Unfälle verzeichnen muss.

Ziele

Angeflogen werden derzeit rund 15 inländische Ziele, wobei sich das Drehkreuz am Flughafen Kinshasa befindet. Mit einem wöchentlichen Flug nach Entebbe existiert seit Juli 2010 auch ein erstes internationales Ziel.

Es besteht eine Zusammenarbeit mit der kongolesischen Air Kasai, wodurch Anschlussflüge in entlegenere Regionen des Landes angeboten werden können.[3]

Ziel Flughafen Code Flughafen Name Flüge pro Woche Eingesetztes Fluggerät
IATA ICAO
Flag of Uganda.svg Entebbe EBB HUEN Entebbe International Airport 1 Airbus A320
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Gemena GMA FZFK Flughafen Gemena 1 Fokker F-50
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Goma GOM FZNA Flughafen Goma 5 Airbus A320
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Kananga KGA FZUA Flughafen Kananga 3 Fokker F-50
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Kindu KND FZOA Flughafen Kindu 1 Fokker F-50
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Kisangani FKI FZIC Flughafen Kindu 3 Airbus A320
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Lubumbashi FBM FZQA Flughafen Lubumbashi 3 Airbus A320
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Lodja LJA FZVA Flughafen Lodja 1 Fokker F-50
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Mbandaka MDK FZEA Flughafen Mbandaka 1 Fokker F-50
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Mbuji-Mayi MJM FZWA Flughafen Mbuji-Mayi 2 Airbus A320
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Lodja LJA FZVA Flughafen Lodja 1 Fokker F-50
Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Tshikapa TSH FZUK Flughafen Tshikapa 1 Fokker F-50

Es bestehen außerdem Weiterflüge ab Kisangani unter anderem in Richtung Lisala, Bumba und Isiro.

Flotte

Aktuell besteht die Flotte aus zwei Airbus A320, drei Fokker F-50. Das Durchschnittsalter der derzeit aktiven Flugzeuge beträgt 19,4 Jahre (Stand Ende Juli 2011).[4].

Zusätzlich soll nach Angaben der CAA ab Juni 2011 eine Short 360 mit 36 Sitzplätzen in die Flotte integriert worden sein.[5] Außerdem wurde Mitte September 2011 in Maastricht eine Fokker F-100 aus dem Bestand der Brit Air für die CAA lackiert. Laut Internetseite von CAA sollen insgesamt zwei Fokker F-100 in die Flotte integriert werden und ein dritter Airbus A320 im Oktober hinzu kommen. Dieses Flugzeug wurde 1992 als A320-211 für Air Canada gebaut und fand sich zuletzt im Bestand der früheren Air Comet. Das Durchschnittsalter der Flotte beträgt nunmehr 19,4 Jahre (Stand 31. Oktober 2011).[6]

Zwischenfälle

Am 29. November 2009 schoss eine MD-82 (Reg. 9V-CAB) auf dem Flughafen Goma beim missglückten Bremsvorgang über die Landebahn hinaus und erlitt schwere Schäden bei der Kollision mit erkalteter Lava. Passagiere und Besatzung blieben dabei unverletzt und konnten das schwer beschädigte Flugzeug über Notrutschen verlassen. Jedoch musste die Maschine als Totalschaden abgeschrieben werden. An gleicher Stelle war bereits 25. April 2008 eine DC 9-52 der Hewa Bora Airways verunglückt.[7]

Bei einem weiteren Zwischenfall am 2. Januar 2010 rutschte eine Boeing 727-200 (Reg. 9Q-CAA) bei starkem Regen in Kinshasa von der Landebahn. Nach dem vorangegangenen Start vom Flughafen Kinshasa traten Probleme mit der Hydraulik des Flugzeugs auf. Da die Besatzung eine negative Auswirkung auf das Bremssystem vermutete, kehrte die Crew zum Flughafen Kinshasa-Ndjili. zurück, da dieser über eine längere Landebahn als Kananga verfügt. Nach dem Aufsetzen auf die Landebahn 06 versagten die Bremsen der Boeing und mit Kollabieren des linken Hauptfahrwerkes rutschte das Flugzeug von der Piste. Im Zuge der Ermittlungen zum Unfallhergang stellte es sich heraus, dass die Maschine nur drei Tage vorher in Goma einen Tailstrike erlitten hatte und die betroffenen Sektionen zwar geprüft, aber nicht ausgetauscht worden waren. Das Flugzeug wurde als Totalschaden abgeschrieben, die Besatzung blieb unverletzt.[8]

Einzelnachweise

  1. Datenbankeintrag zur CAA auf Aviation Safety Network (eng, abgerufen 25. Juli 2011; 11:22 Uhr MEZ)
  2. Auflistung der Fluggesellschaften mit Flugverbot in der EU auf EUInfo.de(abgerufen 27. Juli 2011; 15:15 Uhr MEZ)
  3. Angaben zu Kooperationen auf der Internetpräsenz der CAA(frz, abgerufen 25. Juli 2011; 11:36 Uhr MEZ)
  4. Datenbankeintrag der CAA auf AeroTransport.org (eng, abgerufen 25. Juli 2011, 11:55 Uhr MEZ)
  5. Angaben zu Zukunftsplänen auf der Internetpräsenz der CAA (frz, abgerufen 25. Juli 2011; 12:01 Uhr MEZ)
  6. Aufnahme der F-100 in der Datenbank von Airliners.net (Abgerufen am 21. September 2011 21:51 Uhr MEZ)
  7. Datenbankeintrag auf AviationSafetyNetwork.org zum Landevorfall 2009 (englisch, abgerufen am 26. Juli 2011; 22:23 Uhr MEZ)
  8. Datenbankeintrag auf AviationSafetyNetwork.org zum Landevorfall 2010 (englisch, abgerufen am 26. Juli 2011; 23:01 Uhr MEZ)

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