- Constanze Dahn
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Constanze Dahn, geb. Le Gaye (* 12. Juni 1814 in Kassel; † 26. März 1894 in München) war eine deutsche Schauspielerin französisch-hugenottischer Herkunft.
Leben
Constanze Dahn wurde als jüngste Tochter des Kapellmeisters A. (auch: Charles) Le Gaye und dessen Ehefrau Antoinette, geb. Schäfer, geboren. Beide Eltern dienten als Musiker am königlich-westphälischen Hof von Jérôme Bonaparte in Kassel, wo die Tochter auch ihren ersten künstlerischen Unterricht erhielt. 1821, bereits mit sieben Jahren, absolvierte sie in der Rolle des „Donauweibchens“ ihr Debüt am Theater in Düsseldorf. Dort malte sie Wilhelm von Schadow als Mignon.
Von Düsseldorf aus ging Constanze ans Hamburgische Stadttheater und wurde später ans Thalia Theater geholt. Dort konnte sie am 29. Juni 1831 in der Rolle des „Gretchen“ ihren größten Erfolg verbuchen. Ihr kongenialer Gegenspieler war dabei der Schauspieler Heinrich Marr. Mit diesem Auftritt wurde die gerade 17-Jährige unter ihrem Geburtsnamen "Mlle. Le Gaye" quasi über Nacht im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.
Wohl 1831 lernte sie den Schauspieler Friedrich Dahn kennen und heiratete ihn am 15. April 1833 in Hamburg. Mit ihm hatte sie zwei Söhne, Felix (* 1834) und Ludwig (* 1843) sowie eine Tochter, Konstanze (* 1846). Die Ehe gestaltete sich sehr unglücklich und wurde schließlich 1850 geschieden.
Im Juni 1833 absolvierte Constanze Dahn ein erstes erfolgreiches Gastspiel am königlichen Hoftheater in München und wurde dort vom Fleck weg engagiert. Sie blieb dort Mitglied des Ensembles bis an ihr Lebensende. Ihre offizielle Abschiedsvorstellung gab sie am 1. Oktober 1865 in der Rolle der „Herzogin von Parma“.
In der Folge zog sie sich ins Privatleben zurück und starb im Alter von beinahe 80 Jahren am 26. März 1894 in München. Ihr letzte Ruhestätte fand sie dort auf dem alten Südfriedhof. In seiner Grabrede nannte Ernst von Possart sie „die Duse von München“.
Rollen (Auswahl)
- Donauweibchen - Das Donauweibchen (Ferdinand Kauer)
- Gretchen - Faust. Eine Tragödie (Johann Wolfgang von Goethe)
- Klärchen - Egmont (Johann Wolfgang von Goethe)
- Louis - Pariser Taugenichts (Carl Toepfer)
- Johanna - Die Jungfrau von Orléans (Friedrich Schiller)
- Yelva - Yelva, die russische Waise (Eugène Scribe)
- Minna - Minna von Barnhelm (Gotthold Ephraim Lessing)
- Fadette - Die Grille (Charlotte Birch-Pfeiffer)
- Geheimrätin - Der Störenfried (Roderich Benedix)
- Herzogin von Parma - Egmont (Johann Wolfgang von Goethe)
Literatur
- Gerhard A. Jahn: Von Paris bis München und nach New York. In: Ralf Satori (Hrsg.): Nymphenspiegel. Aus den Gärten, Lyrik, Prosa und Geschichte, Bd. 5 (2009), ISBN 978-3-86520-356-4, S. 69-79.
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne des 19. Jahrhunderts. List, Leipzig 1903, S. 172.
- Rolf Grashey: Die Familie Dahn und das Münchner Hofschauspiel (1833 - 1899). Voß, Leipzig 1932.
- Peter Rummenhöller: Romantik in der Musik. Analysen, Porträts, Reflexionen. Dtv, München 1989, ISBN 3-423-04493-4.
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