Croya

Croya
Croya
Gemeinde Parsau
Koordinaten: 52° 33′ N, 10° 54′ O52.54611111111110.90527777777866Koordinaten: 52° 32′ 46″ N, 10° 54′ 19″ O
Höhe: 66 m ü. NN
Einwohner: 404 (13. Juli 2011)
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38470
Vorwahl: 05368
Abzweig der Straße nach Tülau
Backhaus in der Ortsmitte
Glockenturm

Croya ist ein Ortsteil der Gemeinde Parsau im Osten des niedersächsischen Landkreises Gifhorn.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Croya liegt unmittelbar nördlich des Vorsfelder Werders, von dem es durch den Landgraben getrennt ist, der nach Osten zum Niedermoorgebiet Drömling führt. Unmittelbar südwestlich davon liegt der Ortsteil Ahnebeck, an den sich wiederum südwestlich der Ort Parsau anschließt. Croya erstreckt sich im Wesentlichen entlang der B 244 („Im Dorfe“) und der davon abzweigenden Kreisstraße 91 nach Tülau („Alte Bahnhofsstraße“).

Croya liegt rund 66 Meter über Normalnull und hat 404 Einwohner.[1] Neben einigen landwirtschaftlich geprägten Gebäuden im Osten des Ortes besteht Croya überwiegend aus modernen Wohnhäusern. Ein nach 2000 bebautes Wohngebiet liegt am Westrand des Dorfes an einem See, der die Hinterlassenschaft eines früheren Kalksandsteinwerks ist. Die Umgebung ist ländlich geprägt mit Acker- und Mischwaldflächen.

Geschichte

Croya wurde in der wendischen Zeit als Rundling gegründet. 1310 wurde der Ort in einem Dokument des Adelsgeschlechts Knesebeck als Croge erwähnt. Der Name ist eine vormalige Flurbezeichnung und stammt vom Altslawischen kroj „Rand, Grenze“, also etwa „Flur am Rande der Geest“.[2] Bis in das 17. Jahrhundert blieb der Name Croge oder Croye. Im 16. und 17. Jahrhundert lag der Ort fast wüst, ehe er erneut als Rundlingsdorf gegründet wurde. Croya gehörte damals zum Fürstentum Lüneburg, während Ahnebeck braunschweigisch war. Der Rundling wurde schrittweise aufgelöst, die niedersächsischen Hallenhäuser abgerissen. 1884 wurde eine Stärkefabrik gegründet, 1911 in der Nähe des 1909 eingeweihten Bahnhofs ein Kalksandsteinwerk errichtet. 1965 wurde die Stärkefabrik an die Dr. August Oetker KG verkauft und kurz danach stillgelegt und abgerissen.[3] Das Kalksandsteinwerk wurde 1988 geschlossen.[4] 1999 wurde ein Glockenturm, 2005 ein daneben stehendes Backhaus im Ortszentrum eingeweiht.

1939 lebten 198 Einwohner im Ort, 1959 waren es wegen der Folgen der Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg 412. 1985 war die Zahl auf 269 gesunken und stieg später durch Zuzug wieder an.[5]

Am 30. Juni 1966 wurde die Gemeinde Croya Teil der 1965 gegründeten Samtgemeinde Brome. Am 1. Juli 1972 wurde Croya in die Gemeinde Parsau eingegliedert. Parsau mit Croya gehörte fortan zur Samtgemeinde Rühen. Am 1. März 1974 wurde die Samtgemeinde Rühen aufgelöst. Am 15. März 1974 beschloss die Gemeinde Parsau, sich der Samtgemeinde Brome anzuschließen, so dass Croya seither erneut dieser Samtgemeinde angehört.[3]


Infrastruktur und Verkehr

Bis zum Bau einer Dörfergemeinschaftsschule in Rühen 1972 Jahre besaß Croya eine eigene Schule. Croya verfügt über einen Friedhof mit Kapelle, aber keine Kirche für Gottesdienste. Croya gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Brome II, zu der auch Tülau und Voitze gehören, nicht zur Kirchengemeinde Parsau.

Croya wird im Stundentakt von Bussen der Linie WolfsburgBrome bedient. Bis 1974 hielten Personenzüge der Relation Wittingen–Rühen am Croyaer Bahnhof am Westrand des Ortes. Der Güterverkehr kam 2003 zum Erliegen. Die Bahnhofsanlagen sind weiterhin vorhanden.

Sonstiges

In Jahrstedt etwa sechs Kilometer nordöstlich von Croya gibt es die Straße „Crojaer Weg“, deren Schreibweise von der des Ortsnamens abweicht.

Literatur

  • Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome vom 28. Juli 2011
  2. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 417
  3. a b Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 436
  4. Informationen zu Industrielokomotiven, abgerufen am 23. Mai 2011
  5. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 433

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