Parsau

Parsau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Parsau
Parsau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Parsau hervorgehoben
52.53611111111110.89166666666762
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Gifhorn
Samtgemeinde: Brome
Höhe: 62 m ü. NN
Fläche: 29,33 km²
Einwohner:

1.865 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km²
Postleitzahl: 38470
Vorwahl: 05368
Kfz-Kennzeichen: GF
Gemeindeschlüssel: 03 1 51 021
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 7
38470 Parsau
Bürgermeister: Helmut Werthmann (CDU)
Lage der Gemeinde Parsau im Landkreis Gifhorn
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Über dieses Bild

Parsau ist eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Parsau liegt zwischen den Naturparks Südheide und Drömling in der geschichtlichen Landschaft des Vorsfelder Werders, einem eiszeitlichen Geestrücken. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Brome an.

Gemeindegliederung

Die Ortsteile der Gemeinde sind:

  • Ahnebeck (129 Einwohner), unmittelbar nördlich von Parsau
  • Croya (404 Einwohner), unmittelbar nordöstlich von Ahnebeck
  • Kaiserwinkel (108 Einwohner), östlich von Parsau
  • Parsau (1.225 Einwohner)

Einwohnerzahlen Stand 13. Juli 2011[2]

Giebel, Teilansicht

Geschichte

Parsau

Parsau wurde urkundlich erstmals um 1505 als Barso, 1510 als Persauw, erwähnt. Der Name stammt vom Altslawischen prabû für Staub oder borû für Kiefer, also etwa „Ort beim Kiefernwald.“[3] Die ursprüngliche Dorfform war die eines wendischen Rundlings. 1561 wurde die erste Kirche im Bereich des Vorsfelder Werders in Parsau errichtet, 1567 die erste Schule.

1828 wurde die baufällige Kirche durch einen Neubau aus Velpker Sandstein ersetzt. Der Turm, der auf der Ostseite steht, wurde 1910 hinzugefügt. Laut einem Siedlungsverzeichnis um 1850 bestanden zu dieser Zeit 31 Bauernhöfe. Das Niederungsgebiet Drömling beginnt unmittelbar östlich von Parsau. Daran hatte der Ort, wie die übrigen Anrainer-Dörfer, seit Jahrhunderten bis in die Neuzeit Holzanteile in dem Bruchwaldgebiet. In der Gemarkung von Parsau standen einst zwei Windmühlen. Die 1876 erbaute Holländermühle wurde 1925 abgerissen. Die Bockwindmühle entstand 1843 und wurde 1926 abgebrochen. Die Windmühlen wurden von einer Motormühle einer dörflichen Molkereigenossenschaft verdrängt.

Am 1. Juli 1972 wurden Ahnebeck, Croya und Kaiserwinkel in die Gemeinde Parsau eingegliedert. Die Gemeinde Parsau gehörte fortan zur Samtgemeinde Rühen. Gleichzeitig kam sie vom Landkreis Helmstedt zum Landkreis Gifhorn. Am 1. März 1974 wurde die Samtgemeinde Rühen aufgelöst. Am 15. März 1974 wurde die Gemeinde Parsau Teil der Samtgemeinde Brome.[4]

Einwohnerentwicklung

1928 lebten im Ort Parsau 601 Menschen. Bis 1939 war die Zahl auf 566 gesunken. 1948 war sie in Folge der Flüchtlingsströme auf 1010 gestiegen, um dann bis 1971 auf 844 zu sinken. 1985 lebten 1000 Menschen in Parsau.[5] Seitdem ist die Zahl durch Ausweisung neuer Siedlungsgebiete weiter gestiegen.

Politik

Rat

Der Rat der Gemeinde Parsau setzt sich aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

SPD CDU Gesamt
2011 4 7 11 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011)[6]

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Helmut Werthmann wurde am 9. September 2001 gewählt.

Wappen

Das Wappen ist gespalten in Grün und Silber. Links enthält es die Abbildung eines silbernen Reihers. Rechts wird ein grünes Schwarzerlenreis mit aufrechtstehendem Blatt und drei hängenden Samenzapfen gezeigt.

Religionen

Christuskirche

In Parsau gibt es drei Kirchengemeinden mit den folgenden Kirchen:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die B 244 (Abzweig von der B 4 Nähe HankensbüttelWittingen–Parsau–HelmstedtElbingerode (Harz)) führt durch die Gemeinde. Bei Parsau war die B 244 einst Teil des alten Heer- und Handelsweges von Braunschweig in die Altmark nach Salzwedel. Von 1857 bis 1866 wurde die Straße zwischen Vorsfelde und Ahnebeck mit einem Sandunterbau und einer festen Kiesel-Lehm-Oberdecke ausgebaut. In den Ortslagen hatte die Straße Kopfsteinpflaster.

Parsau ist an die im Stundentakt verkehrende Buslinie Wolfsburg–Brome angeschlossen. An Sonn- und Feiertagen verkehren die Busse im Zwei-Stunden-Takt.

Eisenbahn

Ehemaliges Bahnhofsgebäude in Parsau mit alten Gleisen, heute Gaststätte

Parsau und Croya besitzen jeweils am westlichen Ortsrand einen stillgelegten Bahnhof sowie stillgelegte Gleisanlagen, die zur 1909 eingeweihten Kleinbahnstrecke Wittingen–Oebisfelde gehörten. Die ab 1944 von den OHE (Osthannoversche Eisenbahnen) genutzte Strecke kam durch die deutsch-deutsche Grenzziehung auf dem Abschnitt Rühen–Oebisfelde 1945 zum Erliegen. Sie wurde zunächst noch in nördliche Richtung (Wittingen) genutzt. Ende Mai 1974 wurde der Personenverkehr eingestellt. Bis 2003 fand auf der Strecke Richtung Norden noch Güterverkehr statt. Die Parsauer Firma Lichtnack wurde mit Steinen beliefert. Das Gleisstück Richtung Rühen wurde noch bis 2004 zum Abstellen von Güterwagen genutzt.

Bildung

In Parsau besteht eine Grundschule, die 1995 durch Teilung der Dörfergemeinschaftsschule Rühen entstanden ist. Sie umfasst das neu entstandene Hauptgebäude mit vier Klassenräumen, Pausenhalle, Betreuungsraum und drei Gruppenräumen, von denen einer als Bücherei genutzt wird. Außerdem steht für den Musik- und Werkunterricht ein Raum zur Verfügung. Durch die erfolgreiche Teilnahme am „Projekt n-21: Schulen in Niedersachsen online“ (niedersächsische Variante von Schulen ans Netz) konnte ein Computerraum eingerichtet werden.

Literatur

  • Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4

Weblinks

 Commons: Parsau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome vom 28. Juli 2011
  3. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 492
  4. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 521
  5. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 519
  6. Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome vom 30. September 2011

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