Cölestin Stöckl

Cölestin Stöckl

Cölestin Stöckl OSB, Taufname Franz Xaver (* 3. Januar 1743 in Rotthalmünster; † 27. Mai 1807 in Metten), war ein deutscher Benediktiner und Abt des Benediktinerklosters Metten in Niederbayern.

Biografie

Nach der Schulausbildung in Landshut trat Franz Xaver Stöckl 1759 in das Benediktinerkloster Metten ein. Bei der Profess 1760 erhielt er den Ordensnamen Coelestin. Das philosophische und theologische Studium absolvierte er zunächst im Kloster Metten. Ab 1763 war er im Kloster als stellvertretender Direktor des Klosterseminars und als Lehrer der Sängerknaben eingesetzt. 1764 schickte ihn Adalbert Tobiaschu zum Studium der Theologie und des Kirchenrechts an das Lyceum in Freising. 1767 wurde Coelestin Stöckl zum Priester geweiht. Ab 1769 unterrichtete er im Hausstudium des Klosters Kirchenrecht und ab 1772 Dogmatik und Moraltheologie. In den Jahren 1772/73 war er Professor und Rektor am Lyceum in Freising. Von 1773 bis 1775 wirkte er erneut als Professor für Kirchenrecht im Hausstudium des Klosters Metten. Danach betraute ihn Abt Lambert Kraus mit der Seelsorge in den Klosterpfarreien Stephansposching und Michaelsbuch.

Nach dem Tod von Abt Lambert Kraus wurde Coelestin Söckl 1791 vom Konvent des Klosters Metten zu dessen Nachfolger gewählt. Als tüchtiger und fähiger Ökonom konnte Coelestin Stöckl, trotz der stets neuen Steuern und Zwangsabgaben an den Bayerischen Staatshaushalt, in den folgenden Jahren die ihm von seinem Vorgänger hinterlassenen Schulden abbauen und die Finanzen des Klosters Metten durch eine Umstrukturierung der klösterlichen Wirtschaftsführung auf einer solide Grundlage stellen. Zur Konsolidierung trug vor allem die Erneuerung und der Ausbau der Mettener Klosterbrauerei bei. Die von Abt Coelestin Stöckl durchgeführten Reformen führten jedoch auch zu Spannungen mit einigen Konventualen des Klosters Metten, die der verfeinerten und kultivierten Lebensführung der verflossenen Zeit des Rokoko unter Abt Lambert Kraus nachtrauerten.

Dem Reformwerk von Abt Coelestin Stöckl bereitete 1803 die Säkularisation in Bayern, in deren Zug auch die Benediktinerabtei Metten aufgelöst wurde, ein Ende. Der gesundheitlich angeschlagenen Abt musste die Abtei verlassen. Als Wohnung wurde ihm von der staatlichen Aufhebungskommission das Sommerhaus des Klosters auf dem nehen Himmelberg zugewiesen. Noch im selben Jahr gestattete man dem kranken Abt die Rückkehr in seine vertrauten Wohnräume im aufgehobenen Kloster Metten. Hier starb Coelestin Stöckl, dessen geistiger Zustand sich zunehmend verschlechterte, im Jahr 1807.

Werke

  • Assertiones ex praelectionibus libri I. et II. iuris ecclesiastici, Straubing 1770.
  • Praelectiones universi iuris eccles. publicae disquisitioni expositae, Straubing 1771.
  • Selecta iuris ecclesiatici publici, Freising 1772.

Literatur

  • Wilhelm Fink, Entwicklungsgeschichte der Benedictinerabtei Metten. Bd. 1: Das Profeßbuch der Abtei (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Ergänzungsheft 1,1), München 1927, S. 56f.
  • Maurus Gandersdorfer, Die Verdienste der Benediktiner von Metten um die Pflege der Wissenschaften und Künste. Eine den einstigen Bewohnern dieses Stiftes geweihte Rückerinnerung, Landshut 1841, S. 25f.
  • Michael Kaufmann, Säkularisation, Desolation und Restauration in der Benediktinerabtei Metten (1803–1840) (= Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Metten, Bd. 4), Metten 1993, S. 10–14 u. 191–194.
  • Rupert Mittermüller, Das Kloster Metten und seine Aebte. Ein Überblick über die Geschichte dieses alten Benedictinerstiftes, Straubing 1856, S. 249–270.


Vorgänger Amt Nachfolger
Lambert Kraus Abt von Kloster Metten
1790–1803
— (säkularisiert)

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