Die Entscheidung (1945)

Die Entscheidung (1945)
Filmdaten
Deutscher Titel Die Entscheidung
Originaltitel The Valley of Decision
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1945
Länge 119 Minuten
Stab
Regie Tay Garnett
Drehbuch Sonya Levien,
John Meehan, nach dem gleichnamigen Roman von Marcia Davenport
Produktion Edwin H. Knopf
Musik Herbert Stothart
Kamera Joseph Ruttenberg
Schnitt Blanche Sewell
Besetzung

Die Entscheidung, auch bekannt als Das Tal der Entscheidung (Original: The Valley of Decision), ist ein US-amerikanisches Filmdrama mit Greer Garson und Gregory Peck aus dem Jahr 1945.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Mary Rafferty lebt 1873 im Arbeiterviertel von Pittsburgh als Tochter des irischen Einwanderers Pat Rafferty, der seit einem Unfall im Stahlwerk des Industriellen William Scott an den Rollstuhl gefesselt ist. Da ihre Familie arm ist und Mary sich etwas dazu verdienen möchte, nimmt sie eine Stelle als Dienstmädchen im Haus von William Scott an. Vater Pat ist aus Groll gegen Scott äußerst verärgert über diese Entscheidung. Doch Mary lässt sich nicht umstimmen. Daraufhin verliebt sie sich in Paul Scott, dem ältesten Sohn des Hauses, der gerade aus London zurückgekehrt ist und die Fabrik modernisieren möchte. Als sich zwischen Mary und Paul eine Romanze entwickelt, führt dies zu Spannungen mit Louise Kane, die ebenfalls ein Auge auf den reichen Sohn des Stahlfabrikanten geworfen hat.

Ein Jahr später stehen sich Mary und Paul noch immer nah. Er möchte sie sogar heiraten, doch Mary lehnt seinen Antrag ab, da sie nur ein Dienstmädchen ist und es sich nicht schickt, den Sohn des Arbeitgebers zu heiraten. Als Pauls Schwester Constance einen englischen Earl heiratet, verkündet sie ihrer Mutter Clarissa, dass sie mit ihm nach England ziehen wird und Mary als Dienstmädchen mitnehmen möchte. Nachdem Clarissa ihre Zustimmung gibt, reist Mary zusammen mit Constance nach England, ohne sich von Paul zu verabschieden.

Nach zwei weiteren Jahren, als Pauls Vater von der Liebe seines Sohnes zu Mary erfährt, beordert er Mary nach Pittsburgh zurück und gibt der Hochzeit seinen Segen. Daraufhin finden Paul und Mary erneut zueinander. Doch ihr Glück wird getrübt, als Marys Vater einen Streik gegen das Stahlwerk von William Scott anführt. Während William Streikbrecher zum Ort des Geschehens entsendet, versucht Mary zwischen den Fronten zu vermitteln und erreicht schließlich Verhandlungen zwischen William und den Streikenden. Der Unternehmer beauftragt schließlich seinen Sohn Ted, die Streikbrecher wieder nach Hause zu schicken. Doch dieser betrinkt sich und ist nunmehr unfähig, die Streikbrecher zu informieren. Es kommt daraufhin zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den streitenden Parteien, bei denen William Scott und Pat Rafferty ums Leben kommen. Die Trauer um die toten Väter veranlassen Mary, Paul nicht zu heiraten.

Zehn Jahre vergehen, in denen Paul Louise Kane geheiratet hat und Vater eines Sohnes geworden ist. Als seine Mutter Clarissa schwer erkrankt, verlangt sie Mary zu sehen. Sie möchte Mary ihren Anteil am Stahlwerk vermachen, da sie überzeugt ist, dass diese für den Erhalt der Fabrik sorgen wird. Als Clarissa stirbt, wollen ihre Kinder Ted, William Jr. und Constance die Fabrik verkaufen, während Paul das Werk in der Familie halten möchte. Nachdem ihn Mary unterstützt, können sie gemeinsam auch Constance auf ihre Seite ziehen und somit den Familienbesitz bewahren. Als Paul erkennt, dass seine Ehefrau Louise nur an seinem Geld interessiert ist, verlässt er sie und kehrt zu Mary zurück.

Hintergrund

Der Film basiert auf dem Roman The Valley of Decision von Marcia Davenport. Nachdem MGMs Louis B. Mayer die Filmrechte für 76.000 Dollar erwarb[1], machten sich die Autoren Sonya Levien und John Meehan daran, ein geeignetes Drehbuch zu schreiben. Da im Roman Paul und Mary am Ende nicht zueinanderfinden, aber Studioboss Mayer ein Happy-End verlangte, musste der Schluss geändert werden. Aufgrund der Zensur durfte allerdings nur angedeutet werden, dass Paul nach seiner Scheidung von Louise mit Mary vor den Traualtar schreiten wird.

Die eigentlichen Dreharbeiten dauerten vier Monate und kosteten 2.165.000 Dollar.[2] Doch als der Film der Presse erstmals vorgeführt wurde, kritisierten die Journalisten die übertriebene Darbietung von Lionel Barrymore als Greer Garsons verbitterten Vater. Aus Furcht vor schlechten Kritiken und einem finanziellen Misserfolg, ließ MGM daraufhin eine Reihe von Szenen mit Barrymore kürzen und zum Teil neu drehen, was die Produktionskosten weiter in die Höhe trieb.

Rezeption

Die Weltpremiere von Die Entscheidung fand schließlich am 3. Mai 1945 in New Yorks Radio City Music Hall statt. Das Filmdrama spielte in der Folgezeit 8.096.000 Dollar ein und wurde in den Vereinigten Staaten einer der erfolgreichsten Filme des Jahres.[2] Gregory Peck wurde mit dem Film zum Star, während Greer Garson ihre sechste Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin erhielt. Gleichzeitig sollte es der letzte große Hit in ihrer Karriere werden. Denn nachdem sie versuchte, ihrem Image der noblen Frau zu entkommen mit Filmen wie Mann ohne Herz (Adventure, 1945) und Desire Me (1947), die beide an der Kinokasse floppten, konnte sie nie wieder an ihr alten Erfolge anknüpfen.

Kritiken

„Gepflegte, gut besetzte Romanverfilmung.“

Lexikon des internationalen Films[3]

„Die Geschichte von unerfüllter Liebe zwischen dem Dienstmädchen und dem jungen Paul Scott […] wird bewegend erzählt. Die Besetzung ist einheitlich exzellent, angeführt von Greer Garson. Lediglich in den Anfangsszenen passt Garson nicht ganz in die Rolle des jungen irischen Mädchens, doch sobald sich die Charaktere und die Handlung entwickeln, erfüllt sie alle Ansprüche. Gregory Peck, der als Paul Scott an ihrer Seite spielt, ist hervorragend. Er hat die Persönlichkeit und Fähigkeit, in jeder Szene Aufmerksamkeit zu erregen.“

Variety[4]

„Man hat sich viele Freiheiten genommen, die die Konzepte der Romanvorlage verändern. Doch dem allgemeinen Kinopublikum wird diese Leinwandversion gefallen, denn der Film […] hat viele Elemente von dramatischem Reiz.“

Bosley Crowther, The New York Times[5]

Auszeichnungen

Der Film erhielt 1946 zwei Oscar-Nominierungen jeweils für Greer Garson als Beste Hauptdarstellerin und Komponist Herbert Stothart für die Beste Filmmusik.

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1948 durch das Filmstudio Tempelhof Berlin.[6]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Mary Rafferty Greer Garson Lu Säuberlich
Paul Scott Gregory Peck Curt Ackermann
Jim Brennan Preston Foster Franz Nicklisch
William Scott Jr. Dan Duryea Clemens Hasse
William Scott Donald Crisp Wolf Trutz

Literatur

  • Marcia Davenport: The Valley Of Decision. University of Pittsburgh Press, 1989, 640 S., ISBN 0-822-95805-8 (engl. Ausgabe)

Einzelnachweise

  1. Michael Troyan: A Rose for Mrs. Miniver. The Life of Greer Garson. The University Press of Kentucky, 1999, S. 178
  2. a b Michael Troyan, S. 186–188
  3. Lexikon des internationalen Films
  4. "The tale of unfulfilled love between the servant girl and young Paul Scott […] is movingly dealt with. Casting is of uniform excellence, topped by Greer Garson. It is only in the initial scenes that Garson doesn't quite fit the picture of the young Irish girl, but as characters and the story mature she rises to every demand. Gregory Peck, playing opposite as Paul Scott, is standout. He has the personality and ability to command attention in any scene.", Variety
  5. "A great many liberties have been taken which alter the conceptions of the book. But the general movie audience should find the screen version to its taste, for this picture […] has many elements of dramatic appeal.", New York Times
  6. synchrondatenbank.de

Weblinks


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