Deerbridge Guitars

Deerbridge Guitars
Deerbridge Guitars
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Rechtsform Einzelunternehmen
Gründung 2006
Sitz Hersbruck, Deutschland
Leitung Martin Wieland
Branche Musikinstrumente
Produkte Zupfinstrumente
Website Deerbridge Guitars.de
Martin Wieland bei der klanglichen Erprobung eines Gitarrenkorpus
Deerbridge OO 14-fret Deep Body „Creole Belle“

Deerbridge Guitars ist der Markenname einer deutschen Gitarrenbauwerkstatt in Hersbruck in Mittelfranken. Der Gitarrenbauer Martin Wieland gründete den Betrieb im Jahr 2006 und spezialisierte sich von Beginn an hauptsächlich auf den Bau hochwertiger Westerngitarren in eigener Handarbeit.[1] Die Instrumente werden ausschließlich von seiner Hand in Hersbruck und in der Regel nur auf Bestellung gefertigt. Jede Deerbridge-Gitarre ist damit ein Unikat, dementsprechend sind diese Instrumente in einem eher hohen Preissegment (ab etwa 3000 Euro) angesiedelt.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung und Firmengeschichte

Den Markennamen Deerbridge zog Martin Wieland als Hommage an seinen Heimatort Hersbruck, der auch Sitz seiner Firma ist, heran. Der Name leitet sich von Hirschbrücke ab, welchen Wieland in „Deerbridge“ anglisierte.

Martin Wieland ist Autodidakt. Obwohl die Gitarre seit seinem achten Lebensjahr seine große Leidenschaft war, beschäftigte er sich beruflich lange mit Elektronik- und Softwareentwicklung. Als sich die Gelegenheit bot, im beruflichen Werdegang einen radikalen Schnitt zu vollziehen, begann er - zunächst privat - mit dem Gitarrenbau. Die jedoch spontan einsetzende Nachfrage nach seinen Instrumenten führte schnell zum Wechsel in das Hauptberufliche und zur Gründung des Betriebes.

In der Philosophie von Deerbridge Guitars ist vor allem die Individualität des Holzes und damit von jedem Instrument verankert. Da jedes Stück Fichte, Palisander, Mahagoni oder Ebenholz sich naturgemäß vom anderen unterscheidet, wird beim Bau einer Deerbridge-Gitarre diesem Faktor Rechnung getragen. Jedes Instrument wird individuell getunt, jede Deckenbeleistung angepasst und jedes Detail entsprechend ausgearbeitet. Deshalb wird bei Deerbridge auf eine Serienbezeichnung verzichtet, es trägt jedes Stück seinen eigenen Namen. Eine kleine Anzahl an Instrumenten ist ab Werkstatt verfügbar, der Großteil entsteht jedoch direkt nach Kundenauftrag, wobei der Auftraggeber auf jedes Detail beim Gitarrenbau selbst Einfluss nehmen kann.

Pro Jahr verlassen bei Deerbridge Guitars ca. 12–15 Instrumente die Werkstatt.

Gitarren der Marke Deerbridge

Die von Wieland gebauten Instrumente zeichnen sich vor allem durch eine sehr strenge und erlesene Auswahl der zu verarbeitenden edlen Hölzer aus. So werden beispielsweise für die „Big Daddy“-Dreadnought folgende Holzarten verwendet: Madagaskar Rosewood (für Boden und Zargen); AAAA Deutsche Alpen-Haselfichte „Master Grade“ (Decke); Honduras-Mahagoni (Hals); Ceylon-Ebenholz (Griffbrett) und dreilagiges Birnbaumholz für das so genannte „Binding“, also die Korpuseinfassung zwischen Zarge und Boden bzw. Decke des Instruments. Deerbridge Gitarren werden darüber hinaus auch in der Regel mit einem etwas größeren Schallloch und einer größeren Korpustiefe gebaut, was den Instrumenten noch mehr Klangvolumen und Durchsetzungsvermögen verleiht.

Der Gitarrist hat die Wahl zwischen den klassischen Korpusformen, wobei diese Bezeichnungen an die Benennungen von Martin angelehnt sind:

  • Dreadnought: „Big Daddy“, „Six-String-Piano“ und „The Big Easy“
  • OODB14: „Rainbow Walker“, „Creole Belle“ und „Special Rider“
  • Single-O: „The Fawn“
  • OOO: „Jack O´Diamonds“, „Juanita“[2], „Brownie“ und „Little Queenie“
  • OM: „Alegria“ und „The Lady“
  • Advanced Jumbo AJ: „Rolling River“ - jeweils mit Halsansatz am zwölften oder vierzehnten Bund
  • Weissenborn-Style: „Ace of Spades“, „The Joker“ und „Hula Wahine“

Auch akustische Bassgitarren werden bei Deerbridge hergestellt („Low Rider No. 1“).

Musiker, die Deerbridge Gitarren spielen

Deerbridge Gitarren genießen mittlerweile weltweit einen hervorragenden Ruf und sind dem entsprechend begehrt. So ließ sich der mehrfach von der GACMF ausgezeichnete Gitarrist Helt Oncale aus New Orleans eine Deerbridge-Gitarre anfertigen und machte so den Namen in den weltberühmten Künstlerkneipen des French Quarter bekannt. Der zeitgenössische Singer/Songwriter Biber Herrmann sowie der mexikanische Musiker und Maler Aldo Garcia spielen Deerbridge-Gitarren. Im Frühjahr 2010 ließ sich der bekannte Folk-Gitarrist und Liedermacher Klaus Weiland eine Deerbridge-Westerngitarre mit dem Namen „Chiquita“ (dt.: kleines Mädchen) - abgeleitet von seinem berühmten Titel „Das Loch in der Banane“ - bauen.[3] Die Gitarre wurde in einer Ausgabe der Fachzeitschrift grand gtrs einer ausführlichen Kritik von Leonardt Breuken unterzogen.[4]

Kritiken in der Fachpresse

Leonardt Breuken schrieb in der Zeitschrift „grand gtrs“ (Ausgabe 2/2008) über Deerbridge-Gitarren: „Ich glaube, die heute hoch gelobten alten Martin- und Gibson-Modelle hatten, als sie einst jung waren, genau diesen Charme.“

Die Fachzeitschrift „Akustik Gitarre“ urteilte in der Ausgabe 3/2007: „Bei der Deerbridge Triple-O handelt es sich um ein originelles und wesenhaftes Instrument, das in vielen Details die Handarbeit spüren lässt und das klanglich wie stilisch eindeutig Position bezieht.“[5]

Einzelnachweise

  1. Franz Holtmann: Deerbridge Juanita-O 12-Fret, in: Akustik Gitarre, Ausgabe 3/2007, S. 76
  2. detailliert: Franz Holtmann: Deerbridge Juanita-O 12-Fret, in: Akustik Gitarre, Ausgabe 3/2007, S. 76
  3. Weltensegler Klaus Weiland, in: Akustik Gitarre 1/11, S. 36-38.
  4. Online-Ausgabe des Artikels (PDF)
  5. Franz Holtmann: Deerbridge Juanita-O 12-Fret, in: Akustik Gitarre, Ausgabe 3/2007, S. 76

Quellen und Weblinks


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