- Delitz (Adelsgeschlecht)
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Neben Delitz sind andere Schreibweisen des Familiennamens Delitzsch und Delitsch.[1][2] Mitglieder der altadligen Familie Delitz nannten sich früher Herren von Delitz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Familie Delitz war bereits um das Jahr 1200 im Saalekreis ansässig. In einer von Bischof Gardolf von Halberstadt im Jahr 1197 ausgestellten lateinischen Schenkungsurkunde, in der es um einen im Besitz der Kirche befindlichen Weinberg bei Merseburg geht, wird ein Gero von Delitz, Adliger - lateinisch: Gero de deliz, vir nobilis - genannt.[3] Schon im 14. Jahrhundert saßen Mitglieder der Familie Delitz im Stadtrat von Halle. Später hatten Mitglieder der Familie des Gut Temnick bei Nörenberg in der Neumark in Besitz.[4] Berend Ludwig von Delitz verkaufte es 1798, um anschließend das Gut Raakow bei Arnswalde zu erwerben. Im 18. Jahrhundert bewohnte eine Gräfin von Delitz ein Schloss in Herrenhausen bei Hannover.[5]
Wappen
Silberner, quadrierter Schild mit goldenem Rand. Im Feld 1 vier Braupfannen, in deren Mitte ein goldener Stern dargestellt ist. Im 2. und 3. Feld ein Greifenkopf, dessen Hals von einem Pfeil durchbohrt ist; im 4. Feld ist eine rote Giebelmauer abgebildet. Auf dem Schild sind zwei gekrönte Helme. Der linke trägt zwei schwarze Adlerflügel, in deren Mitte sich die Giebelmauer zeigt, jedoch aber umgestürzt. Auf dem Helm rechts ist der durchschossene Greifenkopf angebracht.
Namensträger
- Anna Luise Gräfin von Delitz (1692-1773), Tochter der Melusine von der Schulenburg.
- Berend Ludwig von Delitz (1782–1832), königlich-preußischer Hauptmann und Landwirt.
- Ernst Theodor von Delitz (1789-1848), Militärperson im Rang eines Kapitäns.
- Friedrich Theodor von Delitz, 1838 pensionierter Generalmajor.
- Friedrich Wilhelm von Delitz, kaufte 1829 den Burgberg von Blankenberg, um ein Weingut zu betreiben.
- Margaretha von Delitz, aus dem Hause Morstein bei Nörenberg[6], war verheiratet mit Hans Adam Georg von Blankensee auf Schlagenthin (Dorf bei Arnswalde in Hinterpommern).
- Eugen Ludwig Hannibal von Delitz (1820–1888), königlich-preußischer Generalmajor.
Literatur
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon. Band 1, Leipzig 1836, S. 406–407 (online).
Fußnoten
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, Brandenburg 1864, S. 498
- ↑ Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Band 1, Regensburg 1860, S. 271.
- ↑ Fr. L. B. von Medem: Beiträge zur Geschichte des Klosters Gerbstedt. In: Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen. Herausgegeben vom Thüringisch-Sächsischen Verein für Erforschung des vaterländischen Altertums und Erhaltung seiner Denkmale. Band 3, Halle 1836, S. 91-100, insbesondere S. 96.
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommernschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert. Berlin 1863, S. 426.
- ↑ C. E. von Malortie: Beiträge zur Geschichte des Braunschweig-Lüneburgischen Hauses und Hofes. Heft 4, Hannover 1864, S. 150
- ↑ Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon, Band 1, Leipzig 1836, S. 249. (Statt der in der Literatur regelmäßig anzutreffenden Herkunftsangabe „aus dem Hause Morstein bei Nürnberg“ sollte es wohl richtig heißen: aus dem Hause Morstein bei Nörenberg. Offenbar war der Stammsitz der im Mannesstamm ausgestorbenen brandenburgischen Linie der Familie Morstein gemeint.)
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