Eugen Ludwig Hannibal von Delitz

Eugen Ludwig Hannibal von Delitz

Eugen Ludwig Hannibal von Delitz (* 31. Januar 1820 in Berlin; † 22. März 1888 in Potsdam) war ein preußischer Generalmajor.

Eugen von Delitz' Vater war der Oberst a. D. Ferdinand Eugen von Delitz (* 3. September 1787 in Temnik, Kreis Saatzig; † 15. Oktober 1855 in Neuruppin), der zuletzt im 21. Infanterieregiment gedient hatte. Eugen von Delitz' Mutter war Adelheid von Delitz, geb. Vogel von Saldenheim (* 8. Dezember 1799 in Breslau, † 23. August 1880 in Neuruppin).

Eugen von Delitz diente 30 Jahre lang im Garde-Grenadierregiment Nr. 2 und schied 1874 nach seiner Teilnahme am deutsch-französischen Krieg von 1870/71 mit Verleihung des Roten Adlerordens II. Klasse mit Eichenlaub im Rang eines Generalmajors aus dem Militärdienst aus.

Delitz hatte das Gymnasium in Stargard in Hinterpommern und anschließend das Köllnische Gymnasium in Berlin besucht und begann danach seine militärische Laufbahn mit dem Eintritt als Einjährig-Freiwilliger in das Garde-Schützenbataillon. 1840 wurde er Secondelieutenant im Kaiser-Franz-Grenadierregiment. 1843 wurde er dem kombinierten Garde-Reservebataillon zugeteilt. 1844 praktizierte er fünf Monate lang in der Gewehrfabrik in Potsdam. Auf eigenen Wunsch hin wurde er 1847 aus dem stehenden Heer entlassen und dem II. Bataillon (Lissa) 3. Garde-Landwehrregiment zugeteilt. 1848 war er während des Feldzugs in Schleswig dem Kaiser-Franz-Grenadierregiment unterstellt. 1848 nahm er am Feldzug gegen Dänemark teil. Von Mai bis September 1849 wurde er zum II. Bataillon (Koblenz) 4. Garde-Landwehrregiment abkommandiert. 1849 nahm er während des Feldzugs in Baden an den Gefechten bei Kirchheim-Bolanden, Neudorf und Kuppenheim teil.

Weil Delitz beim Anfertigen von Geländeskizzen zeichnerisches Talent gezeigt hatte, wurde er in topographischen Abteilungen beschäftigt, so 1849 in Eilenburg und Lützen. Am 11. Mai 1852 wurde er Premierlieutenant. Im März 1853 wurde er zum topographischen Büro in Querfurt abkommandiert und im Oktober desselben Jahres zum topographischen Büro nach Berlin. Nachdem er am 10. März 1855 zum Hauptmann ernannt worden war, wurde er am 1. Mai desselben Jahres für ein Jahr zum Kadettenhaus in Berlin als Lehrer abgestellt.

Am 15. August 1859 wurde er zum Garde-Landwehrstamm des Landwehrbataillons Hamm versetzt. Am 10. Februar 1863 wurde er zum Major befördert und zum Kommandanten des Kaiser-Franz-Gardegrenadierregiments Nr. 2 ernannt.

Während des Feldzugs von 1866 nahm er an den Gefechten bei Soor und Alt Rognitz sowie der Schlacht bei Königgrätz teil. Am 20. September 1866 wurde ihm der Kronenorden III. Klasse mit Schwertern verliehen. Am Jahresende 1866 wurde er Oberstleutnant. Im Sommern 1869 wurde er Oberst und Kommandeur des Infanterieregiments Nr. 15.

Während des Feldzugs von 1870/71 war er an den Schlachten von Colombey (E. K. II.) und Gravelotte, an der Belagerung von Metz sowie an den Gefechten bei Jussy, Mercy le Haut, Marrac, Marnay, Bryens und Vorges beteiligt. Im März 1871 wurde ihm das E. K. I. verliehen

Im Oktober 1871 wurde Delitz Kommandeur von Minden in Westfalen. 1873 wurde er zum Generalmajor ernannt. Am 12. Dezember 1874 schied er unter Verleihung des Roten Adlerordens II. KLasse mit Eichenlaub aus dem Militärdienst aus.

Im Dezember 1882 wurde Delitz Mitglied des Kuratoriums des Nationaldanks für Invaliden und Stellvertreter des Präsidiums dieses Kuratoriums für den verstorbenen Generalmajor Frh. von Eberstein.

Am 29. Juni 1845 hatte Delitz zu Sakrow Luise Schöning (* 5. Januar 1826 in Berlin, † 25. Mai 1902 in Bad Grund im Oberharz) geheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Einer davon starb 1870 als Secondelieutenant in einem Lazarett in Frankreich an den Folgen von Verletzungen, die er bei Le Bourget erlitten hatte. Der zweite Sohn, geboren am 23. September 1855, hatte im Garde-Grenadierregiment Nr. 2 als Secondelieutenant gestanden; er wanderte später nach Chile aus.

Eugen von Delitz war ein Neffe von Berend Ludwig von Delitz.

Literatur

  • Kurt Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 9, Hamburg 1941.

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