- Der Angerhof
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Der Angerhof ist ein Gebäude in München, das als Wohngebäude, Bürogebäude, Hotel mit Gastronomie, Dienstleistungsstandort und Parkhaus dient. Der Angerhof ist Firmensitz der Linde AG.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Der Standort der Immobilie ist die Straße Oberanger nahe dem Marienplatz und dem Viktualienmarkt zwischen Münchens ältestem Kloster St.Anna und dem neuen Jüdischen Zentrum am St-Jakobs-Platz. Zu erreichen ist es mit U- und S-Bahn Marienplatz oder U-Bahn Sendlinger Tor.
Architektur
Der Angerhof verbindet in seinem horizontalen Aufbau die klassische Nutzungen für Wohnen, Arbeiten, Ausgehen in der Tradition europäischer Stadthäuser. Im Erdgeschoss gibt es Einzelhandel und Gastronomie, in den Stockwerken darüber liegen Büroräume und in den Ebenen fünf und sechs wurden auf insgesamt 4.000 Quadratmetern Eigentumswohnungen geschaffen - mit drei Metern Raumhöhe und Dachterrassen von bis zu 100 Quadratmetern. Die Architektur spiegelt sich in der technisch aufwendig gestalteten Fassade wieder. Hinter der sandfarbenen Terrakottafassade installierte der Lichtkünstler Ingo Maurer das digital programmierte "Fassadenglühen" aus energieoptimierten LED-Lampen. Für die Öffentlichkeit ist im Angerhof ein 1.000 Quadratmeter großer Innenhof entstanden, der direkt in die ebenfalls neu geschaffene Fußgängerzone am Unteren Anger mündet.
Konstruktion und Daten
Baubeginn war 2005 nach den Plänen der Architekten Prof. Otto Steidle und Johann Spengler. Das Richtfest erfolgte 2007 und die Fertigstellung des Objekts mit einer Größe von ca. 38.000 Quadratmeter Geschoßfläche war 2009. Die Baukosten betrugen ca. 150 Millionen Euro.
Der Platz, an dem heute der Angerhof steht, war in München lange als "städtebauliche Gerümpelhalde" bekannt. Ein nach dem Krieg erbautes Parkhaus blockierte lange Zeit die Entwicklungspläne von Stadtbaurätin Christiane Thalgott. Mit einem großen städtebaulichen Wurf hatte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) nicht vor dem Jahr 2037 gerechnet. Denn, so lange garantierte das Erbbaurecht den Bestand des Parkhauses. Als die Wöhr + Bauer GmbH über ihren Geschäftsführer Wolfgang Roeck um die Jahrtausendwende den Vorschlag machte, das Parkhaus an gleicher Stelle in eine Tiefgarage zu verlegen, war eine Lösung gefunden.[1] Nach dem Architektenwettbewerb für den Angerhof folgte von Juli bis Dezember 2003 daher auch die Planung für den "Boulevard Oberanger" - gemeinsam durch Baureferat, Planungsreferat, Bezirksausschuss (BA) und den Bauträger des Angerhofs, Wöhr + Bauer. Am 17. Februar 2004 entschied sich der BA unter seinem Vorsitzenden Wolfgang Püschel für den Entwurf von "realgrün" Landschaftsarchitekten. Im Mai 2005 stimmte der Stadtrat dem Gesamtkonzept zu.
Besonderheiten
- Bereits kurz nach Baubeginn am Angerhof, im Jahr 2006, sichert sich die Linde Group als Mieter nahezu die gesamten Büroflächen für ihren neuen Unternehmenssitz.
- Der Neubau fand in der Presse ein großes und durchgehend positives Echo. Kritiker begrüßten vor allem die städtebauliche Aufwertung des Areals. Eine Zeit lang galt eine der Penthouse-Wohnungen als „teuerste Wohnung Deutschlands“ und erregte großes Medieninteresse.
- In der Hochgarage der späteren Penthouse-Wohnungen hat die Wöhr+Bauer GmbH zu Münchens 850. Stadtgeburtstag die Ausstellung 32hektar umgesetzt – eine multimediale Schau über das Angerviertel.[2]
- Im Innenhof befindet sich eine spektakulär wirkende Molekül-Skulptur aus Edelstahl. Die Herstellung erfolgte durch die Firma Sandmeir in Rain am Lech.[3] Das größte Element der Skulptur hat einen Durchmesser von über sechs Metern.
- Die neu entstandene Gasse zwischen Jüdischen Zentrum und Angerhof wird von zwei sich drehenden Lichtskulpturen des New Yorker Künstler Keith Sonnier in den Farben rot und blau erleuchtet.
- Die Künstlerin Andrea Schmeing-Häusler versenkte im Kopfsteinpflaster am Angerhof Klangsteine, die mit digitaler Technik echte Kirchenglocken zum Klingen bringen.
Architektur-Preis
Der Angerghof München ist am 12. März 2009 auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes als eines von nur drei Gebäuden für den „MIPIM-Award“ 2009 in der Kategorie „Business Centre" nominiert worden.
Weblinks
- Bericht vom 5. Mai 2008 in der Abendzeitung
- Artikel in der SZ
- Bildergalerie in der SZ
- Bericht in der SZ
Einzelnachweise
- ↑ http://www.woehrbauer.de
- ↑ Link zur Ausstellung
- ↑ www.sandmeir.de
48.13433811.57081Koordinaten: 48° 8′ 4″ N, 11° 34′ 15″ OKategorien:- Gebäude in München
- Erbaut in den 2000er Jahren
- Altstadt (München)
- Linde AG
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