Der Teufel vom Mühlenberg

Der Teufel vom Mühlenberg
Filmdaten
Originaltitel Der Teufel vom Mühlenberg
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1955
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Herbert Ballmann
Drehbuch Kurt Bortfeldt
Anneliese Probst
Produktion DEFA
Musik Joachim Werzlau
Kamera Götz Neumann
Schnitt Liselotte Johl
Besetzung

Der Teufel vom Mühlenberg (Alternativtitel Der steinerne Mühlmann) ist ein deutscher Märchenfilm der DEFA von Herbert Ballmann. Die Handlung beruht auf Sagenmotiven aus dem Harz.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der geldgierige Mühlenbesitzer, dessen Mühle auf einem Berg steht, will die Bauern der Umgebung dazu zwingen, ihr Getreide bei ihm mahlen zu lassen. Da die Waldmühle im Tal jedoch näher liegt und daher von den Bauern genutzt wird, verkleidet er sich mit dem Vogt und dem Dorfschulzen in einer Gewitternacht als Teufel, stiehlt das Mehl der Mühle am Wald und zündet die Waldmühle anschließend an. Kurze Zeit später kehrt er zur lichterloh brennenden Mühle zurück, vorgeblich um den herbeigeeilten Bauern beim Löschen zu „helfen“. Zudem verkündet der Mühlenbesitzer, dass die Waldmühle verhext sei. Zukünftig müssen die Bauern ihr Getreide in der Bergmühle mahlen lassen.

Die Müller der Waldmühle wandern fort. Ihr Sohn Jörg wird vom Vogt angestellt und ihre Magd Anne vom Bergmüller angeworben, will jedoch wie ihre früheren Arbeitgeber in die Welt ziehen. Erst drei Geister, die ihr im Wald begegnen, können sie zur Umkehr bewegen. Sie nimmt das Angebot des Bergmüllers an und tritt in seinen Dienst. Weder Jörg, noch Anne werden bei ihren Dienstherren glücklich, zumal Jörg Anne heimlich liebt.

Die Bauern leiden Not, da ihre Mehlvorräte, wie sie glauben, beim Mühlenbrand vernichtet wurden. Der Bergbauer verkauft ihnen vollkommen überteuertes Mehl. Beim Abfüllen der Portionen entdeckt Anne die gestohlenen Mehlsäcke, die der Müller aus der Waldmühle geholt hatte, bevor er sie anzündete. Anne berichtet den Bauern von ihrer Entdeckung und wird dabei vom Vogt überrascht. Er sperrt sie in das Verlies seiner Burg, die auf einem Nachbarberg der Bergmühle liegt.

Jörg kann sie befreien und gemeinsam fliehen sie von den drei Waldgeistern unterstützt vor ihren Verfolgern. Ihre Flucht endet vor der Ruine der Waldmühle. Auf Anraten der Geister beginnen die beiden mit dem Wiederaufbau der Mühle, an dem sich zunehmend auch die Bauern beteiligen. Als die Erntezeit heran ist, ist die Mühle wiederaufgebaut. Der Bergmüller, der die Bauern daran erinnert, ihr Korn in der nächstgelegenen Mühle mahlen zu lassen, ist zornig, als er erfährt, dass die Waldmühle wieder steht. Gemeinsam mit dem Schulzen und dem Vogt schmiedet er nun neue Pläne. Der Schulze will von Jörg und Anne Pachtzins einnehmen. Können beide nicht zahlen, würde die Mühle ihm gehören. Der gierige Bergmüller erschlägt den Schulzen jedoch, da er sich selbst als Besitzer der Mühle glaubt. Mit dem Vogt zieht er zur Mühle, um den Zins einzutreiben. Die Waldgeister geben Jörg und Anne das benötigte Gold. Da der Bergmüller nicht mit dem Vogt teilen will, lässt er heimlich eine Holzbrücke manipulieren, die zusammenbricht, als der Vogt sie passiert. Die Goldstücke werden nach dieser Tat, bei der der Vogt ums Leben kommt, zu Feuer. Der Bergmüller verwandelt sich zu Stein und ist so noch heute als Warnung im Harz zu finden.

Produktion

Die Steinerne Renne, ein Drehort des Films

Der Teufel vom Mühlenberg wurde in der Umgebung von Wernigerode gedreht. Unter anderem diente die Steinerne Renne westlich von Hasserode als Filmkulisse. Einzelne Außenszenen entstanden auf dem Außengelände der DEFA-Studios in Babelsberg. Das Harzdorf des Films entstand komplett im Studio, da die Kinderdarsteller des Films nicht mit im entfernten Harz drehen durften. Die Trickaufnahmen der Szene, in der der Müller zu Stein wird, wurden von Ernst Kunstmann geschaffen.

Der Film erlebte am 7. April 1955 im Berliner Kino Babylon und dem DEFA-Filmtheater an der Kastanienallee seine Uraufführung. Insgesamt besuchten rund 4,3 Millionen Kinozuschauer den Film[1] und sorgten so für einen großen Erfolg der DEFA.

Kritik

Der Filmdienst schrieb: „Ein schlicht erzählter, von ideologischen Einflüssen nicht freier Film nach einer mittelalterlichen Sage aus dem Harz. Optisch durchaus eindrucksvoll inszeniert und wirkungsvoll gespielt.“[2]

Der Filmbeobachter war weniger kritisch und bescheinigte „eine beachtliche Routine in der Wahl der Landschaft, der Kostümierung, Architektur und nicht zuletzt der ausgezeichneten Trickfotografie.“ Dagegen wurde der Dialog kritisiert, „der zwischen Hans Sachs und sozialistischem Drama schwankt“.[3]

Literatur

  • Der Teufel vom Mühlenberg. In: Eberhard Berger, Joachim Gliese (Hrsg.): 77 Märchenfilme. Ein Filmführer für jung und alt. Henschel Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-362-00447-4, S. 34–37.
  • Der Teufel vom Mühlenberg. In: DEFA-Stiftung (Hrsg.): Die DEFA-Märchenfilme. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-00-032589-2, S. 30–35.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Teufel vom Mühlenberg. In: DEFA-Stiftung (Hrsg.): Die DEFA-Märchenfilme. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2010, S. 33.
  2. Filmdienst-Beschreibung im Kabel-Eins-Filmlexikon
  3. zitiert nach: Ronald M. Hahn/Volker Jansen, Norbert Stresau: Lexikon des Fantasyfilms, München 1985, S. 507

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