- Detlev von Reventlow
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Detlev von Reventlow (Dänisch: Ditlev) (* um 1485; † 12. Mai 1536 in Lübeck) war erster evangelischer Bischof von Lübeck.
Er war der Sohn von Joachim von Reventlow in Rixdorf und Gram (1450–1519) und dessen Frau Armgard Buchwald von Borstel. Er wurde für den geistlichen Stand vorgesehen, aber studierte zunächst Jura. Bereits 1515 begleitete er den Herzog von Schleswig Friedrich I. von Gottorf zur Hochzeit von Christian II. (Dänemark, Norwegen und Schweden) nach Schweden.
Er wurde dann Kanzler des Herzogs und er blieb es auch, als der Herzog König von Dänemark wurde. Ebenfalls für dessen Sohn Christian III. In seiner Eigenschaft als Kanzler konnte er wichtige Verträge schließen, so 1522 den Bordesholmer Vergleich zwischen Friedrich I. und Christian II. (Dänemark, Norwegen und Schweden).
1526 wurde er Propst des Zisterzienserinnen-Klosters Reinbek und Domherr zu Hamburg und Schleswig. 1529 war er Beisitzer des flensburgischen Religionsgesprächs, welches die Ausweisung des Melchior Hofmann und seiner Anhänger zur Folge hatte.
Nachdem die Dänen Lübeck 1535 in der Grafenfehde besiegt hatten, suchte das Lübecker Domkapitel nun mit der Wahl von Reventlow zum Nachfolger des katholischen Bischofs Heinrich Bokholt († 15. März 1535) den Einfluss des dänischen Königs zu begrenzen. Reventlow führte die Reformation im Bistum Lübeck durch, aber starb schon im Frühjahr des Jahres 1536.
Sein Nachfolger wurde der Dompropst zu Schleswig Balthasar Rantzau.
Literatur
- Wilhelm Mantels: Detlev (von Reventlow). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 81 f.
Weblinks
Vorgänger Amt Nachfolger Heinrich III. Bockholt Bischof von Lübeck
1535–1536Balthasar Rantzau
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