Heinrich III. Bockholt

Heinrich III. Bockholt

Heinrich Bockholt (auch: Bokholt, Buchholtz; * 1463 in Hamburg; † 15. März 1535 ebenda) war als Heinrich III. ein deutscher Bischof von Lübeck.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bockholt war der Sohn des Hamburger Gewandschneiders und Ratmannes Eberhard (Ewert) Bockholt und dessen Frau Anna, einer Tochter des Heinrich Arnd († 1467). Er war somit ein Neffe des Dietrich II. Arndes, der keinen unwesentlichen Einfluss auf ihn ausgeübt haben dürfte. Seine Eltern sorgten dafür, dass er sich eine gute Grundbildung erwarb. Er studierte 1478 an der Universität Rostock, wo er sich im Wintersemester das Bakkalaurat und 1481 den Magistergrad der sieben freien Künste erwarb[1]. Ein Rechtsstudium verfolgend begab er sich an die Universität Köln und von dort aus nach Italien.

Finanziell abgesichert durch ein Diakonat in Udine, findet man ihn 1487 an der Universität Bologna[2]. In Italien scheint er sich auch den akademischen Grad eines Doktors der Rechte erworben zu haben. Nachdem er sich einige Zeit in Rom aufgehalten hatte, wo er päpstlicher Familiar und Protonotar wurde, kehrte er nach Deutschland zurück. Hier findet man ihn 1493 als Vikar am Lübecker Dom. Zudem hatte er sich weitere kirchliche Pfründe als Propst in Ratzeburg, als Dekan in Hildesheim, als Vikar in Hamburg[3], als Archidiakon in Stapel [4]und 1508 als Dompropst in Lübeck erworben.

Am 19. Juni 1523 wurde er vom Lübecker Domkapitel zum Bischof gewählt. Nachdem er am 31. August 1523 seine päpstliche Bestätigung erhalten hatte, wurde er am 6. März 1524 in das Amt eingeführt. Noch im Jahr seines Amtsantritts wirkten auf sein Bistum die Ereignisse der Reformation. Als vehementer Vertreter der katholischen Kirche versuchte er die aufkeimende lutherische Lehre zu bekämpfen, konnte jedoch keinen Erfolg in diesem Kampf verbuchen. Nachdem Johannes Bugenhagen dann auch noch die evangelische Lübecker Kirchenordnung einführte, verlor der Bischof zusehends an Einfluss in Lübeck und zog sich vollständig nach Eutin zurück. Als Ende Mai 1534 die Lübecker Eutin angriffen, floh er nach Hamburg, wo er ein Jahr später an einer Vergiftung verstarb[5].

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Schäfer: Register zur Matrikel der Universität Rostock.Bd. 1: Personen- und Ortsregister A-O, S. 121 Rostock 1919 (Online)
  2. Knod:Deutsche Studenten in Bologna (1289-1562): Biographischer Index zu den Acta nationis germanicae Universitatis Bononiensis.
  3. Johann Martin Lappenberg Hamburgische Chroniken: in niedersächsischer Sprache Hamburg 1861 S. 582
  4. Gottlieb Matthæus, Karl Masch: Geschichte des Bisthums Ratzeburg. Lübeck 1838
  5. Hans Nicolai Andreas Jensen,Andreas Ludwig Jakob Michelsen: Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte - nach hinterlassenen Handschriften. Kiel 1877, Band 3, S. 79


Vorgänger Amt Nachfolger
Johannes VIII. Grimholt Bischof von Lübeck
15231535
Detlev von Reventlow

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