- Deutschland (1953)
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Deutschland Kein Bild vorhanden Schiffsdaten Flagge: Deutschland Reederei: Deutsche Bundesbahn Indienststellung: 9. Mai 1953 Außerdienststellung: 22. Juni 1972 Bauwerft: Howaldtswerke-Deutsche Werft, Kiel, Baunummer 980 Verbleib: abgebrochen in Griechenland Technische Daten Vermessung: 3.863 BRT Länge (Lüa): 114,6 m Breite: 17,7 m Tiefgang: 4,7 m Schiffsantrieb: 2 MAN Dieselmotoren mit gesamt 5.500 PS Reisegeschwindigkeit: 16 kn Nutzbare Gleislänge: 256 m (3 Gleise) Kapazität: 10 Reisezugwagen oder 24 Güterwagen oder 120 Pkw
1.200 FahrgästeDie Deutschland war eine kombinierte RoRo- und Eisenbahnfähre der Deutschen Bundesbahn (DB), die von 1953 bis 1963 auf der Fährverbindung Großenbrode–Gedser und danach bis 1972 auf der Vogelfluglinie eingesetzt war.
Inhaltsverzeichnis
Bau und Ablieferung
Im Mai 1951 gab die DB bei der Howaldtswerke-Deutsche Werft eine Dreigleisfähre in Auftrag, um den Fährverkehr auf der Linie Großenbrode ↔ Gedser mit einem eigenen Schiff zu verstärken. Der Neubau wurde am 21. Februar 1953 auf den Namen Deutschland getauft und am 9. Mai 1953 von Bundespräsident Theodor Heuss feierlich in Dienst gestellt.
Einsatz
Das bereits seit Juli 1951 auf der Linie eingesetzte Fährschiff Danmark der Dänischen Staatsbahnen (DSB) trajektierte nur Güterwagen und Kraftfahrzeuge. Mit dem Einsatz der Deutschland wurden nicht nur die täglichen Abfahrten verdreifacht, sondern auch der Transport von Reisezügen aufgenommen. Als erster Zug wurde der "Skandinavien-Italien-Express" vom Großen Belt auf die neue Fährverbindung verlegt. Es folgten der "Alpen-Express" und der schnelle "Kopenhagen-Express".
Nach dem Bau der Fehmarnsundbrücke und der Fährhäfen Puttgarden und Rødby Færge wurde die Fährverbindung auf die neue und kürzere Vogelfluglinie verlegt. Die Deutschland lief am 14. Mai 1963 das letzte Mal aus Großenbrode aus und von Gedser kommend das erste Mal in Puttgarden ein.
Auf Grund des rasant steigenden Verkehrsaufkommens entschloss sich die DB bereits 1969 für einen Ersatz. Als die neue Deutschland am 23. Juni 1972 den Fährbetrieb aufnahm, hatte die alte Deutschland in den 19 Jahren ihres Einsatzes mehr als 6 Millionen Fahrgäste befördert.
Zwischenfälle
Ein Ausfall der Maschinenanlage zwang die Deutschland am 3. September 1953 acht Stunden lang in der sturmgepeitschten Ostsee zu ankern und am 15. Oktober 1956 brach vor dem Einlaufen in Gedser die Kurbelwelle eines Dieselmotors.
Am 11. November 1957 lief die Deutschland bei Nordost-Sturm vor der Hafeneinfahrt von Großenbrode auf Grund und konnte erst nach 42 Stunden freigeschleppt werden.[1]
Zu einer Kollision mit dem Küstenmotorschiff Denia kam es am 4. Juli 1965 als beide Schiffe gleichzeitig in den Hafen von Rødby einlaufen wollten. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Seerecht unterschiedlich ausgelegt und erst die Untersuchung durch das Seeamt führte dazu, dass eine eindeutige Vorfahrtsregelung zugunsten der Fährschiffe geschaffen wurde.
Der schwerste Zwischenfall ereignete sich am 23. Juli 1969 als die Deutschland im dichten Nebel mit der Puttgardener Ostmole kollidierte. Besatzung und Fahrgäste wurden ohne Vorwarnung durch die Decks geschleudert und mehrere Personen wurden so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Verbleib
Die Deutschland war zum Zeitpunkt der Außerdienststellung noch in einem ausgezeichneten Zustand. Nach mehreren Verkaufsgesprächen wurde sie im November 1972 für 9 Millionen Deutsche Mark an die griechische Costas Spyou Latsis nach Piräus verkauft und pendelte danach als Renetta und ab 1977 unter einem neuen Eigner als Nisos Rodos zwischen Piräus und der Insel Rhodos.
Am 25. Juli 1978 geriet das Schiff auf einer Nachtfahrt nach Rhodos mit 110 Passagieren und 58 Besatzungsmitgliedern an Bord durch eine Kurbelwannenexplosion in Brand. Eigene Löschversuche blieben erfolglos und so brannte das Schiff mit 28 Lkw und 18 Pkw an Bord völlig aus. Alle Personen an Bord konnten durch zwei zur Hilfe geeilte Schiffe gerettet werden. Die ausgebrannte Fähre wurde zunächst in Piräus aufgelegt und ab September 1979 bei Nafpe SA in Perama abgewrackt.
Einzelnachweise
- ↑ Die Havarie von Großenbrode (abgerufen am 16. September 2010)
Weblinks
- Informationen zur Fährverbindung Großenbrode – Gedser (abgerufen am 15. September 2010)
- Informationen zur Vogelfluglinie (abgerufen am 15. September 2010)
- Ein Pionier der Vogelfluglinie (abgerufen am 16. September 2010)
Literatur
- Günther Meier: Die Vogelfluglinie und ihre Schiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1988, ISBN 3-7822-0441-7
- Carsten Watsack: Puttgarden-Rødby Die Geschichte der Vogelfluglinie, Verlag Deutsche Fährschiffpublikationen, Edition Ostseeland 2000, ISBN 3-8311-0357-7
Kategorien:- Schiff (Deutsche Bundesbahn)
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