- Wellküren
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Die Wellküren sind eine seit dem Jahr 1986 aus drei Schwestern bestehende bayerische Volksmusik- und Kabarett-Gruppe, die der Neuen Volksmusik zuzurechnen ist.
Inhaltsverzeichnis
Die Gruppe
Die Gründerinnen Moni, Vroni und Burgi entstammen der 17-köpfigen Volksmusikantenfamilie des Dorfschullehrers Hermann Well aus Günzlhofen, die auch die Biermösl Blosn und die Well-Buam hervorgebracht hat. Ab 1986 feierten sie Erfolge auf Kleinkunstbühnen mit Dreigesang, Harfe, Gitarre, Saxophon und Nonnengeige. Mit der Kabarettistin Maria Peschek starteten sie im Jahr 1987 ihr erstes gemeinsames Programm Jetz schau ma mal, na seng’ ma’s scho im Lokal der Münchner Lach- und Schießgesellschaft.
Das spezielle Talent der Wellküren bei ihren Programmen ist, in harmlos scheinendem traditionellen bayerischem Gesang eine breite und aktuelle Themenpalette, bei manchen Widrigkeiten im Haushalt angefangen über die Beziehungen zwischen den Geschlechtern bis zu den politischen Zuständen in Bayern, witzig und hintergründig zu verpacken und schrecken dabei auch nicht vor Feldern wie Verhütung oder Gammelfleisch zurück, die in der überlieferten Volksmusik, die sie allerdings ebenso beherrschen, schlecht denkbar sind.
Nach ihren Konzerten berichtet die Presse regelmäßig von vergnüglicher satirischer Unterhaltung, begeistertem Publikum, aber auch von „tobenden Sälen“.
Nach 18 Bühnenjahren verabschiedete sich Schwester Vroni 2005 von den Wellküren. Ihre Nachfolgerin wurde ihre Schwester Bärbi, die neue Besetzung trat erstmals 2005 mit dem Programm Stubenmusik macht süchtig auf die Bühne.
In ihrer langjährigen Laufbahn haben die Wellküren bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Für ihre Verdienste um den Bairischen Dialekt wurde ihnen im Jahr 2008 nach Alfred Reisinger (2005), Benedikt XVI. (2006) und Hans-Jürgen Buchner (Haindling) (2007) die Nordbairisch-Mittelbairische Sprachwurzel verliehen, womit sie die ersten weiblichen Preisträger sind.
Besetzung
- Notburga (Burgi) Well: Gesang (Alt), Gitarre, Diatonische Harmonika, Posaune und Nonnentrompete
- Barbara (Bärbi) Well-Pixis: Gesang (Sopran), Harfe und Nonnentrompete
- Monika (Moni) Well-Hösl: Gesang (3. Stimme), Hackbrett, Saxophon, Diatonische Harmonika und Nonnentrompete
Zitate
- Über die Wellküren
- Mit losem Mundwerk und enormer Musikalität legte das Trio einen Spagat zwischen Putzlappen und Politik hin, der nur von wenigen deutschen Unterhaltungskünstlern in dieser Professionalität dargeboten wird.
Passauer Neue Presse vom 27. Oktober 2003
- Die Wellküren folgen keinem festen Schema, außer dass sie zuverlässig und auf höchstem Niveau bayerisches Volksmusik-Kabarett aus Frauen-Perspektive bieten und damit einzigartig in Deutschland sind.
Der Spiegel vom 5. Juli 2004
- Das Programm der Wellküren würde man im Weinbau „Ausbruch“ nennen und damit folgende Eigenschaften ausdrücken: saftig, erlesen und an Qualität kaum zu überbieten. Fügt man noch hinzu: erfrischend, respektlos, hinterkünftig, manchmal auch schrill, rotzfrech und mitunter ein wenig frivol, so hat man die Mischung charakterisiert, der die Schwestern der „Biermösl Blosn“ ihren Erfolg verdanken.
Süddeutsche Zeitung vom 29. September 2006
- Von den Wellküren
- Gib AIDS keine Chance – Stubenmusik schützt
Diskografie
- 1992: Alles Natur (Trikont)
- 1996: Auf da Roas (Mood Records)
- 1999: Wellness (Mood-Records)
- 2003: Das Mensch (Mood Records; mit Karl Well von den Well-Buam, Michael von der Biermösl Blosn und den Kindern von Stopherl von derselben Gruppe)
- 2006: Forever
- 2010: Ludwig Thomas Heilige Nacht
- 2011: Beste Schwestern – 25 jahre Wellküren (Well Musik; Bundle: CD + DVD + 80-seitige Buchchronik)
Programme
- 1986: Andere bayerische Lieder
- 1987: Jetz schau ma mal, na seng’ ma’s scho
- 1988: Hojotoho, mia san wieder do
- 1991: Alles Natur
- 1995: Auf da Roas
- 1998: Wellness
- 2001: Jessas
- 2004: Stubenmusik macht süchtig
- 2006: Forever
- 2009: Beste Schwestern
Auszeichnungen
- 1987: tz-Rose (München)
- 1988: Künstler-Förderpreis der Otto Sprenger-Stiftung (Hamburg)
- 1993: Ravensburger Kupferle
- 2004: Ernst-Hoferichter-Preis (München)
- 2004: Preis der deutschen Schallplattenkritik
- 2008: Nordbairisch-Mittelbairische Sprachwurzel (Straubing)
- 2009: Tobi-Reiser-Preis (verliehen an die Familie Well)
Weblinks
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