- Die arme Jenny
-
Filmdaten Originaltitel Die arme Jenny Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1912 Stab Regie Urban Gad Drehbuch Urban Gad Produktion Deutsche Bioscop
für PAGUKamera Guido Seeber Besetzung - Asta Nielsen: Jenny
- Leo Peukert: Eduard Reinhold
- Hans Staufen: Fritz Hellmann
- Emil Albes: Werkmeister Schmidt
- Paula Helmert: Schmidts Frau
- Bertha Klein: Trude, Jennys Schwester
- Ferdinand Richter: Kommis im Modeladen
- Berthold Weiss: Kellner
- Max Obal
- Bruno Lopinski
- Lene Voss
Die arme Jenny ist ein deutsches Stummfilmdrama in drei Akten von Urban Gad aus dem Jahr 1912.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die 29-jährige Jenny, Tochter des rechtschaffenen, aber armen Werkmeisters Schmidt, trifft beim Treppenputzen den reichen Eduard Reinhold. Er flirtet mit ihr und gibt ihr seine Visitenkarte, auf die er Zeit und Ort für ein Stelldichein geschrieben hat. Mithilfe ihrer Schwester kann sie sich aus dem Haus stehlen. Eduard umgarnt sie, führt sie groß aus und lässt sie auf ein Leben als Dame an seiner Seite hoffen. Als ihr Vater von ihrem Rendezvous erfährt, verstößt er sie. Die unerfahrene Jenny wiederum muss erkennen, dass ihr Geliebter ein Lebemann und Schürzenjäger ist, der sie nie als ebenbürtig ehelichen würde. Jenny verfällt in Depressionen.
Sie muss sich, da fern der Familie, ihr Geld nun als Tänzerin in einem zwielichtigen Lokal verdienen, später sogar als Prostituierte. Als sie von der Verlobung ihres früheren Geliebten erfährt, plant sie ihren Selbstmord. Einen begonnenen Abschiedsbrief zerreißt sie. Ein letztes Mal fährt Jenny zum Haus ihrer Eltern und zieht anschließend so lange durch die Winternacht, bis sie erschöpft im Schnee zusammenbricht.
Produktion
Die arme Jenny wurde innerhalb einer Woche im Sommer 1911 im Bioscop-Atelier in Berlin gedreht. Es war nach Der schwarze Traum, In dem großen Augenblick, Zigeunerblut, Der fremde Vogel, Die Verräterin und Die Macht des Goldes der siebente von acht Filmen der Asta Nielsen/Urban Gad-Serie 1911/12. Die Bauten des Films schuf Robert A. Dietrich.
Die Zensur belegte Die arme Jenny am 31. Januar 1912 mit einem Verbot für Kinder. Ausschlaggebend waren dabei Schlägerei- und Liebesszenen im 1. und 2. Akt.[1] Am 2. März 1912 erlebte der Film seine Premiere. Unter dem Titel Proletarpigen lief er in Dänemark und wurde im April 1912 in Frankreich unter dem Titel Pauvre Jenny aufgeführt.[2]
Die Originallänge des Films betrug 858 Meter. Erhaltene kürzere Kopien befinden sich im Besitz des Bundesarchiv-Filmarchivs, des Danske Filminstituts und der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.[3]
Literatur
- Die arme Jenny. In: Ilona Brennicke, Joe Hembus: Klassiker des deutschen Stummfilms 1910–1930. Goldmann, München 1983, ISBN 3-442-10212-X, S. 175.
- Die arme Jenny. In: Karola Gramann, Heide Schlüpmann (Hrsg.): Nachtfalter. Asta Nielsen, ihre Filme. Band 2 der Edition Asta Nielsen. 2. Auflage. Verlag Filmarchiv Austria, Wien 2010, ISBN 978-3-902531-83-4, S. 63–69.
- Die arme Jenny. In: Renate Seydel, Allan Hagedorff (Hrsg.): Asta Nielsen. Ihr Leben in Fotodokumenten, Selbstzeugnissen und zeitgenössischen Betrachtungen. Henschelverlag, Berlin 1981, S. 61–63.
Weblinks
- Die arme Jenny in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die arme Jenny bei filmportal.de
- Die arme Jenny beim Danske Filminstitut
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis verbotener Films nach dem „Königlich preußischen Zentral-Polizei-Blatt“ vom 1.–7. Februar. In: Lichtbild-Theater, Nr. 6, 8. Februar 1912.
- ↑ Heide Schlüpmann, Eric de Kuyper, Karola Gramann, Sabine Nessel, Michael Wedel (Hrsg.): Unmögliche Liebe. Asta Nielsen, ihr Kino. Band 1 der Edition Asta Nielsen. 2. Auflage. Verlag Filmarchiv Austria, Wien 2010, ISBN 978-3-902531-83-4, S. 426.
- ↑ Heide Schlüpmann, Eric de Kuyper, Karola Gramann, Sabine Nessel, Michael Wedel (Hrsg.): Unmögliche Liebe. Asta Nielsen, ihr Kino. Band 1 der Edition Asta Nielsen. 2. Auflage. Verlag Filmarchiv Austria, Wien 2010, ISBN 978-3-902531-83-4, S. 465.
Kategorien:- Filmtitel 1912
- Deutscher Film
- Schwarzweißfilm
- Stummfilm
Wikimedia Foundation.