- Dieter Sadowski
-
Dieter Sadowski (* 27. Juni 1946 in Coburg) ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Direktor des Instituts für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) an der Universität Trier mit dem Arbeitsgebiet der international vergleichenden Personalökonomie und Arbeitspolitik.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Sadowski hat an den Universitäten Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Stanford University (USA), University of New England (Australien), Universität Wien, Ocean University of China und in Florida sowie am Laboratoire d'Économie et de Sociologie du Travail in Aix-en-Provence gearbeitet. 1997 wurde er zum Honorarprofessor der Ocean University of China und 2004 zum Ehrenprofessor der Universität Lubumbashi (UNILU) im zentralafrikanischen Staat Kongo ernannt. Er war 1999/2000 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und hat im WS 2002/03 am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz gearbeitet. Sadowski ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Sadowski ist Gutachter für die Europäische Gemeinschaft und für Bundes- und Landesministerien sowie für mehrere Zeitschriften. Er ist Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung in Nürnberg sowie Mitherausgeber der Mitteilungen für die Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit. Seit 1988 war er wirtschaftswissenschaftlicher Direktor des Instituts für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG). Von 1989 bis 1991 war er Vorsitzender des Bildungsökonomischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik, von 1993 bis 1999 Mitglied des Vorstands der German Industrial Relations Association und von 1999 bis 2000 Mitglied des Vorstandes des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft. Seit 1996 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.
Ab 1987 war er Vorstandsmitglied der Caritas Trägergesellschaft Trier und geriet dadurch in den Sog der „Doerfert-Affäre“. Sadowski sagte vor Gericht gegen Doerfert aus und blieb juristisch unbehelligt.[1]
Internationale Kooperationsprojekte mit der London School of Economics, der University of Warwick sowie osteuropäischen und chinesischen Instituten sind regelmäßiger Teil seiner Arbeit, ebenso die Ausbildung von Studenten aus Belgien, England, Frankreich, Italien und Deutschland im Aufbaustudiengang „Master Européen en Sciences du Travail“ (MEST).
Sadowski ist zusammen mit David Marsden, Walther Müller-Jentsch, Jörg Sydow, Franz Traxler und Hansjörg Weitbrecht Mitbegründer und Mitherausgeber der Zeitschrift „Industrielle Beziehungen“ sowie Mitherausgeber und seit 2005 federführender Herausgeber der „Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung“ (sog. Braune Reihe) für Habilschriften und herausragende Dissertationen des Gabler Verlags.
Nach drei Jahrzehnten an der Universität Trier wurde Sadowski 2011 emeritiert.
Schriften
- Personalökonomie und Arbeitspolitik, Schaeffer-Poeschel, Stuttgart 2002. ISBN 3-7910-1834-5
- (Hrsg. mit Otto Jacobi) Employers' Associations in Europe: Policy and Organisation. Nomos, Baden-Baden 1991. ISBN 3-7890-2521-6
- Performancemanagement in der öffentlichen Verwaltung – eine unlösbare Aufgabe? In: Die Verwaltung 37 (2004)3: 377-399 (zus. mit M. Schneider)
- Arbeitsrecht zwischen Markt und gesellschaftspolitischen Herausforderungen: Differenzierung nach der Unternehmensgröße? In: Verhandlungen des 65. Deutschen Juristentages Band II/1. Bonn 2004. München 2004, N 93–N 107
- Organisationskapital. In: Ökonomie und Gesellschaft. Jahrbuch 20: Sozialkapital – eine (un)bequeme Kategorie. Marburg: Metropolis 2008, 179–209 (zus. mit Oliver Ludewig, IAB)
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Lintz: Spezialist für akademischen Nachwuchs, Trierischer Volksfreund, 29. Juni 2011
Weblinks
Wikimedia Foundation.