Diethard

Diethard

Diethard (auch Thiethard) († 13. September 954) war von 928 bis 954 Bischof von Hildesheim.

Leben

Er soll Mönch im Kloster Hirsau gewesen sein, ehe er 927 Abt in Hersfeld wurde. Nach dem Tod von Bischof Sehard wurde er vom König Heinrich I. zum Bischof von Hildesheim gemacht. Er blieb stets Anhänger des Königshauses. Auf dem Nationalkonzil von Erfurt 932 war er vermutlich wegen der Bedrohung seines Bistums durch die Ungarn nicht vertreten. Aber 937 nahm er an dem Hoftag zu Magdeburg teil. Nach der Verbannung von Herzog Eberhard von Franken wurde dieser in das Bistum Hildesheim zur Bewachung überführt.

Papst Agapet verpflichtete Thiethard, Erzbischof Adaldag von Hamburg bei der Mission der nordischen Länder zu unterstützen. Inwieweit dies praktische Auswirkungen hatte, ist nicht klar. Im Jahr 948 nahm er an der Generalsynode in Ingelheim teil. Er hat 933 die Äbtissin Wendelgard des Stiftes Gandersheim ordiniert. Auch hat er die Gründung der Marienkirche im Stift Gandersheim unterstützt und diese geweiht. Seine über die geistliche Beaufsichtigung hinausgehenden Interessen am Stift Gandersheim führten zur Erteilung eines päpstlichen Privilegs von 948, das die Unabhängigkeit von Gandersheim garantierte. Bischof Thiethard hat sich dem gebeugt und nur noch die kirchenrechtliche Aufsicht über Gandersheim beansprucht. Auch der Übertragung der Reichsunmittelbarkeit auf das Kanonissenstift Ringelheim hat er sich nicht widersetzt. Die Gründung dieser Einrichtung ist nicht ganz klar. Teilweise wird sie in die Zeit Tiethards etwa 932 oder 940, teilweise aber auch in die Zeit seiner Vorgänger datiert. Er soll für den Hochaltar des Domes ein goldenes edelsteingeschmücktes Antependium gestiftet haben.

Literatur

Vorgänger Amt Nachfolger
Sehard Bischof von Hildesheim
928954
Othwin
Diethart I. Abt von Hersfeld
927-928
Burchard



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Diethard Nickel — (* 2. März 1939 in Berlin) ist ein deutscher Altphilologe und Medizinhistoriker. Nickel wurde 1968 an der Humboldt Universität zu Berlin promoviert, wo er sich 1986 auch habilitierte, und war neben Jutta Kollesch und Gotthard Strohmaier… …   Deutsch Wikipedia

  • Diethard Hellmann — Diethard Hellmann, 1953 …   Deutsch Wikipedia

  • Diethard Hellmann — in 1953 …   Wikipedia

  • Diethard Zils — (* 1935 in Bottrop, Westfalen) ist ein Priester und Dominikaner. Er ist auch bekannt als Textdichter und Übersetzer neuer geistlicher Lieder, die zum Teil in das katholische Gesangbuch Gotteslob (GL) wie auch in protestantische Gesangbücher wie… …   Deutsch Wikipedia

  • Diethard (Osnabrück) — Diethard (auch Dethard, Detmar; † 1137) war von 1119 bis 1137 Bischof von Osnabrück. Leben Er war Dompropst in Osnabrück. Nach dem Tod seines Vorgängers mitten im sächsischen Aufstand von Lothar von Süpplingenburg wurde Diethard unter dem Schutz… …   Deutsch Wikipedia

  • Diethard Finkelmann — (* 15. Juli 1941 in Potsdam) ist ein ehemaliger deutscher Handballspieler. 1966 wurde er mit deutschen Mannschaft Weltmeister im Feldhandball. Finkelmann spielte bei den Reinickendorfer Füchsen Berlin. Im Juni 1971 wurde er vom Hamburger SV… …   Deutsch Wikipedia

  • Diethard Urbansky — 2011 Diethard Urbansky (* 12. Mai 1958 in Olsberg) ist ein deutscher Koch. Werdegang Nach der Ausbildung von 1976 bis 1979 in Brilon durchlief Urbansky verschiedene Positionen in Hotels in Prien, Oberstdorf …   Deutsch Wikipedia

  • Diethard Finkelmann — (born July 15, 1941) is a former West German handball player who competed in the 1972 Summer Olympics. In 1972 he was part of the West German team which finished sixth in the Olympic tournament. He played five matches and scored one goal.[1]… …   Wikipedia

  • Diethard von Koenigsmarck — Diethard Harrold Otto Leberecht Graf von Koenigsmarck (* 30. Januar 1923 in Radem, Landkreis Regenwalde; † 11. Juni 2010 in München) war ein deutscher Unternehmer. Werdegang Diethard von Koenigsmarck entstammte dem preußischen Adelsgeschlecht… …   Deutsch Wikipedia

  • Diethard Schinzel — (* 8. April 1942 in Deutsch Liebau, Sudetenland) ist ein deutscher Rechtsanwalt und ehemaliger Verwaltungsbeamter. Er war ab 1980 Stadtdirektor und ab 1999 berufsmäßiger Stadtrat in Rosenheim. Leben Schinzel studierte an der Ludwig Maximilians… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”