- Diskrete Teilmenge
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Diskretheit (lat. discretus „unterschieden“, „getrennt“) bezeichnet allgemein eine räumliche oder zeitliche Trennung von Objekten oder Ereignissen. In der Mathematik spricht man von diskreten Räumen, wenn sich die Punkte der Räume durch Umgebungen trennen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Teilmengen des euklidischen Raums
Diskrete Teilmengen der reellen Zahlen
In der Mathematik wird eine Teilmenge M der reellen Zahlen als diskrete Teilmenge bezeichnet, wenn es zu jedem Element ein offenes Intervall gibt, das außer x kein weiteres Element von M enthält. Die Elemente einer diskreten Menge sind anschaulich voneinander isoliert, getrennt.
Zum Beispiel ist die Menge der ganzen Zahlen eine diskrete Teilmenge der reellen Zahlen. Die rationalen Zahlen sind dagegen nicht diskret, denn z. B. für die Zahl 0 gibt es kein offenes Intervall, das außer 0 keine weiteren Brüche enthält.
Diskretheit bedeutet nicht, dass es zwischen je zwei Elementen einer diskreten Menge nur endlich viele Elemente geben muss. Zum Beispiel ist die Menge eine diskrete Teilmenge: Für jedes Element 1 / n gibt es das offene Intervall ]1 / (n + 1),1 / (n − 1)[, das aus M nur 1 / n enthält; analoges gilt für die Elemente − 1 / n. Zwischen -1 und 1 liegen jedoch unendlich viele Elemente von M.
Diskrete Teilmengen in höheren Dimensionen
Analog bezeichnet man als diskret, wenn für alle eine offene Umgebung in existiert, die außer x kein weiteres Element von M enthält. Äquivalent ist die Forderung, dass M keinen Häufungspunkt enthält.
Diskreter metrischer Raum
Ein metrischer Raum, dessen Metrik die Gestalt d(x, y) = 1 für x ≠ y hat, heißt diskreter metrischer Raum.
Eigenschaften
Ein diskreter metrischer Raum ist vollständig und auch als topologischer Raum diskret.
Ein metrischer Raum, der als topologischer Raum diskret ist, muss allerdings nicht die diskrete Metrik besitzen, und auch nicht vollständig sein. Zum Beispiel ist die im Abschnitt "Diskrete Teilmenge der reellen Zahlen" angegebene Menge M = {-1/n, 1/n | n in N} ein diskreter topologischer Raum, aber der Grenzwert 0 der Cauchyfolge (1, 1/2, 1/3, ...) liegt außerhalb von M.
Diskrete Teilmenge eines topologischen Raums
Man verallgemeinert den Begriff des isolierten Punktes auf topologische Räume durch folgende Definition:
Ein Punkt x des topologischen Raumes X heißt isolierter Punkt, wenn die einelementige Menge {x} offen ist.
Ein isolierter Punkt hat also eine Umgebung, "in der er allein ist". Mit diesem Begriff verallgemeinert man nun den Begriff der diskreten Teilmenge:
Ein topologischer Raum heißt diskreter topologischer Raum, wenn jeder seiner Punkte isoliert ist.
Eigenschaften
In einem diskreten topologischen Raum ist jede Teilmenge offen.
Eine Funktion von einem topologischen Raum, deren Bildmenge diskret ist, ist genau dann stetig, wenn sie lokal konstant ist.
Jede Funktion, deren Definitionsbereich diskret ist, ist stetig.
Literatur
- Boto von Querenburg: Mengentheoretische Topologie. 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-67790-9 (Springer-Lehrbuch).
Kategorie:- Mengentheoretische Topologie
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