- Doris Groth
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Doris Groth, geb. Finke (* 22. Mai 1830 in Bremen; † 19. Januar 1878 in Kiel) war die Ehefrau des Dichters Klaus Groth.
Doris (Dorothea Marie Louise) war das älteste von acht Kindern des Bremer Weinhändlers Albert Dietrich Finke (1803–1879) und dessen Ehefrau Martha Wilhelmine geb. Faber (1809–1856). Die wohlhabenden Eltern wohnten in der Contrescarpe 43, in einer bevorzugten Wohngegend für reiche Bremer außerhalb der Wallanlagen und besaßen daneben den Landsitz Finkenhof in Vegesack. Drei Jahre lang ersetzte Doris ihren Geschwistern die früh gestorbene Mütter.
Am 20. Februar 1859 verlobte sich Doris Finke mit Klaus Groth. Dieser berichtete Alwine Wuthenow darüber zwei Wochen später: [1]
„.. jetzt hat ein Ereignis in mein Leben eingegriffen, so schön, so von Gottes lieber Hand geleitet, daß es mich treibt, gerade Ihnen es nicht bloß durch eine Karte anzuzeigen, so wenig Zeit ich auch habe. Ich habe ein geliebtes anmutiges frommes heiteres geistvolles Wesen als mein errungen. Ich weiß, daß Sie teilnehmen an meinem Glück, da Sie den Ernst und die Entsagung aus meinen Poesien kennen.“
Am 24. August 1859 heirateten Doris Finke und Klaus Groth und sie zog einen Monat später zu ihrem Ehemann nach Kiel in eine Mietwohnung in Bahnhofsnähe. Im September 1860 wurde Sohn Detmar, im Juni 1863 Sohn Albert († 1929 in Chile) und im April 1865 Sohn Karl († 1920) geboren. 1865 ließ sich die Familie ein eigenes Haus am Schwanenweg bauen. Am 26. März 1866 starb Sohn Detmar. Im Oktober 1866 wurde das letzte Kind, Sohn August († 1889) geboren.
Als der Vater von Doris Groth durch den Deutsch-Französischen Krieg sein Vermögen verlor, fiel auch für Familie Groth die Hälfte der Einnahmen weg. Doris musste Haustöchter aufnehmen und unterrichtete sie, um das Familieneinkommen aufzubessern. Ab 1872 erkrankte Doris Groth an Lungenkatarrh. Um Genesung zu finden, reiste die Familie 1876 nach Menton an der französischen Riviera. Doch war der Winter dort ausnahmsweise sehr hart und brachte keine Heilung. Wieder nach Kiel zurück gekehrt, starb Doris Groth wenig später an dieser Krankheit.
Literatur
- Hermann Krumm: Klaus Groths Briefe an seine Braut Doris Finke. Braunschweig 1910.
- Elvira und Joachim Hartig: Wohin das Herz uns treibt. Die Tagebücher der Doris Groth geb. Finke. Heide 1985. ISBN 3-8042-0336-1.
Fußnoten
- ↑ Eberhard Schmidt: Briefwechsel zwischen Alwine Wuthenow und Klaus Groth. Büro + Service Verlag Angelika Bruhn, Rostock 2006, S. 71f.. ISBN 978-3-89954-244-8.
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