- Drachenköpfe (Pflanzen)
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Drachenköpfe Türkischer Drachenkopf (Dracocephalum moldavica)
Systematik Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Unterfamilie: Nepetoideae Tribus: Mentheae Untertribus: Nepetinae Gattung: Drachenköpfe Wissenschaftlicher Name Dracocephalum L. Die Drachenköpfe (Dracocephalum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie kommen hauptsächlich in Asien vor.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Drachenköpfe sind meist ausdauernde, seltener einjährige krautige Pflanzen. Der Stängel ist aufrecht oder niederliegend. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind an der Basis lang gestielt, weiter oben sind sie gestielt oder sitzend, gefiedert und ganzrandig. [1]
Die Scheinquirle sind in dichten Köpfchen oder Ähren angeordnet, oder liegen weiter auseinander. Die Tragblätter sind meist scharf gesägt oder stachelig und nur selten ganzrandig. Der Kelch ist röhrig oder glockig-röhrig, stark oder leicht gebogen, 15-aderig, zweilippig und fünfzähnig. Die Zähne sind fast gleich, manchmal ist der mittlere Zahn der oberen Lippe breiter als die benachbarten Zähne. Die Kante der Einschnitte zwischen den Zähnen ist verdickt. Die Krone ist zweilippig und blau-lila, pink, violett oder seltener weiß gefärbt. An der Basis ist sie verengt, an der Kehle geweitet. Die Oberlippe ist stark oder leicht gebogen. Die Unterlippe ist dreilappig wobei der mittlere Lappen der größte ist. Es sind vier Staubblätter vorhanden, die beiden hinteren sind länger als die beiden vorderen. Die Staubbeutel sind kahl oder selten behaart. Die Spitze der Griffel ist gleichmäßig zweigeteilt.[1]
Die Nüsschen sind länglich, glatt und manchmal klebrig.[1]
Verbreitung
Die Gattung Dracocephalum kommt hauptsächlich in alpinen und semiariden Gebieten des gemäßigten Asiens vor, daneben sind einige Arten auch in Europa und je eine in Nordamerika und Nordafrika heimisch. In China gibt es etwa 35 Arten.[1]
Systematik
Die Erstveröffentlichung der Gattung Dracocephalum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 594–596. Typusart ist Dracocephalum moldavica L..[2] Synonyme für Dracocephalum L. sind Fedtschenkiella Kudr. und Moldavica Fabr..[3]
Die Gattung Dracocephalum gehört zur Untertribus Nepetinae aus der Tribus Mentheae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)[4]. Nah verwandt ist die Gattung Nepeta L.[1].
Die Gattung Dracocephalum umfasst etwa 70 Arten (Auswahl):[1][3]
- Argun-Drachenkopf (Dracocephalum argunense Fisch. ex Link): Dieser Drachenkopf ist im nordöstlichen Asien beheimatet.
- Österreichischer Drachenkopf (Dracocephalum austriacum L.): Er ist im warmgemäßigten Europa in den Pyrenäen und den Alpen bis zur westlichen Ukraine sowie im Kaukasus und der Nordost-Türkei beheimatet.
- Dracocephalum bipinnatum Rupr.: Er ist im südöstlichen Zentralasien, dem nordwestlichen China und Indien verbreitet.
- Kaukasischer Drachenkopf (Dracocephalum botryoides Steven): Er ist im Kaukasus beheimatet.
- Dracocephalum breviflorum Turill: Die Heimat ist China.
- Bauchiger Drachenkopf (Dracocephalum bullatum Forrest ex Diels): Die Heimat ist China.
- Dracocephalum calophyllum Hand.-Mazz.: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum canescens L.
- Forrest-Drachenkopf (Dracocephalum forrestii W.W.Sm.): Er ist in der südwestchinesischen Provinz Yunnan beheimatet.
- Dracocephalum fruticulosum Stephan: Er ist vom südlichen Sibirien über die Mongolei bis nach China verbreitet.
- Großblütiger Drachenkopf (Dracocephalum grandiflorum L.): Die Heimat ist Zentralasien, nördliche Regionen Chinas sowie Russland und die Mongolei.
- Dracocephalum heterophyllum Benth: Er ist in China und Russland verbreitet.
- Dracocephalum hoboksarensis G.J.Liu: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum hookeri C.B.Clarke: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum imberbe Bunge: Die Heimat ist Zentralasien, das nordwestliche China und Russland.
- Dracocephalum imbricatum C.Y.Wu & W.T.Wang: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum integrifolium Bunge: Er ist in Zentralasien, Russland und dem nordwestlichen China verbreitet.
- Isabell-Drachenkopf (Dracocephalum isabellae Forrest): Er ist in der südwestchinesischen Provinz Yunnan beheimatet.
- Dracocephalum microflorum C.Y.Wu & W.T.Wang: Die Heimat ist China.
- Türkischer Drachenkopf (Dracocephalum moldavica L.): Sein weites Verbreitungsgebiet reicht von Europa über Zentralasien und Russland bis in den Großteil der nördlichen Hälfte Chinas.
- Dracocephalum nodulosum Rupr.: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum nutans L.: Er ist in Europa, Zentralasien, im nördlichen China, Russland, Pakistan und Indien beheimatet.
- Dracocephalum origanoides Stephan: Die Heimat ist Zentralasien, das nordwestliche China, Russland und die Mongolei.
- Dracocephalum palmatoides C.Y.Wu & W.T.Wang: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum parviflorum Nutt.: Die Art ist in Nordamerika beheimatet.
- Dracocephalum paulsenii Briq.: Er ist in Pakistan, Zentralasien und dem nordwestlichen China verbreitet.
- Fremdartiger Drachenkopf (Dracocephalum peregrinum L.): Er kommt in Sibirien, Kasachstan, der Mongolei und im Autonomen Gebiet Xinjiang im nordwestlichen China vor.
- Dracocephalum propinquum W.W.Sm.: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum psammophilum C.Y.Wu & W.T.Wang: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum purdomii W.W.Sm.: Die Heimat ist China.
- Marokkanischer Drachenkopf (Dracocephalum renati Emb.): Die Heimat ist Marokko.
- Dracocephalum rigidulum Hand.-Mazz.: Die Heimat ist China.
- Felsen-Drachenkopf (Dracocephalum rupestre Hance): Die Heimat ist China.
- Dracocephalum ruprechtii Regel
- Nordischer Drachenkopf (Dracocephalum ruyschiana L.): Er ist in Europa, Zentralasien, Russland, der Mongolei und nördlichen Teilen Chinas beheimatet.
- Dracocephalum speciosum Benth
- Dracocephalum stamineum Kar. & Kir.: Die Heimat ist das westliche China, Zentralasien, Pakistan und Indien.
- Dracocephalum taliense Forrest: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum tanguticum Maxim.: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum truncatum Y.Z.Sun ex C.Y.Wu: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum velutinum C.Y.Wu & W.T.Wang: Die Heimat ist China.
- Dracocephalum wallichii Sealy: Die Heimat ist China.
Nutzung
Einige Arten der Drachenköpfe werden als Zierpflanzen genutzt.[5]
Quellen
Xi-wen Li & Ian C. Hedge: Lamiaceae Lindley. In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Verbenaceae through Solanaceae. 17, Science Press u.a., Beijing u.a. 1994, ISBN 0-915279-24-X, Dracocephalum Linnaeus, S. 124 (textgleich mit gedrucktem Werk, Online). (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Xi-wen Li & Ian C. Hedge: Lamiaceae Lindley. In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Verbenaceae through Solanaceae. 17, Science Press u.a., Beijing u.a. 1994, ISBN 0-915279-24-X, Dracocephalum Linnaeus, S. 124 (textgleich mit gedrucktem Werk, Online).
- ↑ Eintrag bei Tropicos.
- ↑ a b Eintrag für Dracocephalum L. In: GRIN = Germplasm Resources Information Network. United States Department of Agriculture - Agricultural Research Service, Beltsville Area, abgerufen am 7. Juli 2011 (englisch).
- ↑ Taxon: Genus Dracocephalum C. Linnaeus, 1753. Classification by Systema Naturae 2000. In: The Taxonomicon. Abgerufen am 25. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Werner Rothmaler (Begr.), Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Band 5. Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
Weblinks
Commons: Drachenköpfe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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