Fritz Drevermann

Fritz Drevermann

Fritz Ernst Drevermann (* 15. Februar 1875 in Auhammer bei Battenberg (Eder); † 16. März 1932 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Paläontologe (Devon, Dinosaurier) und geschäftsführender Direktor des „Senckenberg Naturmuseums“.

Leben

Drevermanns Vater hatte ein Hammerwerk in Auhammer. Er studierte ab 1895 Geologie in München, Berlin (bei Josef Felix Pompeckj), Bonn und an der Philipps-Universität Marburg, wo er 1900 bei Emanuel Kayser promoviert wurde (Die Fauna der oberdevonischen Tuff-Brecchie von Langenaubach bei Haiger). Er war dann Assistent in Marburg und habilitierte sich 1903. Schon damals befasste er sich intensiv mit dem Devon des Rheinischen Schiefergebirges. 1905 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter und 1910 Kustos in der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Senckenberg-Museums. Er war ab 1914 außerordentlicher Professor und (nach Wehrdienst im Ersten Weltkrieg 1915 bis 1918) ab 1919 ordentlicher Professor für Geologie und Paläontologie an der neu gegründeten Universität in Frankfurt am Main (Leiter des Geologisch-Paläontologischen Instituts) und Leiter der Geologisch-Paläontologischen Abteilung und seit 1924 geschäftsführender Direktor des Senckenberg Naturmuseums. Nomineller Direktor war der Zoologe Otto zur Strassen, so dass eine gewisse Konkurrenz der beiden entstand. Drevermann brachte das Museum durch die Zeiten der Währungsinflation der 1920er Jahre, gründete 1925 deren Zeitschrift Natur und Museum und bringt den Ausbau des Museums zu einem Publikumsmagneten auf den Weg (die Verwirklichung scheiterte damals noch wegen der schwierigen Finanzlage), wofür er sich auf einer USA Reise 1929/30 Anregungen holte. Seine Ideen zu einem idealen Naturkundemuseum veröffentlichte er 1927 in einem Buch. 1927/28 war er Rektor der Universität Frankfurt.

Seitdem das Senckenberg-Museum vom New Yorker Naturhistorischen Museum 1905 einen (aus verschiedenen Exemplaren zusammengesetzten) Diplodocus aus dem Oberen Jura von Wyoming geschenkt bekam, den Drevermann 1911 beschrieb, wandte er sich der Wirbeltier-Paläontologie zu. 1920 erhielt das Museum Dinosaurier-Funde (unter anderem von Brachiosaurus) aus der berühmten Tendaguru-Expedition des Berliner Museums für Naturkunde.

Zu seinen Doktoranden zählt Tilly Edinger. Ein enger Mitarbeiter am Senckenberg-Museum war sein Nachfolger als Direktor, Rudolf Richter.

Er war 1930 Präsident der Paläontologischen Gesellschaft.

1910 war er Mitgründer der Geologischen Vereinigung, Herausgeber der Geologischen Rundschau.

Schriften

  • Naturerkenntnis- vom Gegenstand der Naturwissenschaften, Potsdam, Müller und Kiepenheuer, und Zürich, Orell Füßli 1927
  • Meere der Urzeit, Springer 1932

Literatur

  • Sabine Ruh: Dr. Fritz Ernst Drevermann. Professor für Geologie und erfolgreicher Museumswissenschaftler, Dissertation, Universität Frankfurt 2002
  • Nachruf von Rudolf Richter in: Natur und Museum, Band 62, 1932, S. 141–149, Publikationsverzeichnis in Senckenbergiana, Band 14, 1932, S. 193–197

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