Eberhard Schöck

Eberhard Schöck

Eberhard Schöck (* 26. April 1935 in Nürtingen) ist in seinem Fachgebiet „Bauingenieurwesen“ als Erfinder des Isokorbs bekannt[1] und der Gründer der Eberhard-Schöck-Stiftung.[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eberhard Schöck wurde als drittes Kind des ortsansässigen Elektroingenieurs Walter Schöck und dessen Ehefrau Martha geboren. Nach seiner Grundschulzeit besuchte er das Nürtinger Gymnasium. 1950 begann seine Familie mit dem Bau eines Einfamilienhauses. Da die Familie über wenig Geld verfügte, war auch der 15 Jahre alte Eberhard zum Mithelfen verpflichtet worden. Der Hausbau beeindruckte ihn so sehr, dass er sich entschloss, Bauingenieur zu werden.[3] Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, begann er eine Maurerlehre, die als Vorpraktikum für die „Fachhochschule für Bauwesen“ verlangt wurde. Während seiner dreijährigen Ausbildungszeit arbeitete Eberhard Schöck bei Klein- und Großunternehmen, in einem Betonwerk, bei zwei Architekten und für kurze Zeit als Vorarbeiter.[4]

Nach seiner Facharbeiterprüfung als Maurer arbeitete er sechs Monate in der französischen Schweiz. 1956 bestand er an der Fachhochschule in Stuttgart sein Vordiplom. Danach zog es ihn in die Weltstadt Hamburg und er setzte dort sein Studium im Bauingenieurwesen fort.[5] In den Semesterferien arbeitete er als Auslandspraktikant in England und in der Türkei.[6] In dieser Zeit im Ausland entdeckte er sein Interesse an der Baurationalisierung. So kehrte Eberhard Schöck nach bestandenem Examen nach Stuttgart zurück und arbeitete dort als Wissenschaftlicher Assistent beim „Institut für Arbeitswissenschaft“.[7]

Um anwenden zu können, was er all die Jahre gelernt hatte, trat er Anfang der 60er Jahre eine Bauleiterstelle bei einem Bauunternehmen im südbadischen Steinbach an. 1962, im Alter von 27 Jahren, beschloss er, im Nachbardorf Varnhalt ein eigenes Bauunternehmen zu gründen, den Schöck Bautrupp. Mit seinem VW-Käfer mit Anhängerkupplung, einem kleinen Bankkredit, fünf Männern am Bau und seiner Frau, die sich um die Finanzen kümmerte, startete Eberhard Schöck seine unternehmerische Laufbahn.[8] Neben dem Bauunternehmen entstand eine Bauteileproduktion, die heute als Schöck Bauteile GmbH bekannt ist.[9]

Während seine Frau innerhalb der nächsten sechs Jahre vier Kinder – Felicitas, Sebastian, Simone und Robin – zur Welt brachte,[10] entwickelte sich sein Unternehmen stetig weiter. Der Firma kam entgegen, dass die zerbombten Städte nach dem Zweiten Weltkrieg alle wieder aufgebaut werden mussten und am Bau insgesamt noch ein großer Nachholbedarf herrschte. Durch ihre Mobilität konnte sie bald Aufträge zwischen dem südlichen Schwarzwald und Heidelberg annehmen.

1979 verbrachte Familie Schöck Weihnachten in Zermatt. In diesem Urlaub bemerkte Eberhard Schöck feuchte Zimmerdecken, die er als Indiz für die schädliche Auswirkung der Wärmebrücken bei auskragenden Betonteilen wertete. Erste Skizzen entstanden, die in einer konkreten Produktentwicklung endeten. Dies war die Geburtsstunde des Isokorbs, der ersten Lösung zur Vermeidung von Wärmebrücken bei auskragenden Stahlbetonteilen und den damit verbundenen Bauschäden.[11] Im Jahr darauf meldete er für diesen Isokorb ein Patent an. 1983 wurde dieser erste Isokorb dem Markt vorgestellt und mit Skepsis beäugt. Doch der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Mit dieser Erfindung gab sich Eberhard Schöck nicht zufrieden und entwickelte die Tronsole zur Vermeidung von Trittschall im Treppenhaus. Die erste Tronsole wurde 1985 zum Patent angemeldet.[12]

Im Alter von 55 Jahren zog sich Eberhard Schöck aus gesundheitlichen Gründen aus der Geschäftsführung zurück und gründete 1993 die Schöck AG als Holding-Gesellschaft. Von 1993 bis 2003 war er Aufsichtsratsvorsitzender. Der jüngste Sohn, Robin Schöck, vertritt seit 2003 die Interessen der Familie Schöck im Aufsichtsrat.[13]

1992 gründete Eberhard Schöck die Eberhard-Schöck-Stiftung zur Förderung des Bauhandwerks in Mittel- und Osteuropa.[14] Hier übernahm er das Amt als Vorstandsvorsitzender.

Auszeichnungen

Eberhard Schöck gehört zu den Finalisten im Wettbewerb „Entrepreneur des Jahres 2008“ und zählt damit zu den Top-Unternehmern im deutschen Mittelstand.[15]

2009 überreichte Wirtschaftsminister Ernst Pfister die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Eberhard Schöck für „seine herausragenden unternehmerischen Leistungen und besonderen Verdienste um die Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg.“[16]

Einzelnachweise

  1. Artikel IHK Wirtschaft Ausgabe Juni 2010.
  2. http://www.eberhard-schoeck-stiftung.de/stifter.html
  3. Artikel Badische Neuste Nachrichten vom 26. April 2010.
  4. Broschüre Eberhard Schöck. Der Mensch. Der Chef. Der Unternehmer.
  5. Artikel Badisches Tagblatt 26. April 2010
  6. http://www.eberhard-schoeck-stiftung.de/stifter.html
  7. Artikel Badische Neuste Nachrichten 26. April 2010
  8. Artikel Badische Neuste Nachrichten 26. April 2010
  9. Broschüre Eberhard Schöck. Der Mensch. Der Chef. Der Unternehmer
  10. Broschüre Eberhard Schöck. Der Mensch. Der Chef. Der Unternehmer
  11. http://www.schoeck.de/de/geschichte
  12. Broschüre Eberhard Schöck. Der Mensch. Der Chef. Der Unternehmer.
  13. Artikel Baupraxis Zeitung 17. Juni 2010
  14. http://www.inside-b.de/upload/Files/008_009_IB_0809.pdf
  15. http://www.schoeck.de/de/geschichte
  16. http://suedbaden.business-on.de/wirtschaftsminister-ernst-pfister-verleiht-13-wirtschaftsmedaillen_id5772.html

Weblinks


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