- Kulturpreis Deutsche Sprache
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Der seit 2001 verliehene Kulturpreis Deutsche Sprache ist mit seinem Jacob-Grimm-Preis einer der höchstdotierten deutschen Sprachpreise und besteht insgesamt aus drei Auszeichnungen.
Er wird getragen und vergeben von der Baden-Badener „Eberhard-Schöck-Stiftung“ und vom Verein Deutsche Sprache (VDS). Zeitweise beteiligte sich auch die Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache. Ort der Verleihung ist Kassel.
Inhaltsverzeichnis
Jacob-Grimm-Preis
Der Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache wird seit 2001 jährlich an Personen verliehen, die sich wie sein Namensgeber Jacob Grimm „in besonderem Maße um die Anerkennung, Weiterentwicklung und Pflege des Deutschen als Kultursprache“ verdient gemacht haben. Er ist mit 30.000 Euro dotiert.
Preisträger sind:
- 2001 Rolf Hochhuth (Schriftsteller); „… für seine Verdienste um die deutsche Sprache und sein beherztes öffentliches Eintreten für ihre Pflege, ihre kreative Weiterentwicklung und die Sicherung ihrer Position als Fremdsprache in anderen Ländern …“
- 2002 Ljudmila Putina (Gattin des russischen Präsidenten Wladimir Putin); „… für die Pflege des Deutschen als Fremdsprache in der Russischen Föderation …“
- 2003 Christian Meier (Historiker); „… sprachliche Disziplin und angemessenen Stil …“ und als Verfasser des Buchs Sprache in Not? Zur Lage des heutigen Deutsch
- 2004 Vicco von Bülow (Loriot) (Schriftsteller); „… für seinen Anteil an der sprachlichen und kulturellen Einschätzung der Deutschen von sich selbst und von Menschen, die von außen auf die Deutschen schauen …“
- 2005 Paul Kirchhof (Verfassungsrichter i. R.); „… für seine Verdienste um die Sprache des Rechts und das deutsche Sprachenrecht …“
- 2006 Günter de Bruyn „…für seine Verdienste als Schriftsteller, Bibliothekar und als Herausgeber“, er habe mit seinem Wirken „die geistige und sprachliche Einheit des Landes befördert“.
- 2007 Frank Schirrmacher (Mitherausgeber der FAZ); „… für seine sprachlichen Leistungen als Zeitungsjournalist und Buchautor und in Würdigung der sprachlichen Kultur des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, das immer wieder Maßstäbe setzt …“
- 2008 (nicht vergeben)
- 2009 Cornelia Funke, da es ihr in ihren Büchern „nicht nur auf eine spannungsreiche Handlung, sondern auch auf die sprachliche Form ankommt“ und sie „Freude am Spiel mit der Sprache nicht zuletzt an den Titeln ihrer Bücher (z.B. Die Wilden Hühner, Tintenherz, Käpten Knitterbart) und den Namen von Figuren ihrer Geschichten (z.B. Staubfinger, Zottelkralle)“ zeigt [1].
- 2010 Udo Lindenberg, „... weil er gezeigt hat, dass man mit anspruchsvollen, schönen Rock-Texten in deutscher Sprache erfolgreich sein kann.“
- 2011 Nora-Eugenie Gomringer, „... weil sie einer neuen Form des Dichtens in Deutschland, der Slam Poetry, zur Popularität verholfen habe.“
Initiativpreis Deutsche Sprache
Der Initiativpreis Deutsche Sprache wird seit 2002 jährlich an Personen, Gruppen oder Einrichtungen verliehen, die „Ideen für die Förderung und Weiterentwicklung der deutschen Sprache“ umsetzen oder „Vorbilder für gutes, klares Deutsch“ sind. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.
Preisträger sind:
- 2002 Verein für die pädagogische Arbeit mit Zuwandererkindern e. V. Osnabrück
- 2003 Projekt DeutschMobil
- 2004 Peter Schlenter und Deville Schober, Gründer des Netzwerks für deutschsprachige Musik, Literatur und deutschen Film „Irgendwo in Deutschland“
- 2005 Landrat Axel Gedaschko für seine Bemühungen um bürgernahe Verwaltungssprache
- 2006 (nicht vergeben)
- 2007 Deutsche Bibliothek Helsinki
- 2008 Marica Bodrožić „für ihre sensiblen und berührenden Reflexionen über die reichen Ausdrucksmöglichkeiten, die ihr die deutsche Sprache, ihre zweite Sprache, bietet“
- 2009 Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland, „das sich für ‚leichte Sprache‘ in der Öffentlichkeit einsetzt“
- 2010 Arbeitsstelle deutschmährische Literatur der Palacký-Universität in Olomouc
- 2011 Dieter Schönecker „für seine Verdienste um die Wissenschaftssprache Deutsch.“
Institutionenpreis Deutsche Sprache
Der Institutionenpreis Deutsche Sprache wird seit 2001 jährlich an Einrichtungen oder Unternehmen verliehen, die sich „um klares und verständliches Deutsch“ bemühen. Der Preis ist undotiert.
Preisträger sind:
- 2001 Redaktion Computer Bild
- 2002 Gemeinnützige Hertie-Stiftung
- 2003 Versandhaus Manufactum
- 2004 Redaktion Stuttgarter Zeitung
- 2005 SWR-Sender DASDING
- 2006 Weleda AG Schwäbisch Gmünd
- 2007 Redaktion der Zeitschrift Angewandte Chemie
- 2008 Die Schweizerische Post für ihren Beitrag „zur Erhaltung und zur Weiterentwicklung eines Fachwortschatzes des Deutschen“ und damit als „Vorbild für andere deutschsprachige Post- und Telekommunikationsunternehmen“
- 2009 Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, da „das Deutsche im Alltag von Wirtschaft, Politik oder Verwaltung verwendet werden kann“
- 2010 Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität,„... da sie am Diplomkaufmann festgehalten hat.“[2]
- 2011 Deutschlandstiftung Integration für ihre Initiative „Ich spreche Deutsch“.
Literatur
- Helmut Glück, Walter Krämer, Eberhard Schöck (Hrsg.): Kulturpreis Deutsche Sprache 2004 - Reden und Ansprachen, Paderborn 2004, ISBN 978-3-931263-50-8
Quellen
- ↑ Verein Deutsche Sprache zur Verleihung des Preises
- ↑ epd-Meldung im Kölner Stadtanzeiger vom 20. Mai 2010, S. 29
Weblinks
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