Eberhard von Gemmingen zu Bürg

Eberhard von Gemmingen zu Bürg

Eberhard von Gemmingen zu Bürg (* um 1500; † 2. September 1572 in Bürg) war Herr in Bürg, Widdern, Maienfels, Presteneck und Treschklingen sowie Burgmann zu Oppenheim.

Leben

Er war ein Sohn des Eberhard von Gemmingen (1422–1501) aus dessen 1492 geschlossener zweiter Ehe mit Magdalena von Adelsheim (um 1460–1516). Nach dem Tod des bereits betagten Vaters, von dem er Bürg und ein Drittel von Widdern erbte, lebte er bei der Mutter in Bürg. Das mütterliche Erbe bestand aus einem Drittel von Maienfels und Leibenstadt. Was er an Barschaften von der Mutter erbte, hat er in seiner Jugendzeit binnen eines Jahres rasch verprasst. Durch die Hochzeit mit Barbara von Wolfskehlen (1501–1545) im Jahr 1518 kam er in den Besitz eines Guts in Oppenheim. Mit seiner ersten Frau führte er einen guten Haushalt, der das Vermögen der Eheleute verdoppelte. 1538 erwarb er Treschklingen. 1545 ließ er das Schloss Bürg erneuern. Wie seine entfernten Verwandten Dietrich († 1526), Philipp († 1544) und Wolf († 1555) war er reformatorisch gesinnt und führte die Reformation in seinen Gebieten durch. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1546 Helena von Schellenberg († 1577), die Witwe des Erasmus von Mentzingen. Zu seinen im Lauf der Zeit getätigten Erwerbungen zählen Presteneck, Buttenhausen und der Lauterbacher Hof.

Aus der ersten Ehe mit Magdalena von Adelsheim entstammten zahlreiche Nachkommen, von denen ihn sieben Kinder überlebten. Bei der Teilung seines Erbes im Jahr 1581 erhielt der Sohn Eberhard (1527–1583) Bürg, der Sohn Hans Walther Presteneck und der Sohn Reinhard (1532–1598) Treschklingen mit Oppenheim.

Eberhard von Gemmingen zu Bürg und seine beiden Frauen wurden in Neuenstadt am Kocher beigesetzt.

Literatur

  • Anne und Helmut Schüßler: Treschklingen – Vom ritterschaftlichen Kraichgaudorf zum Stadtteil von Bad Rappenau. Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 2004, ISBN 3-936866-02-3
  • Walter von Hueck: Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen. Sonderdruck aus dem Genealogischen Handbuchs des Adels Band 37 (Freiherrliche Häuser A, Band VI). C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1966

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