Philipp von Gemmingen († 1544)

Philipp von Gemmingen († 1544 in Stuttgart) war mit seinen Brüdern Dietrich († 1526) und Wolf († 1555) für die Reformation im Kraichgau bedeutend. Die Anfänge der reformatorischen Predigt sind in seiner Kirche für das Jahr 1521 bezeugt. Den aus der Reichsstadt Heilbronn vertriebenen Täufern gewährte er Rat und Hilfe.

Leben

Allianzwappen Philipp von Gemmingen und Agnes Marschalkin von Ostheim von 1535 am Torbogen des Brückenhauses von Schloss Fürfeld

Philipp von Gemmingen war ein Sohn des Pleikard von Gemmingen und der Anna Kämmerer von Worms genannt von Dalberg. 1518 teilten er und seine Brüder Dietrich und Wolf das Erbe ihrer Eltern. Philipp erhielt das Schloss und den Flecken Fürfeld mit allen Zugehörungen, die Dörfer Lehren und Steinsfeld mit Zugehörungen sowie Gefälle und Nutzungen in neun anderen Dörfern, außerdem den gemmingenschen Hof in Heilbronn und 400 Gulden Kapital. Der jährliche Ertrag aus seinem Erbteil betrug etwa 1300 Gulden (fl). Philipp begann 1519 mit dem Bau des Fürfelder Schlosses; später erwarb er den vierten Teil des Gerichts und der Vogtei in Eschenau.

Philipp von Gemmingen heiratete 1523 Agnes Marschall von Ostheim. 1540 begann er mit dem Bau des Lehrensteinsfelder Schlosses. 1544 ist Philipp in Stuttgart gestorben. Er wurde in der Pfarrkirche in Gemmingen bestattet. Seine Grabplatte befindet sich heute an der Mauer des Gemminger Schlossgartens. Seine Witwe Agnes heiratete Philipp von Helmstatt (1496–1563), der ebenfalls reformatorisch gesinnt war. Der Besitz Philipps von Gemmingen fiel an Dietrich und Pleikard (1536–1594), die Söhne seines Bruders Wolf.

Literatur

• Fürfeld – Aus Vergangenheit und Gegenwart des ehemaligen reichsritterschaftlichen Städtchens. Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 2001, ISBN 3-929295-77-6