Eduard Zimmermann (Politiker)

Eduard Zimmermann (Politiker)

Eduard Zimmermann (* 4. September 1811 in Berlin; † 29. Februar 1880 ebenda) war ein deutscher Jurist und linksliberaler Politiker

Leben

Zimmermann besuchte das Friedrichs-Werdersche Gymnasium in Berlin. In dieser Anstalt war sein Vater Rektor. Später besuchte er auch das Gymnasium zum Grauen Kloster. Danach studierte er Rechts- und Staatswissenschaften auch in Berlin. Er promovierte 1835 in Berlin zum Dr. jur.

Nach der Absolvierung des üblichen juristischen Vorbereitungsdienstes trat er in den Verwaltungsdienst über und wurde 1839 Bürgermeister in Spandau. Er war Mitglied im Kreistag Osthavelland, des Kommunallandtages sowie des Provinziallandtages der Provinz Brandenburg.

In den Jahren 1847/48 gehörte er dem Vereinigten Landtag an und war Mitglied im Ausschuss zur Beratung über ein neues Strafgesetzbuch. Bei der Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung wurde er für den Wahlkreis Luckau gewählt.

Im Parlament gehörte er der äußersten Linken an und hat dort in diesem Sinne gewirkt. Er gehört der Fraktion Donnersberg an und war Mitglied im Centralmärzverein. Die von der preußischen Regierung nach dem Sieg der Gegenrevolution in Preußen verfügte Rückbeorderung der Abgeordneten im Mai 1849 hat Zimmermann nicht anerkannt. Er machte im Juni des Jahres auch den Wechsel nach Stuttgart mit und gehörte dort dem so genannten Rumpfparlament an. Er gab in dieser Zeit auch das Havelländische Volksblatt heraus.

Nachdem die Reste des Parlaments aufgelöst worden waren, kehrte Zimmermann nach Preußen zurück. Er wurde unter Anklage gestellt und wurde 1850 wegen angeblichen Hochverrats zu einer langjährigen Festungshaft verurteilt. Nachdem auch weitere Instanzen das erste Urteil nicht zu seinen Gunsten revidierten, floh Zimmermann nach England.

Dort hat er sich nach einer entsprechenden fünfjährigen juristischen Weiterbildung im englischen Recht weitergebildet. Im Jahr 1855 wurde er als Anwalt bei allen englischen Gerichten zugelassen. Gleichzeitig schrieb er für verschiedene englische und deutsche Zeitschriften. Im Jahr 1858 wurde er amnestiert. Als freier Advokat nach englischem Recht kehrte er 1870 nach Deutschland zurück.

In Spandau gründete er eine Wochenschrift und veröffentlichte verschiedene Schriften.

Er schloss sich der Fortschrittspartei an. In Berlin gehörte er der Stadtverordnetenversammlung an. Außerdem war er von 1877 bis 1880 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Zwischen 1874 und 1877 sowie von 1877 bis 1880 war er Mitglied des Reichstages.

Literatur

  • Karl Marx / Friedrich Engels Gesamtausgabe (MEGA) Abt. 3: Briefwechsel. Bd. 11: Juni 1860 bis Dezember 1861 Berlin, 2005. S.1425

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eduard Zimmermann — ist der Name folgender Personen: Eduard Zimmermann (Politiker) (1811–1880), deutscher Jurist und linksliberaler Politiker Eduard Zimmermann (Bildhauer) (1872–1949), Schweizer Bildhauer Eduard Zimmermann (Heraldiker) (1874–1951), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Zimmermann (Familienname) — Zimmermann ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Familienname Zimmermann ist abgeleitet von dem Beruf des Zimmermanns. Häufigkeit Der Name Zimmermann belegt Platz 20 auf der Liste der häufigsten Familiennamen in Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard — ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Varianten 3.1 Sprachbezogen …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Heilingsetzer — (* 12. Juli 1905 in Wien; † 27. August 1997 ebenda) war ein österreichischer Beamter und Politiker (ÖVP). Eduard Heilingsetzer war zwischen 1960 und 1961 Bundesminister für Finanzen und anschließend als Sektionschef im Finanzministerium tätig.… …   Deutsch Wikipedia

  • Balthasar Friedrich Wilhelm Zimmermann — Wilhelm Zimmermann 1869 Balthasar Friedrich Wilhelm Zimmermann (* 2. Januar 1807 in Stuttgart; † 22. September 1878 in Bad Mergentheim) war ein deutscher protestantischer Theologe, Dichter, Historiker …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Schmitz (Politiker) — Wolfgang Schmitz (* 28. Mai 1923 in Wien; † 16. November 2008 ebenda) war ein österreichischer Finanzexperte und Politiker (ÖVP). Leben Wolfgang Schmitz war seit 1950 in der Wirtschaftskammer tätig. 1964 übernahm er in der Bundesregierung Klaus I …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Zi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Gesamtliste der Träger des Bundesverdienstkreuzes — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Wiener Persönlichkeiten — Dieser Artikel stellt eine Liste bekannter Wiener Persönlichkeiten dar. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Carlo Abarth, in Italien lebender …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”