Eichmann (Adelsgeschlecht)

Eichmann (Adelsgeschlecht)

Eichmann ist der Name zweier aus Hinterpommern[1] beziehungsweise aus Berlin stammender Adelsfamilien.

1701 wurde der Rechtsgelehrte, Autor[2] und Kolberger Landrat Ewald Joachim Eichmann (* 20. September 1653; † 4. Mai 1717) wegen seiner Verdienste in der Verwaltung anlässlich der Königskrönung Friedrichs III. in den erblichen Adelsstand erhoben.[3] Er kaufte 1704 das Gut Neurese im Kreis Cammin.[4] Später erwarb die Familie noch weitere Güter; in Pommern besaß sie in der Folgezeit die Güter Eichhof, Fichthof, Klingbeck, Kösternitz, Lindenhof, Plauenthin sowie Steglin und in Preußen das Gut Klein Klingbeck bei Heiligenbeil.[5]

Die 1860 nobilitierten Brüder Friedrich von Eichmann (* 1826; † 1875), königlich preußischer Wirklicher Legationsrat und Georg von Eichmann, königlich preußischer Leutnant im 1. ostpreußischen Grenadierregiment, Söhne des Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Franz August Eichmann (* 1793; † 1879), waren nicht mit den pommerschen von Eichmann verwandt und bedienten sich auch eines anderen Wappens.[6]

Inhaltsverzeichnis

Wappen

(1701) Der Schild ist von einem von der Rechten zur Linken schräg durchschneidenem goldenen Querbalken geteilt. Im oberen blauen Felde der zunehmende Mond zwischen zwei goldenen sechseckigen Sternen, im unteren silbernen Felde eine grüne Eiche. Auf dem gekrönten Helme, mit grün-blau-silbernden Decken, ein sechseckiger goldener Stern. Die Schildhalter sind auf beiden Seiten zwei mit Eichenlaub bekränzte wilde Männer.

(1860) Der Schild ist gold gerändert auf # Feld und mit einem querliegenden Eichenast mit grünen Zweigen, daran vier Blätter und drei Eicheln, belegt. Auf dem Helm mit goldenen und # Decken, ein Wilder Mann, in der Rechten einen goldenen Eichenzweig mit zwei Blättern und einer Eichel emporhaltend, die Linke gestemmt.[6]

Namensträger

  • Ewald Joachim von Eichmann (1653–1717), Rechtsgelehrter und Landrat in Kolberg
  • Matthias Friedrich von Eichmann († 1760), preußischer Kriegs- und Domänenrat
  • Emanuel Ernst von Eichmann (1695–1773), preußischer Kriegs- und Steuerrat[7]
  • Friedrich von Eichmann (1826–1875), preußischer Gutsbesitzer, Politiker und deutscher Gesandter
  • Martin Ludwig von Eichmann (1710–1792), preußischer General
  • Otto Ludwig von Eichmann (1726–1783), preußischer Jurist

Literatur

Einzelnachweise

  1. vergl. z.B. Christian Friedrich Wutstrack: Nachtrag zur Kurzen historisch-geographisch-statistischen Beschreibung von dem königlich-preußischen Herzogtum Vor- und Hinterpommern. Stettin 1795, S. 276.
  2. Ph. A. Hahn und G. F. Pauli, Hrsg.: Pommersches Archiv der Wissenschaften und des Geschmaks, Band 2, Stettin und Anklam 1784, S. 95
  3. Maximilian Gritzner: Die bei Gelegenheit der Krönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König von Preußen erfolgten Standeserhebungen. In: Der Deutsche Herold 32, 1901, S. 15–21
  4. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 582–583, Nr. 79
  5. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie. Berlin 1854, Band 1, S. 195
  6. a b Otto Titan von Hefner (Hrsg.): Siebmachers großes Wappenbuch. Neuer Siebmacher. Der Adel des Königreichs Preußen. Nürnberg 1857, S. 59, Tafel 49
  7. Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740-1806/15

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