Eleasar Fleckeles

Eleasar Fleckeles

Eleasar b. David Fleckeles (auch Elieser b. David Fleckeles; * 26. August 1754 in Prag; † 27. April 1826 ebenda) war ein Rabbiner, bedeutender Prediger und Talmudist.

Fleckeles war ein Schüler von Ezechiel Landau, den er lebenslang als Meister anerkannte.1779 wurde er als Rabbiner nach Kojetein und später nach Tobitschau in Mähren berufen und 1783 Mitglied von Landaus Bet Din.[1] Als Rabbiner in Prag machte er später mit seinen Predigten auf sich aufmerksam. Dort führte er einen intensiven Kampf gegen die Frankisten und genoss über die Jahre hinweg als Rabbiner und jüdische Führungspersönlichkeit hohes Ansehen.

Als ein bedeutender Vertreter der jüdischen Orthodoxie führte Fleckeles eine Kampagne gegen Moses Mendelssohn, Hartwig Wessely und die Haskala. Er war ein Gegner jeglicher Reform der traditionellen jüdischen Lehre und aufklärerischer Ideen.[2] Er kritisierte die „neuen Freiheiten“, die neue Sünden hervorbrächten, wie etwa die Vernachlässigung des Torastudiums zugunsten anderer Wissenschaften.[3]

Seine literarische Produktion auf dem Feld der jüdischen Gelehrsamkeit war groß, worunter seine Responsensammlungen und die ebenfalls in mehreren Bänden herausgegebenen Predigten besondere Erwähnung verdienen.

Literatur

  • Jacob Katz: The Suggested Relationship between Sabbatianism, Haskalah, and Reform, in: Ders.: Divine Law in Human Hands. Case Studies in Halakhic Flexibility, Jerusalem 1998, S. 504–530.
  • David Kaufmann: Der Stammbaum des R. Eleasar Fleckeles, eine Ahnenprobe Moritz Hartmanns, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 37 (1893), S. 378 - 392. (Einzeldruck bei Schottländer, Breslau 1893.)
  • Salomon Hugo Lieben: Rabbi Eleasar Fleckeles, in: Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 10 (1912), S. 1-33.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Louis Jacobs: Theology in the Responsa. The Littman Library of Jewish Civilization. Routledge / Kegan Paul, London - Boston 1975, S. 206.
  2. Shmuel Feiner: The Jewish enlightenment, Übers. Chaya Naor, Jerusalem 2002 / University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2004, S. 174-175.
  3. Jacob Katz: Out of the ghetto: the social background of Jewish emancipation, 1770-1870. Harvard University Press, Cambridge 1973 (Nachdruck Syracuse University Press, Syracuse 1998), S. 147.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eleasar (Begriffsklärung) — Eleasar (אלעזר, dt. Gottes Hilfe) ist ein hebräischer Personenname. Dazu zählen Eleasar, Sohn des Aaron, zweiter Hoherpriester von Israel Elesar Ben Aminadab, Wächter der Bundeslade Eleasar (Sohn des Dodo), Krieger König Davids Eleasar (Sohn des… …   Deutsch Wikipedia

  • Elieser — (hebräisch אֱלִיעֶזֶר, zur Verdeutlichung der Aussprache auch Eliëser bzw. Eliéser) ist ein hebräischer männlicher Vorname. Bedeutung und Varianten Der Name bedeutet ‚mein Gott ist Hilfe‘. deutsche Übertragung der Romantik ist Gotthilf Eliezer,… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus-Synagoge — Die Klaus Synagoge im 19. Jahrhundert Die Klausen Synagoge ist eine ehemalige Synagoge im seinerzeitigen Judenviertel Josefstadt in Prag. Sie steht direkt neben dem alten Jüdischen Friedhof an der Adresse U Starého hřbitova 3a. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Klausen-Synagoge — Die Klaus Synagoge im 19. Jahrhundert Die Klausen Synagoge ist eine ehemalige Synagoge im seinerzeitigen Judenviertel Josefstadt in Prag. Sie steht direkt neben dem alten Jüdischen Friedhof an der Adresse U Starého hřbitova 3a. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Klausen-Synagoge (Prag) — Die Klaus Synagoge im 19. Jahrhundert Die Klausen Synagoge ist eine profanierte Synagoge im seinerzeitigen Judenviertel Josefstadt in Prag. Sie steht direkt neben dem alten Jüdischen Friedhof an der Adresse U Starého hřbitova 3a …   Deutsch Wikipedia

  • Klausensynagoge — Die Klaus Synagoge im 19. Jahrhundert Die Klausen Synagoge ist eine ehemalige Synagoge im seinerzeitigen Judenviertel Josefstadt in Prag. Sie steht direkt neben dem alten Jüdischen Friedhof an der Adresse U Starého hřbitova 3a. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”