Emil A. Stadelhofer

Emil A. Stadelhofer

Emil A. Stadelhofer (* 1. Januar 1915 in Schaffhausen; † 23. August 1977 in Djursholm nahe Stockholm, Schweden) war ein Schweizer Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Stadelhofer wuchs als Sohn eines katholischen Prokuristen in Schaffhausen auf und besuchte dort die Kantonsschule. Zwischen 1933 und 1940 studierte er Jurisprudenz an den Universitäten Lausanne und Zürich, welche er mit dem Doktorat an der Universität Zürich abschloss. Danach absolvierte er ein Praktikum in der Kanzlei von Curt Labhart in Schaffhausen und erhielt 1942 das Patent als Rechtsanwalt. Im selben Jahr trat er ins damalige EPD ein, wirkte 1944-1951 als Botschaftsmitarbeiter in Berlin, 1952 als stellvertretender Botschafter in Köln, absolvierte 1953-1954 ein Stage bei der Handelsabteilung des EVD, war 1954 nochmals kurzzeitig in Prag und Berlin, 1955-1958 dann als Legationsrat in Buenos Aires und 1958-1961 als stellvertretender Delegationschef bei der OECD in Paris.

1961 wurde Emil A. Stadelhofer dann zum Legationsrat I ernannt und übernahm 1961-1966 – kurz nach der dortigen Revolution durch Fidel Castro – das Amt als Schweizer Botschafter in Havanna, wo er in einer schwierigen Phase u.a. auch die US-amerikanischen Interessen vertrat. Botschafter Stadelhofer soll eine ganz besondere Beziehung zu Fidel Castro gehabt haben, mit dem er oft stundenlang diskutierte und als Höhepunkt ein Abkommen über die Ausreise von mehr als 200’000 Kubanern in die USA aushandelte.

In den Jahren 1967-1971 wirkte Emil Stadelhofer dann als Botschafter in Tokio (Japan). 1971-1977 zog er dann als Botschafter nach Brasilia und ab 1977 war er noch kurze Zeit Botschafter in Stockholm, wo er am 23. August 1977 in Djursholm im Amt verstarb.

Privates

Stadelhofer heiratete im Januar 1968 seine Jugendfreundin Anne Rose Straumann, die gemeinsame Tochter kam 1970 zur Welt.

Weblinks

Werke

  • Emil Stadelhofer, Die Verwaltungsrechtspflege im Kanton Schaffhausen, Schaffhausen 1943.

Quellen

  • Bundesarchiv, Berichte div. Auslandvertretungen
  • Bundesarchiv, Personaldossier Emil A. Stadelhofer
  • Gespräche Dr. Matthias Wipf mit u.a. Anne Rose Stadelhofer-Straumann (Witwe, 20. April 2000), Julie-Antoinette Stadelhofer (Tochter, 20. April 2000) und Dr. Ernst Steiner (30. November 2000) sowie Brief von Dr. Felix Schwank (24. November 2000).

Literatur

  • Erwin Waldvogel: Emil Anton Stadelhofer – eine Gedenkschrift. Schaffhausen 1979.
  • Hermann Wanner: Emil Anton Stadelhofer. In: Schaffhauser Biographien, Nr. 4/1981, S. 313-324.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stadelhofer — ist der Name von Emil Stadelhofer (1872–1961), deutscher Bildhauer Dr. Emil A. Stadelhofer (1915–1977), Schweizer Diplomat Helmut Stadelhofer (1914–1979), deutscher Maler Erhard Stadelhofer (* 1948), Unternehmensberater Siehe auch: Stadelhof… …   Deutsch Wikipedia

  • Emil Stadelhofer — Büste am Grab von Otto Winterer …   Deutsch Wikipedia

  • Schaffhausen — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton …   Deutsch Wikipedia

  • Kantonsschule Schaffhausen — Altbau der Kantonsschule von 1902 Die Kantonsschule Schaffhausen ist die Mittelschule des Kantons Schaffhausen und steht auf dem Emmersberg, nahe der Altstadt von Schaffhausen. Im Volksmund wird die Kantonsschule Kanti genannt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Schweizer Botschafter auf Kuba — Schweizer Botschaft, 5ta Avenida No. 2005 in Havanna Von 15. Juli 1865 bis 1871 war Gustav Scherrer [1] Schweizer Honorarkonsul in Havanna. 1961 zog die US Regierung ihr Botschaftspersonal aus Havanna ab. In der Folge leistete die Schweizer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sta — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Wollmatingen — Stadt Konstanz Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Collegium Borromaeum (Freiburg im Breisgau) — Erzbischöfliches Priesterseminar Collegium Borromaeum Innenhof des Seminars Seminartyp Vollseminar Anschrift …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Winterer — (1905) …   Deutsch Wikipedia

  • Annette von Droste-Hülshoff — Annette von Droste Hülshoff, Gemälde von Johann Joseph Sprick (1838) Annette von Droste Hülshoff (* 10. Januar 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster als Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Ludovica Freiin von Droste zu Hülshoff; † 24 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”