- Collegium Borromaeum (Freiburg im Breisgau)
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Erzbischöfliches Priesterseminar Collegium Borromaeum Innenhof des Seminars
Seminartyp Vollseminar Anschrift Schoferstraße 1
79098 FreiburgLand Deutschland Träger Erzbistum Freiburg Gründungsjahr 1827 Regens Michael Gerber Subregens Christian Heß Rektor Michael Gartner Markus Miles (Propädeutikum)
Spiritual Andreas Brüstle Webadresse www. cb-freiburg. de Das Collegium Borromaeum (CB) in Freiburg im Breisgau ist das Priesterseminar der Erzdiözese Freiburg.
Seit der Gründung des Erzbistums 1827 war es das erzbischöfliche theologische Konvikt, bis am 1. Oktober 2006 das Pastoralseminar von St. Peter mit in das CB verlagert wurde, das seither Erzbischöfliches Priesterseminar Collegium Borromaeum heißt und nun ein Vollseminar ist.
Regens des Seminars ist seit dem 1. April 2011 Michael Gerber.
Inhaltsverzeichnis
Gebäude
Seminar
Das ehemalige Konviktsgebäude wurden zwischen 1823 und 1826 nach Plänen von Kreisbaumeister Christoph Arnold, einem Schüler von Friedrich Weinbrenner, errichtet. Das Gebäudeinnere wurde beim Fliegerangriff am 27. November 1944 auf Freiburg weitgehend zerstört und zwischen 1950 und 1951 wieder aufgebaut. In den Jahren 1997 bis 2004 wurden umfassende Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt.
Im Wintersemester 2008 wohnten dort etwa 60 Priesteramtskandidaten, Teile des Hauses dienen als Büros für kirchliche Verwaltungen.
Konviktskirche
Die dem Heiligen Karl Borromäus geweihte Konviktskirche, auch Seminarkirche genannt, wurde zusammen mit dem Seminargebäude unter gleicher Bauleitung erbaut. Auch kriegsbedingte Zerstörung und Wiederaufbau teilt sie mit dem Seminargebäude.
Das geostete Kirchengebäude ist im gleichen Stil wie das anschließende Seminargebäude errichtet, hebt sich aber doch deutlich als eigenständiges Kirchengebäude ab. Auf einen Turm wurde allerdings verzichtet, ein Dachreiter trägt die Glocken. Durch die Kriegszerstörung wurde die Innenausstattung weitgehend vernichtet. In den Jahren 1880 /1894 und 1912 war die schlichte Dekoration der Bauzeit durch eine historisierende Einrichtung ersetzt worden. Heute wird die Aufmerksamkeit im Innern vor allem auf das monumentale Wandbild an der Stirnseite von Richard Seewald gerichtet, das 1956 entstand: ein wiederkehrender Christus mit Schriftrolle in richtender Geste. Bei der Renovierung 1973–1975 wurde der Altarraum von Bruno Knittel neu gestaltet. Die sechs farbigen Glasfenster der Kirche wurden von Emil Wachter, einem ehemaligen Seminaristen, entworfen. Sie beleuchten Themen aus dem Brief an die Hebräer des Apostels Paulus. An der Südwand des Langhauses befindet sich die Statue Trauernden Theologie von Emil Stadelhofer als Mahnmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Seminaristen.
Die Orgel der Konviktskirche wurde 1980 durch die Orgelbaufirma Mönch und Prachtel (Überlingen) erbaut. Das Schleifladeninstrument hat 29 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]
I Hauptwerk C–g3 1. Gedacktpommer 16’ 2. Principal 8’ 3. Rohrflöte 8’ 4. Gamba 8’ 5. Octave 4’ 6. Blockflöte 4’ 7. Sesquialter II 22/3’ 8. Octave 2’ 9. Mixtur IV 11/3’ 10. Trompete 8’ Tremulant II Schwellwerk C–g3 11. Holzgedackt 8’ 12. Salicional 8’ 13. Schwebung 8’ 14. Principal 4’ 15. Koppelflöte 4’ 16. Nasard 22/3’ 17. Waldflöte 2’ 18. Terz 13/5’ 19. Larigot 11/3’ 20. Scharff IV 1’ 21. Schalmei 8’ Tremulant Pedalwerk C–f1 22. Subbaß 16’ 23. Octavbaß 8’ 24. Gedacktbaß 8’ 25. Choralbaß 4’ 26. Mixtur IV 22/3’ 27. Fagott 16’ 28. Trompete 8’ 29. Schalmei 4’ - Koppeln: II/I, I/P, II/P
Priesterausbildung in Freiburg
Die Priesteramtskandidaten der Erzdiözese Freiburg erfahren während ihres Theologiestudiums an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Collegium Borromaeum eine Ausbildung, die die Persönlichkeit, die Spiritualität und die priesterliche Lebensform fördern soll. Die weitere pastorale Ausbildung nach dem Studium, die auf den Dienst des Diakones, respektive des Priesters vorbereiten soll, findet heute in den Gebäuden des Collegiums Borromaeums statt.
Nach Abschluss des Studiums (Kirchliches Examen) fand bis Oktober 2006 die weitere Ausbildung neben praktischen Erfahrungen in den Praktikums- und Diakonatsstellen im Priesterseminar St. Peter statt. Mit Ende des Sommersemesters 2006 wurden die Ausbildungseinheiten, die bis dahin im Priesterseminar St. Peter stattfanden, nach Freiburg in das Collegium Borromaeum verlegt. Die Priesterausbildung erfuhr eine starke Umstrukturierung, die Trennung in Theologenkonvikt und Pastoralseminar wurde aufgegeben. Das ehemalige Priesterseminar in St. Peter wird nach seiner Sanierung als das neue Geistliche Zentrum der Erzdiözese Freiburg Verwendung finden. Seit dem Jahr 1842 beherbergte das ehemalige Benediktiner-Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald das Erzbischöfliche Priesterseminar.
Patron des Hauses
Der Name erinnert an Karl Borromäus, der als Gegenreformator in der Zeit nach dem Konzil von Trient (1545–1563) gegen die mangelnde Bildung der Priester in der Römisch-Katholischen Kirche kämpfte, die Priesterausbildung reformierte und (neu) regelte.
Sonstiges
Im Rahmen des Papstbesuches in Deutschland 2011 besuchte Benedikt XVI. das Priesterseminar am 24. September 2011 und begegnete dort Alt-Kanzler Helmut Kohl, Vertretern der Orthodoxen Kirche, Priesteramtskandidaten des Seminars, sowie dem Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Am 25. September traf er mit Bundesverfassungsrichtern zusammen. Der Papst übernachtete zwischen diesen beiden Tagen auch im Priesterseminar.
Bekannte Alumni
- Augustin Bea (1881–1968) Kurienkardinal, Jesuit
- Andreas Beck (*1951) Prof. Dr. med. Dr. theol.
- Alfons Deissler (1914–2005) Theologieprofessor
- Georg Gänswein (*1956) Privatsekretär von Papst Benedikt XVI.
- Karl Gnädinger (1905–1995) em. Weihbischof des Erzbistums Freiburg
- Klaus Hemmerle (1929–1994) Theologieprofessor, Bischof von Aachen (1975–1994)
- Karl Kardinal Lehmann (*1936) Bischof von Mainz, Kardinal, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (1987–2008)
- Oskar Saier (1932–2008) 13. Erzbischof des Erzbistums Freiburg
- Hermann Schäufele (1906–1977) 12. Erzbischof des Erzbistums Freiburg
- Emil Stehle (*1926 ) Bischof von Santo Domingo de los Colorados (1987–2002)
- Emil Wachter (*1921) Deutscher Künstler
- Robert Zollitsch (*1938) 14. Erzbischof des Erzbistums Freiburg, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (seit 2008)
Literatur
- Peter Kalchthaler: Freiburg und seine Bauten. Ein kunsthistorischer Stadtrundgang. Neubearbeitete 4. Auflage. Promo-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2006, ISBN 3-923288-45-X, S. 144–147.
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel der Seminarkirche
Weblinks
Commons: Konviktkirche (Freiburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website des Freiburger Priesterseminars Collegium Borromaeum
- Umstrukturierung zum Freiburger Priesterseminar Collegium Borromaeum
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